ACM Adaptive City Mobility ist wohl insolvent

Das E-Auto-Startup ACM Adaptive City Mobility aus München hat laut einem Medienbericht beim zuständigen Amtsgericht Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen ist zudem auf der Suche nach weiteren Investoren, um die Fahrzeugentwicklung fortzusetzen.

Wie die „Automobilwoche“ berichtet, wurde bereits der bekannte Insolvenz-Experte Michael Jaffé als Insolvenzverwalter bestellt. Wie ACM angab, sei der Hintergrund des Insolvenzantrags, dass sich Corona-bedingt die Präsentation des City One stark verzögert hatte und nun die Zeit für Verhandlungen mit potenziellen Partnern zu knapp wurde.

Geplant war eigentlich eine Vorstellung Anfang 2021, tatsächlich hatte ACM erst Ende Juni einen Ausblick auf die Serienversion des City One gegeben. Der Öffentlichkeit und potenziellen Partnern wurde das Fahrzeug dann auf der IAA Mobility in München gezeigt. Wegen der Verzögerung war das Geld knapp und die Verhandlungen mit möglichen Investoren konnten nicht schnell genug abgeschlossen werden.

Diese Gespräche sollen nun auch in der Insolvenz weiter laufen. Laut Paul Leibold, Gründer und CEO von Adaptive City Mobility, sei es weiterhin das Ziel, „schnellstmöglich den Investorenprozess für eine Fortführung der Fahrzeugentwicklung abzuschließen“. Man werde „schnell auf strategische Partner zugehen“, heißt es in dem Bericht.

Das geschieht auch mit ausdrücklicher Unterstützung des Insolvenzverwalters. „Wir werden die internationale Investorensuche für diese zukunftsweisende Technologie vorantreiben“, sagt Jaffé. „Mit Blick auf die Zukunft ist es eine lohnende Herausforderung, die nächste Entwicklungsstufe des Fahrzeugs zu realisieren. Die bisherige Resonanz im Markt und die Kompetenz des Teams der ACM stimmen dafür zuversichtlich.“

Beim ACM City One handelt es sich um ein kleines Elektrofahrzeug, das mit seinem modularen Aufbau auch für Entwicklungs- und Schwellenländer geeignet sein soll. Das 3,60 Meter lange Fahrzeug soll sich mit wenigen Handgriffen vom Pkw zum Transporter umwandeln lassen – und so entweder vier Passagiere oder Lasten mit einem Ladevolumen von bis zu 1.450 Litern transportieren können. Zudem wird für das Ökosystem um den City One zum einen ein Batteriewechselsystem und ein intelligentes Home Charging entwickelt.

Der City One ist das Resultat einer rund sechs Jahre währenden Entwicklungsarbeit – zunächst im Projekt Adaptive City Mobility 2 (ACM) aus dem Technologieprogramm „IKT für Elektromobilität“, später unter Regie der ACM Adaptive City Mobility GmbH. Der Stromer eignet sich laut Gründer und Unternehmenschef Paul Leibold vor allem für Ride-Hailing- und Shared-Mobility-Flotten – und zwar in Kombination mit einer B2B-Poolsharing-Plattform, die die Fahrzeugauslastung optimiert und die Energieversorgung rund um die Uhr sicherstellt.
automobilwoche.de

2 Kommentare

zu „ACM Adaptive City Mobility ist wohl insolvent“
John
12.11.2021 um 09:31
Wie viele Unternehmen die BEV Fahrzeuge entwickeln benötigen wir eigentlich?Ride-Hailing- und Shared-Mobility-Flotten – und zwar in Kombination mit einer B2B-Poolsharing-Plattform...Ist das wirklich neu und ein Selbstläufer?Oder ein Auto mit Solarkarosserie?Bringt die Buden doch bitte an die Börse und verkauft die Visionen an die Jünger die daran glauben.
Anh
15.11.2021 um 22:14
Interessantes Konzept, aber es braucht eben auch eine vernünftige Finanzierung. Aktien einzusammeln ist da ein gute Möglichkeit, Geld einzusammeln. Warum nicht? Ich hoffe, das Fahrzeug schafft es noch auf die Straße!

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