Stellantis plant Milliarden-Investition in kanadische Werke

Bild: Stellantis

Stellantis hat eine Investition von 3,6 Milliarden kanadischen Dollar angekündigt, um seine Montagewerke in Windsor und Brampton in der kanadischen Provinz Ontario für die Herstellung von E-Fahrzeugen umzurüsten und sein Automotive Research and Development Center (ARDC) in Windsor zu erweitern.

Das ARDC wird auch das erste Batterielabor von Stellantis in Nordamerika. Im März hatte Stellantis zudem zusammen mit LG Energy Solution Pläne zum Bau einer großen Produktionsstätte für Elektrofahrzeug-Batterien in Windsor vorgestellt. Die dort hergestellten Batteriezellen könnten also direkt in der Region weiterverarbeitet werden. Im ARDC sollen 650 „hochqualifizierte Ingenieurstellen in verschiedenen Bereichen“ entstehen, um an eMobility-Technologien zu forschen.

Die Investition von umgerechnet 2,66 Milliarden Euro in die kanadischen Werke ist Teil der „Dare Forward 2030“-Strategie des amerikanisch-europäischen Konzerns. Im Werk Windsor soll 2023 das aktuelle Produktportfolio um eine „völlig neue, flexible Multi-Energy-Fahrzeugarchitektur“ erweitert werden. Details hierzu nennt Stellantis in der Mitteilung nicht. Eigentlich hatte der Konzern angekündigt, sich vorrangig auf die rein elektrischen STLA-Plattformen zu fokussieren. Windsor scheint dann eines der Werke zu werden, in denen auch künftig noch Verbrenner vom Band laufen werden. „Das Werk wird über maximale Flexibilität verfügen, um die Produktionsmengen nach Bedarf anzupassen, um die sich ändernde Marktnachfrage in den nächsten zehn Jahren zu erfüllen“, so Stellantis.

In der Brampton Assembly hingegen soll mindestens ein völlig neues Elektromodell gebaut werden – die Plattform soll zwar auch flexibel sein, die Bezeichnung „Multi-Energy“ erwähnt Stellantis hier aber nicht. Es könnte sich also um eine der STLA-Plattformen handeln. Die Umrüstung soll 2024 beginnen, im Folgejahr soll die Produktion wieder anlaufen.

Mit dem eMobility-Investitionen erwartet der Konzern auch eine bessere Auslastung der Werke. Beide Produktionsstätten sollen laut der Ankündigung in den Drei-Schicht-Betrieb zurückkehren. „Diese Investitionen bekräftigen unser langfristiges Engagement für Kanada und stellen einen wichtigen Schritt auf unserem Weg zu emissionsfreien Fahrzeugen dar, die den Wunsch unserer Kunden nach innovativer, sauberer, sicherer und erschwinglicher Mobilität erfüllen“, sagt Mark Stewart, Chief Operating Officer von Stellantis North America.

„Der heutige Deal über in Kanada hergestellte Elektrofahrzeuge ist eine weitere Investition in unsere Arbeitnehmer und in unsere Zukunft“, sagt Kanadas Premierminister Justin Trudeau, der bei der Veranstaltung im ARDC ebenfalls anwesend war. „Wir bauen eine erstklassige kanadische Autoindustrie, eine innovative Wirtschaft und eine saubere, starke Zukunft für alle auf. So sieht eine gesunde Umwelt und eine gesunde Wirtschaft aus.“

Stellantis ist nicht der einzige Großkonzern, der in Kanada auf eine eMobility-Fertigung umstellt. General Motors will im Dezember mit der Fertigung der E-Lieferwagen seiner neuen Marke BrightDrop in Ingersoll beginnen. Zudem rüstet GM sein Werk in Oshawa (ebenfalls Provinz Ontario) für die Produktion leichter E-Pickups um. Und der Zulieferer Magna baut in Ontario Batteriegehäuse für Fords F-150 Lightning.
stellantisnorthamerica.com

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