GAC bringt E-Auto-Batterie auf Graphen-Basis in Serie

Der chinesische Autobauer GAC hat Fortschritte mit einer Batterietechnologie auf Graphen-Basis verkündet. Diese Batterien sollen die Ladezeit deutlich verkürzen und die Batterielebensdauer erheblich verlängern. Ab September sollen sie in dem ersten Fahrzeug verbaut werden.

Tatsächlich spricht GAC in der Mitteilung von einem „Durchbruch“ und „bahnbrechenden Fortschritten“. Dabei bezieht sich der Hersteller auf die zuletzt durchgeführten Tests: Die Batterie auf Graphen-Basis habe sich mit 6C laden lassen – die Ladeleistung betrug also das Sechsfache der Kapazität. „In Kombination mit einem 600A-Hochleistungsladegerät kann die Batterie innerhalb von 8 Minuten auf eine Kapazität von 80 Prozent aufgeladen werden“, so GAC.

Den Energiegehalt sowie weitere Details zu dem Ladevorgang nennt GAC aber nicht – also etwa, ob es sich um einen Lade-Test mit einer Zelle im Labor, ein Batteriemodul oder ein einbaufertiges Batteriepack gehandelt hat. Auch Größe und Gewicht – bei Graphen-basierten Batterien ist die Energiedichte ein wichtiger Faktor – werden nicht genannt.

GAC scheint bereits über mehrere Batteriepacks mit der Graphen-Technologie zu verfügen – zum einen habe die Batterie den sogenannten „Battery Shooting Test“ bestanden (bei dem die Batterie mechanisch penetriert wird und die Zellen nicht Feuer fangen dürfen).

Zum anderen befindet sich die Batterie bereits in Wintertests in einem Fahrzeug. Der Aion V soll das erste Modell werden, das mit dieser Batterie ausgestattet wird. Der Start der Serienproduktion ist hier für September 2021 vorgesehen. Aus der Aion-Serie hat GAC bisher den Aion S als E-Limousine und den Aion LX als E-SUV vorgestellt.

Bereits im vergangenen Jahr hatte GAC angegeben, eines der großen Probleme von Graphen-basierten Batterien gelöst zu haben: die Kosten. Graphen habe anfangs bis zu einigen hundert Dollar pro Gramm gekostet, so der Autobauer. Mit der 3DG-Produktionstechnologie habe man die Kosten auf ein Zehntel des herkömmlichen Verfahrens reduzieren können.

Neben GAC arbeiten auch andere Unternehmen an Graphen-basierten Batterien, kein anderer hat jedoch bereits einen konkreten Termin für einen Serienstart genannt. Das KIT und Skeleton Technologies haben sich im September 2020 zusammengetan, um eine Graphen-Batterie zu entwickeln. Den Entwicklern schwebt hier aber eher eine Ergänzung zur Lithium-Ionen-Batterie vor, sie soll nicht ersetzt werden. Einer der Gründe: Noch kann ihre Energiedichte nicht mit anderen Batterietypen mithalten. Auf Nachfrage gibt Skeleton hier einen Wert von 60 Wh/kg an, was in etwa auf dem Niveau von Nickel-Metallhydrid-Akkus liegt. Lithium-Ionen-Batterien kommen auf 120 bis 180 Wh/kg.

Skeleton hatte im September 2020 aber auch angegeben, bereits eine Absichtserklärung über eine Milliarden Euro mit einem „führenden Automobil-OEM“ unterzeichnet zu haben, um die Technologie auf den Markt zu bringen. Der Kunde wurde damals nicht genannt.
presseportal.de

1 Kommentar

zu „GAC bringt E-Auto-Batterie auf Graphen-Basis in Serie“
Josef Grimm
03.02.2021 um 13:03
Kann Die neu entwickelten Akkus in bestehende E-Fahrzeuge übernommen werden:

Schreiben Sie einen Kommentar zu Josef Grimm Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch