Formel E: Premierensieg für BMW’s Maximilian Günther in Santiago

Nach einem spektakulären Überholmanöver in der letzten Runde triumphierte der 22-jährige Maximilian Günther (BMW) vor Felix Da Costa (DS Techeetah) am Samstag beim Santiago E-Prix. Günther avancierte damit zum jüngsten Rennsieger in der Geschichte der Formel E.

BMW i Andretti Motorsport feierte damit bereits den zweiten Erfolg im dritten Saisonrennen. Das Podium in Santiago komplettierte Pole-Setter Mitch Evans von Panasonic Jaguar.

„Ich kann es kaum in Worte fassen, was heute passiert ist“, sagte Günther nach der Siegerehrung. „Ich bin mega glücklich, dass ich heute gewonnen habe. Ganz oben auf dem Treppchen zu stehen, ist ein unglaubliches Gefühl.“

Trotz sozialer Unruhen in Santiago hielt die Formel E an ihrem Rennkalender fest und fuhr zum dritten Mal im O’Higgins Park. Vergangenes Jahr machte vor allem die Hitze in der chilenischen Hauptstadt den Elektroboliden zu schaffen. Mit 34 Grad Außentemperatur war es diesmal etwas kühler als 2018, beim heißesten Rennen in der Geschichte der Formel E. Man beachte, dass die Asphalt-Temperatur noch deutlich wärmer ist als die Luft. Ab einer Batterietemperatur von 54 Grad Celsius kann man nicht mehr richtig rekuperieren. Bei 72 Grad Celsius gibt es einen „Shut Down“ und das Auto bleibt einfach stehen.

Die Vorzeichen standen gut für ein erneutes deutsches Doppel-Podium analog zu 2019. Die beiden deutschen Fahrer Max Günther und Pascal Wehrlein (Mahindra) lieferten mit Startplatz 2 und 3 eine hervorragende Qualifikation ab. Die Silberpfeile von Mercedes reihten sich in der Startaufstellung nur auf den Plätzen 8 und 9 ein. Für Porsche lief in Santiago nicht viel zusammen: Sowohl André Lotterer als auch Neel Jani fielen vorzeitig aus. Das stärkste Comeback des Tages legte Audi-Fahrer Lucas di Grassi hin, der vom 22. Platz zum Start auf Rang 7 fuhr und sich damit wichtige Punkte sicherte. Sein Teamkollege Daniel Abt beendete das Rennen zwar auf dem 8. Platz, wurde aber durch eine nachträgliche Zeitstrafe auf Rang 14 strafversetzt und ging letztlich punktlos aus.

Der Santiago E-Prix 2020 reihte sich mit einer Vielzahl an beinharten Remplern in eine gewisse Formel-E-Tradition ein. Vorjahressieger Sam Bird wurde direkt zu Beginn des Rennens einmal um die eigene Achse gedreht. Gleich mehrfach behinderten sich die Teamkollegen von Venturi und Techeetah gegenseitig. Doppel-Champion Jean-Éric Vergne legte eine starke erste Rennhälfte hin, raste von Platz 11 auf 3, bevor ein Reifenschaden 10 Minuten vor Schluss zum Aus des Franzosen führte.

Zur Halbzeit des Rennens zog Günther mit einem sensationellen Ausbremser am Führenden Mitch Evans vorbei. Drei Minuten vor Ende wurde der Oberstdorfer aber noch von Da Costa, seinem Vorgänger bei BMW, abgefangen. Beide lieferten sich ein Duell vom Allerfeinsten. In der drittletzten Kurve ging Günther schließlich vorbei und bejubelte seinen allerersten Formel-E-Sieg.

Ein starkes Ergebnis lieferte auch Mercedes mit dem 5. und 6. Platz für Nyck De Fries und Stoffel Vandoorne. Der Belgier Vandoorne übernimmt nun mit 38 Punkten vor Alexander Sims (BMW, 35 Punkte) den Spitzenplatz in der Fahrerwertung. In der Teamwertung rangiert BMW mit 60 Punkten knapp vor den “Silberpfeilen“ (56 Punkte). Der vierte Saisonlauf findet am 15. Februar in Mexiko statt. Dort besaß Audi in den vergangenen drei Jahren ein Abo auf den Titel.

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