Maritime Verbände schmieden globale Allianz für E-Schifffahrt

Vier maritime Verbände haben gemeinsam die Global Alliance for Maritime Electrification (GAME) ins Leben gerufen, um die weltweite Elektrifizierung der Schifffahrt zu beschleunigen. Dabei legen die Initiatoren zunächst den Schwerpunkt auf Binnen-, Küsten- und Handelsschiffe.

Bild: IEMA

Die vier Partner haben die neue Allianz dieser Tage auf der Electric & Hybrid Marine World Expo in Amsterdam bekanntgegeben. Die Gründungsmitglieder sind die IEMA (International Electric Marine Association), die ZESTAs (Zero Emission Ship Technology Association), das MBF (Maritime Battery Forum) und die EOPSA (European Onshore Power Supply Association). Langfristig wollen die Verbände nun ihr Fachwissen bündeln, „um durch koordinierte Forschung, politische Interessenvertretung und Zusammenarbeit der Industrie emissionsfreie Lösungen voranzutreiben“.

Die vier Gründungsmitglieder geben an, zusammen mehr als 250 Mitgliedsorganisationen in aller Welt zu vertreten – und sie betonen, dass zwar oft die Umweltauswirkungen von großen Häfen, Kreuzfahrt- und Hochseeschiffen für Schlagzeilen sorgen, dass aber „die meisten Schiffe auf dem Wasser heute kleine bis mittelgroße Boote sind, die in Küstennähe verkehren und von denen viele ideale Kandidaten für eine Elektrifizierung sind“.

Die entsprechenden Technologien sind den vier Verbänden zufolge marktreif und verfügbar. Doch: „Die politische Fragmentierung, Infrastrukturlücken und unterfinanzierte F&E-Anstrengungen bremsen weiterhin die Dynamik.“ Hier soll GAME ansetzen. Die nun anlaufende Lobbyarbeit soll sich dabei auf drei wesentliche Säulen stützen:

  • die Vertretung der Industrie: Geplant ist die Zusammenführung internationaler Interessengruppen bei wichtigen Veranstaltungen und Foren mit einer glaubwürdigen, einheitlichen Botschaft.
  • die F&E-Zusammenarbeit: Angestrebt wird der Austausch von technischen Roadmaps, die gemeinsame Entwicklung von Normen und das Ausloten von Finanzierungsmöglichkeiten innerhalb der Mitgliedskreise.
  • die Politische Lobbyarbeit: Avisiert ist die Zusammenarbeit mit der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO), der International Organization for Standardization (ISO) und nationalen Regulierungsbehörden zur Harmonisierung von Normen und zur Schaffung von Investitionssicherheit.

Die Koalition gibt zudem an, in einem ersten Schritt gemeinsam Positionspapiere verfassen und ihr Engagement in strategischen Regionen wie Nordamerika, Europa, Indien, China und dem Südpazifik ausbauen zu wollen. „Wir sehen ein enormes Potenzial, emissionsfreie Lösungen für die Arbeitsschiffe, Fähren und Passagierschiffe der Welt voranzutreiben“, betont Adria Jover, Präsidentin der IEMA. „Indem wir unsere Strategien aufeinander abstimmen, werden die GAME-Mitglieder ihre Stimmen gegenseitig verstärken, Redundanzen abbauen und diesen Wandel in der Branche besser unterstützen.“

„Es gibt keinen Raum für Risiken. Elektrifizierung ist der Schlüssel: keine Treibhausgasemissionen, keine Verschmutzung, kein Schaden für den Planeten“, ergänzt Madadh MacLaine, Generalsekretär der ZESTAs.

Und auch die andere Gründungsmitglieder kommen zu Wort: „Batterien sind der Schlüssel zu einem emissionsfreien Verkehr, aber sie müssen mit anderen sauberen Technologien zusammenarbeiten“, bekräftigt Syb ten Cate Hoedemaker, Geschäftsführerin des Maritime Battery Forum. „Durch diese Zusammenarbeit können wir einen effektiven und rechtzeitigen Übergang sicherstellen.

„Die Elektrifizierung von Häfen und Schiffen ist keine Zukunftsvision – sie ist eine umsetzbare Realität“, schließt Roland Teixeira, Präsident von EOPSA. „Die Stromversorgung an Land ist eines der unmittelbarsten Instrumente im Werkzeugkasten der Dekarbonisierung.“

bluenoteagency.com

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