Bordrin Motors: EV-Startup aus China will noch dieses Jahr mit Produktion starten

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In China steht ein weiteres Elektroauto-Startup in den Startlöchern. Bordrin Motors will noch in diesem Jahr die Serienproduktion seines ersten Modells iV6 starten, ein Elektro-Crossover mit bis zu 610 km Reichweite – und hat Pläne für ein eigenes Werk.

In den Handel kommen soll der Stromer im 1. Quartal 2020. Für die Produktion gründet Bordrin ein Joint Venture mit FAW Xiali, einem Ableger des chinesischen Autobauers FAW. Das zu 80,1 Prozent von Bordrin gehaltene Gemeinschaftsunternehmen ist im nordchinesischen Tianjin angesiedelt und wird mit einem Grundkapital von insgesamt 2,54 Milliarden Yuan (356,7 Mio. Dollar) ausgestattet.

Das Unternehmen wurde 2016 von dem früheren Ford-Ingenieur Ximing Huang gegründet – chinesischen Berichten zufolge soll Ximing Huang auch hinter dem in den USA ansässigen Entwicklungsdienstleister AVT und dem 2008 in Shanghai gegründeten Dienstleister COTECH stehen. Auf der Shanghai Auto Show im April wurde der iV6 erstmals gezeigt. Dabei handelt es sich um ein Crossover-Modell: Der iV6 wirkt wie eine – vermutlich wegen der Batterie im Unterboden – höhergelegte Limousine oder je nach Betrachtungsweise ein etwas tiefergelegtes SUV-Coupé. Die Frontmotor-Version soll 120 kW leisten, das Allrad-Modell bis zu 230 kW. Angaben zur Batterie und den verwendeten Zellen sind auf der Homepage des Unternehmens nicht zu finden.

Bordrin plant auch ein eigenes Werk in Shanghai, das im Laufe des kommenden Jahres die Produktion aufnehmen soll. Wie viele Exemplare seines iV6 Bordrin produzieren will, ist noch nicht bekannt. Der Joint-Venture-Partner FAW Xiali verfügt angeblich über eine jährliche Produktionskapazität von 400.000 Fahrzeugen.

FAW ist eine etablierte Größe auf dem chinesischen Automarkt, der Konzern ist unter anderem Joint-Venture-Partner von Volkswagen und Toyota. Allerdings scheint es um die Tochter FAW Xiali wirtschaftlich nicht gut zu stehen: Im ersten Halbjahr 2019 ging das operative Ergebnis um über 60 Prozent zurück, bei dem für die Aktionäre anrechenbaren Netto-Ergebnis stand sogar ein Verlust von 55 Millionen Yuan. Das Joint Venture mit Bordrin Motors könnte eine Art Rettungsanker für FAW Xiali sein. So soll das Gemeinschaftsunternehmen laut „ChinaPEV“ nicht nur die Schulden von FAW Xiali übernehmen, die Produktion des iV6 (und später des geplanten iV7) würde die Werke deutlich besser auslasten. Anfang 2018 musste FAW Xiali wegen schwerer Verluste und mangelnder Nachfrage große Teile seiner Produktion stilllegen.

Inwiefern diese wirtschaftlichen Voraussetzungen die Massenproduktion des iV6 und allgemein die Zukunft von Bordrin Motors beeinflussen, werden die kommenden Monate zeigen. Klar ist: Nach den Vorgängen rund um Nio (alleine 2019 über 70 Prozent des Aktienkurses eingebüßt) und dem immer weiter verschobenen Serienmodell von Faraday Future sind die Investoren bei chinesischen Elektroauto-Startups vorsichtiger geworden.
autonews.com, gasgoo.com, chinapev.com, bordrin.com

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