Continental legt 48-Volt-Antrieb als Vollhybrid aus

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Bislang waren 48-Volt-Hybride meist nur als Mildhybrid ausgelegt. Jetzt hat Continental einen 48-Volt-Antrieb vorgestellt, der die gleiche Funktionalität wie bisherige Voll-Hybridantriebe ermöglichen soll. Sogar ein PHEV sei denkbar.

Die Schlüsselkomponente des 48-Volt-High-Power-Antriebs von Continental ist eine neue, wassergekühlte Elektromaschine mit hohem Wirkungsgrad. Deren Spitzenleistung konnte im Vergleich zur bislang eingesetzten bei gleichem Bauraum auf 30 kW verdoppelt werden. Damit wird dem Zulieferer zufolge das rein elektrische Fahren bis zu einem Geschwindigkeitsbereich von 80 bis 90 km/h möglich.

Das neue 48-Volt-High-Power-System aus E-Maschine mit integrierter Leistungselektronik sowie einer Batterie soll den Spritverbrauch – und somit auch den CO2-Ausstoß – gegenüber vergleichbaren Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor um rund 20 Prozent senken können. Laut Continental kann der neue Antrieb sowohl mit Benzin- als auch Dieselmotoren kombiniert werden.

Der große Vorteil: Eine 48-Volt-Elektrifizierung ist deutlich kostengünstiger als eine Hochvolt-Lösung. Der Grund dafür ist, dass ein 48-Volt-System erheblich weniger Aufwand beim Isolationsschutz erfordert, elektrische Komponenten kompakter und günstiger aufgebaut sind. Zudem kann das gesamte Design deutlich kompakter ausfallen, da die Abstände der einzelnen Bauteile geringer sein können. „Unser Entwicklungsziel war es, mit 48-Volt-Technologie eine Fahreffizienz zu erreichen, wie sie bislang nur Hochvoltsystemen vorbehalten war. Das haben wir jetzt erreicht“, wird Stephan Rebhan, Leiter Technology & Innovation Powertrain, in einer Mitteilung zitiert.

Die bisherigen 48-Volt-Mildhybridsysteme sind die einfachste Form der Elektrifizierung. Sie können einen kleinen Teil der Bewegungsenergie rekuperieren, aber nicht rein elektrisch fahren – die E-Maschine kann lediglich den Verbrenner beim Beschleunigen unterstützen.

Bei dem neuen Antrieb ist die stärkere E-Maschine allerdings nicht die einzige neue Komponente: Auch die integrierte Leistungselektronik arbeitet mit einer neuen Technik, die es nun erlaubt, deutlich höhere Ströme zu verarbeiten. Das führt laut Continental zu einem elektrischen Wirkungsgrad, der den des bisherigen Systems um nahezu 10 Prozent übertrifft. Auch beim Rekuperieren soll die neue Technologie wirkungsvoller sein. Als Versuchsträger diente ein Ford Focus, was einen Einsatz in der Kompakt- und Mittelklasse wahrscheinlich macht.

Der Zulieferer aus Hannover könnte aber auch noch einen Entwicklungschritt weiter gehen. „Wird nämlich das System durch On-board-Ladetechnik und eine größere Batterie ergänzt, wird sogar ein Plug-In-Hybrid-Antrieb mit 48-Volt-Technologie möglich“, schreibt das Unternehmen. Mit 30 kW elektrischer Leistung dürfte das im Vergleich zu aktuellen PHEV allerdings eher eine „Light“-Lösung sein.
continental-corporation.com

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