E-Radlader von Volvo CE baut an der 2. Stammstrecke in München mit

Es ist aktuell eines der größten Bauprojekte Deutschlands: Um die 1972 zu den Olympischen Spielen eröffnete S-Bahn-Stammstrecke in München zu entlasten, wird auf rund elf Kilometern eine 2. Stammstrecke gebaut. Beim Bau kommt nun auch der elektrische Radlader L120 Electric von Volvo CE zum Einsatz.

Bild: Volvo CE

In 26 Metern Tiefe, direkt unter dem historischen Marienhof, entsteht im Herzen von München gerade ein unterirdischer Bahnhof der Superlative entsteht. Implenia und Hochtief, die in einer ARGE im Auftrag der Deutschen Bahn bauen, setzen dort nun auch Europas ersten vollelektrischen Großradlader – den vergangenes Jahr vorgestellten Volvo L120 Electric. Er ist der erste E-Radlader, der mit einer Hubkraft von 6 Tonnen auf den Markt gekommen ist.

Die Bedingungen sind herausfordernd: Im Tunnel herrscht Überdruck, um Grundwasser fernzuhalten. Der Zugang ist nur mit medizinischer Freigabe möglich – der Betrieb mit Verbrennungsmotoren ausgeschlossen. Die Brandgefahr durch Dieselantriebe wäre in dieser Umgebung unkalkulierbar. Rein elektrisch angetriebene Maschinen sind daher alternativlos. Neben elektrischen Baggern und Bohrgeräten – die u.a. vom Münchner Unternehmen Wacker Neuson stammen – kommt nun auch der L120 Electric von Volvo CE für den Materialtransport zum Einsatz.

Dabei war es überaus spektakulär, den elektrischen Radlader überhaupt an seinen Einsatzort zu bringen: Das über 20 Tonnen schwere Fahrzeug wurde millimetergenau per Kran in die Tiefe gebracht – durch ein eng getaktetes logistisches Nadelöhr mitten in der Münchner Altstadt. Die Anlieferung erfolgte über enge Gassen, vorbei an denkmalgeschützten Fassaden, streng terminiert, ohne Spielraum für Verzögerungen. Eindrücke davon in diesem Video:

„Die Herausforderung war klar: ein Radlader, der emissionsfrei läuft, keine Kabel braucht und genug Leistung bringt – mitten unter der Erde und unter Druck“, sagt Jascha Henjes, Key Account Manager bei Volvo CE. „Das ist keine Standardbaustelle. Hier braucht man Speziallösungen, und die haben wir mit dem L120 Electric geliefert.“

Der L120 Electric erfüllt diese Anforderungen mit Bravour. Er bietet eine Laufzeit von bis zu acht Stunden pro Schicht und ist mit modernster Sicherheitsausstattung ausgerüstet: automatische Feuerlöschanlage, Rückfahrkameras, Personenerkennungssysteme und Akkutemperaturüberwachung in Echtzeit. „Sicherheit hat für uns oberste Priorität“, betont Henjes.

Auch auf Seiten des Baumaschinen-Vertriebs vollzieht sich ein Wandel: Robert Aebi liefert nicht mehr nur Maschinen, sondern komplette Lösungen – inklusive Ladeinfrastruktur, Einsatzberatung und technischem 24/7-Support. „Ein Maschinenstillstand darf nicht passieren“, sagt Claus Speldrich, Business Development Manager. Deshalb wurde speziell für dieses Projekt ein Rund-um-die-Uhr-Service eingerichtet.

Im Einsatz überzeugt der L120 Electric nicht nur durch Leistung, sondern auch durch Komfort. Die Fahrer loben die Laufruhe, die präzise Steuerung und das angenehm leise Arbeitsumfeld – ein deutlicher Fortschritt gegenüber herkömmlichen Dieselmaschinen.

Für Reinhold Boiger von der ARGE Marienhof ist der L120 Electric erst der Anfang. Die Elektromobilität sei im Tunnelbau angekommen – und das nicht als Zukunftsvision, sondern als gelebte Realität. Der Einsatz in München markiert einen Wendepunkt für emissionsfreie Schwergeräte im urbanen Infrastrukturbau.

volvoce.com

1 Kommentar

zu „E-Radlader von Volvo CE baut an der 2. Stammstrecke in München mit“
Patrick S.
18.06.2025 um 08:40
Mit welchen Ladekarten der DC Lader da im Untergrund wohl funktioniert ;-) (und wie schnell der wohl ist)

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