Deutschland hat mehr als eine Million E-Autos im Bestand

Was sich bereits abgezeichnet hatte, ist nun offiziell bestätigt: Die Anzahl der rein elektrisch angetriebenen Pkw in Deutschland hat die Marke von einer Million überschritten.

Das geht aus den jetzt vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) veröffentlichten offiziellen Zahlen hervor. Demnach lag der Bestand an E-Pkw zum 1. Januar 2023 bei 1.013.009 und damit um 63,8 Prozent höher als am 1. Januar des Vorjahres. Bei einem Gesamtbestand von rund 48,8 Millionen Pkw machten die reinen Stromer zum Stichtag somit rund zwei Prozent aus.

Auch wenn die Millionen-Marke mit 13.009 Elektroautos zum Jahreswechsel nur relativ knapp geknackt wurde, war dieser Schritt zu erwarten. Denn zum 1. Oktober 2022 hatte das KBA noch 840.645 Elektro-Pkw im Bestand ausgewiesen. Rechnet man auf diese Zahl die monatlichen BEV-Zulassungen im Oktober, November und Dezember hinzu, hatten sich 1.038.731 Elektroautos ergeben. Sprich: Sofern nicht mehr als 38.731 E-Autos im Schlussquartal abgemeldet worden wären, war es bereits Anfang Januar recht wahrscheinlich, dass die Millionen-Marke geknackt wurde.

Da jetzt Gewissheit herrscht und genaue Zahlen seitens des KBA vorliegen, kann man auch errechnen, dass im Q4 2022 25.722 E-Autos abgemeldet worden sein müssen – sei es nach einem Unfall (mit Totalschaden), vorübergehender Stilllegung oder Verkauf ins Ausland.

Zum 1. Januar 2022 lag der Bestand in Deutschland noch bei 618.460 Elektro-Pkw. Zum 1. Januar 2021 waren es sogar nur 309.083 Elektroautos.

Auch wenn das Wachstum bei den E-Autos deutlich ist und die Millionen-Marke nun überschritten wurde, zeigen die KBA-Zahlen zum Fahrzeugbestand auch, dass in Deutschland noch 45,0 Millionen Pkw mit fossilen Brennstoffen angetrieben werden. Der Bestand bei diesen Antriebsarten ist jedoch leicht rückläufig, was sich auch anhand der Marktanteile bei den Neuzulassungen abgezeichnet hatte: Der Bestand der Benziner ging um 1,4 Prozent zurück, bei den Diesel um 2,6 Prozent. Auch Erdgas- (-2,0 %) und Flüssiggasantriebe (-1,4 %) waren rückläufig.

Übrigens: Der Bestand an Plug-in-Hybriden in Deutschland stieg im Jahr 2022 um 52,8 Prozent auf 864.712 Pkw. Hier wird es aber interessant zu sehen, wie sich die Neuzulassungen (und damit vorbehaltlich der Abmeldungen auch der Zuwachs des Bestands) im Laufe des Jahres 2023 entwickeln, da zum Jahreswechsel bekanntlich die Umweltbonus-Förderung für die Plug-in-Hybride ausgelaufen ist.
kba.de

4 Kommentare

zu „Deutschland hat mehr als eine Million E-Autos im Bestand“
erFahrer
06.03.2023 um 08:25
Freuen sich jetzt Andreas Scheuer und Angela Merkel über Euere Nachricht zu Lebzeiten ? Hat sich Herr Wissing schon gemeldet, wann die nächste Mio. geschafft sein wird?….war da nicht noch was? Ach ja, Wasserstofffahrzeuge ? Ist die eine Mio. €-Marke an Steuergeld je Fahrzeug erreicht ;-) Herr Wissing?
Marcus Klippgen
06.03.2023 um 14:08
Was heißt hier "Störmanöver der FDP" ? Autor Schaal sollte zur Kenntnis nehmen, dass...1. Batterie-Mobilität selbst im Jahre 2035 für viele Menschen noch nicht praktikabel sein wird: - Etagenbewohner (speziell in Altstädten) ohne eigenen Parkplatz = "Laternenparker", vielfach ohne Lademöglichkeit am Arbeitsplatz. - Tägliche Langsteckenfahrer ohne ÖPNV-Anbindung, die es wertvolle (Lebens-)Zeit kostet, alle ca. 300 Kliometer einen (brutto) dreiviertelstündigen (Schnell-)Ladestopp einlegen zu müssen.2. zumindest die Chance besteht, dass E-Fuels bis 2035 in der Breite verfügbar und halbwegs bezahlbar sein werden. Wobei ich durchaus sehe, dass die verglichen mit BEV rd. fünfmal niedrigere Primärenergieeffienz von E-Fuels in Verbrennern problematisch ist. WIE problematisch, wird vom Ausbau der H2-Elekrolysekapazitäten mit Grünem Strom abhängen. Doch diese wird Europa auf dem Weg zur Dekarbonisierung der Industrie ohnehin brauchen! Hinzu kommt der künftige H2-Bedarf von schweren Langstrecken-LKW mit Brennstoffzelle (FCEV). Abgesehen davon wird man bei Flugzeugen, Hochseeschiffen und Landmaschinen auf absehbare Zeit um E-Fuels nicht herumkommen.Entsprechend deplatziert war die Headline "Störmanöver der FDP". Auf derartige Polemik könnte man antworten, dass das "BEV asozial" ist. Begründung? Siehe oben Punkt 1.
ErFahrer
07.03.2023 um 08:42
H. Klippgen, wenn man mit Sachstand von 2019 Entwicklungen zukünftiger Dinge verargumentiert (allgemeinert) wird es schwer hier in einem Experten-Lesekreis ernst genommen zu werden. Gerade all Jene die in Mietwohnungen wohnend große Strecken elektrisch zurücklegen amüsiert das. Das praktiziert mit ihnen auch der Führungskreis der FDP. Kommende Wahlen werden damit ein entsprechendes Ergebnis erzielen. Unabhängig von physikalischen Realität.
Sebastian Schaal
06.03.2023 um 14:27
Sehr geehrter Herr Klippgen,ich fürchte, Sie haben sich im Artikel und Autor geirrt – in dieser Meldung geht es um die Bestandszahlen des KBA. Der Artikel zu dem "FDP-Störmanöver" stammt nicht von mir. Erlauben Sie dennoch eine Anmerkung: Wie Dokumente, die der "Spiegel" einsehen konnte, belegen, hatte Herr Wissing bereits im November dem Ergebnis des EU-Trilogs zugestimmt. Sich am Ende des Gesetzgebungs-Prozesses mit zu diesem Zeitpunkt deutlich höheren Druckpotenzial gegen das Trilog-Ergebnis zu stellen, ist nichts anderes als ein politisches Störmanöver. Das bezieht sich nicht auf den Inhalt pro Verbrenner-Aus oder pro E-Fuels, sondern rein auf das Vorgehen.Viele Grüße Sebastian Schaal

Schreiben Sie einen Kommentar zu Marcus Klippgen Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch