Belgien plant nur noch E-Firmenwagen ab 2026

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Die designierte neue belgische Regierung plant ein Verbot für neue Firmenwagen mit Verbrennungsmotoren ab dem Jahr 2026. In Belgien verhandeln derzeit sieben Parteien über eine Regierungsbildung, einen Koalitionsvertrag gibt es aber bislang nicht.

Sollte die Regierungsbildung gelingen und die Pläne für das Verbot von Verbrenner-Firmenwagen umgesetzt werden, wäre das ein großer Schritt: Denn aktuell sind rund 600.000 der 6 Millionen Autos auf belgischen Straßen Firmenwagen. Hinzu kommt: Das angestrebte Verbot soll auch Fahrzeuge mit Plug-in-Hybridantrieb einschließen. Zulässig wären somit ab 2026 nur noch rein elektrische Firmenwagen.

Die Firmenwagen machen in Belgien rund zehn Prozent des Fahrzeugbestands aus, werden aber häufiger und länger gefahren als der Durchschnitt – sie legen laut dem Verband der Automobilhersteller des Landes (Febiac) rund 20 Prozent aller gefahrenen Kilometer zurück. Dennoch versucht der Febiac-Sprecher Joost Kaesemans deren Umweltwirkung zu relativieren. „Sie sind umweltfreundlicher als der Durchschnitt. Nach unserer Analyse emittieren sie weniger als zwei Prozent aller CO2-Emissionen im Land.“

Die derzeit diskutierte Regelung soll laut Medienberichten ausschließlich für Neuwagen gelten. Aus diesem Grund fürchtet Frank van Gool, Generaldirektor des belgischen Leasing- und Vermietungsverbandes Renta, ein anderes Problem: Eine „unzureichende Ladeinfrastruktur und eine begrenzte Anzahl von Elektrofahrzeugen auf dem Markt“ könne Unternehmen und Menschen dazu motivieren, ihre alten Verbrenner weiter zu fahren. „Das hilft der Umwelt nicht“, sagt van Gool, der die Koalitionsparteien seinerseits zu Gesprächen einlädt, „um einen konstruktiven Weg für die Zukunft zu finden“.

In Belgien gilt die Bildung einer tragfähigen Regierung als äußerst komplex. Es müssen nicht nur die Interessen vieler Parteien berücksichtigt werden, sondern auch das Gleichgewicht zwischen den niederländischsprachigen Flamen und den Wallonen (französisches und deutsches Sprachgebiet). Ein Beispiel: Nach der Wahl 2011 dauerte es bis zur Vereidigung der Regierung über 500 Tage.

Die aktuellen Koalitionsverhandlungen laufen seit Sommer. Nach der Wahl im Mai 2019 gab es bei verschiedenen Koalitionsgesprächen keine Einigung, danach wurden die Verhandlungen wegen der Corona-Krise pausiert. In den aktuellen Gesprächen zeichnet sich offenbar eine Koalition aus sieben Parteien ab: der flämischen Christen-Demokratischen Partei, sowie den liberalen, sozialistischen und grünen Parteien – bei den letzten dreien jeweils eine Partei aus Flamen und eine aus Wallonien.
fleeteurope.com, newmobility.news

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