Ford plant wohl weitere eMobility-Investitionen

Ford will einem Agenturbericht zufolge seine Investitionen in die Elektromobilität erneut erhöhen, um weitere Werke für die Produktion von Elektrofahrzeugen umzurüsten. Zudem gibt es angeblich Überlegungen bei Ford, einen Teil seines EV-Geschäfts in ein separates Unternehmen auszugliedern.

Zunächst kurz zur Ausgangslage: Im vergangenen Jahr hatte Ford angekündigt, seine Investitionen in die Elektromobilität bis 2025 auf über 30 Milliarden US-Dollar zu erhöhen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg zitiert nun nicht näher genannte Insider, wonach der Konzern erwäge, in den nächsten fünf bis zehn Jahren zwischen zehn und 20 Milliarden Dollar zusätzlich für den Bau von Elektrofahrzeugen in die Hand zu nehmen. Zu den umgerechnet über 26 Milliarden Euro kämen also noch zwischen 8,8 und 17,7 Milliarden Euro hinzu, womit die Gesamtinvestition in die eMobility-Vorhaben auf 35,5 bis 44,3 Milliarden Euro steigen würde.

Der Plan mit dem Namen „Ford+“ soll angeblich auch dazu dienen, für Investoren attraktiver zu werden. Diese sollen Ford eher wie ein Technologieunternehmen bewerten und nicht wie einen Autobauer – so, wie es bereits bei Tesla de facto der Fall ist. Hinter den Plänen soll auch ein Manager mit Vergangenheit in Tech-Konzernen stehen: Ex-Apple- und Tesla-Manager Doug Field war im vergangenen Jahr zu Ford gewechselt.

Mit den zusätzlichen Investitionen sollen unter anderem bestehende Werke weltweit auf die Herstellung von E-Fahrzeugen umgestellt werden. Ford baut derzeit den Mustang Mach-E im mexikanischen Werk Cuautitlan und in China mit dem Joint-Venture-Partner Changan. Der F-150 Lightning wird in Dearborn im Rouge Electric Vehicle Center neben dem bestehenden Pickup-Werk gefertigt. Der E-Transit wird in Kansas City montiert.

Welche Werke mit den zusätzlichen Investitionen für den Bau von Elektroautos ertüchtigt werden sollen, geht aus dem Bericht aber nicht hervor. Neben den Werken sollen die Gelder aber auch in die Entwicklung und das damit verbundene Personal fließen: Ford will demnach Ingenieure in den Bereichen Batteriechemie, künstliche Intelligenz und EV-Software einstellen.

Bei den EV-Verkäufen auf dem US-Markt liegt Ford derzeit hinter Tesla, VW und GM auf Rang vier. Bis 2024 will das Unternehmen laut früheren Angaben von CEO Jim Farley jedoch auf 600.000 Einheiten und Platz 2 hinter Tesla kommen.

Ein weiterer interessanter Punkt aus dem Bloomberg-Bericht: Ford erwäge zudem, einen Teil seines EV-Geschäfts in ein separates Unternehmen auszugliedern. Die neue Einheit solle sich auf die Modelle mit geringem Volumen konzentrieren. Die mit den Überlegungen vertraute Person gab aber an, dass die Idee noch in Arbeit sei und die Ford-Familie, die nach wie vor eine wichtige Beteiligung an dem Unternehmen hält, noch überzeugt werden müsse. Die neue Einheit solle in dem Umfeld der EV-Startups platziert werden, um von der Stimmung bei den Anlegern zu profitieren.
bloomberg.com (Paywall), reuters.com, forbes.com

1 Kommentar

zu „Ford plant wohl weitere eMobility-Investitionen“
Sebastian
02.02.2022 um 16:47
Ford ist bisher nicht gerade als Leitwolf am Markt vertreten. Statt ständig news abzusondern, wäre es mal chick Stückzahlen zu liefern. Egal ob e-Mustang oder F-150 Lightning... die Stückzahlen sind ein Witz mit Anlauf. . Das die Autobau können muss man nicht separat erwähnen.

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