Formel E: Jean-Éric Vergne verteidigt Titel

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Sebastien Buemi (Nissan) und Robin Frijns (Envision Virgin Racing) gewannen am Wochenende den Double Header in New York, aber es war Jean-Éric Vergne im DS Techeetah, der in New York City als erster Fahrer mit zwei aufeinanderfolgenden Titeln in der FIA Formula E-Geschichte schrieb. 

Eine schnellste Rennrunde am Samstag und der 7. Platz am Sonntag genügten Vergne, um am französischen Nationalfeiertag die Fahrerwertung mit 136 Punkten vor Buemi (119) und Lucas Di Grassi (108) zu gewinnen. Auch in der Teamwertung sicherte sich Techeetah mit 222 Punkten vor Audi Sport Abt Schaeffler (203) den Titel, dank der konstanteren Leistungen von Vergne und André Lotterer.

„Ich kann nicht stolz genug auf mein Team sein“, sagte Vergne. „Im letzten Jahr machten wir einen fantastischen Job als privates Team mit wenigen Ressourcen und ohne absolvierte Testtage. In diesem Jahr hatte DS uns verstärkt und es brauchte ein wenig, bis wir als Team erfolgreich zusammen arbeiteten. Letztlich haben wir einen großartigen Job gemacht und ich bin so stolz auf alle.“

https://youtu.be/5r03i0va7c8

Die fünfte Formel E-Saison sorgte für nie zuvor gesehene Spannung in der noch jungen Geschichte der vollelektrischen Rennserie. 13 Rennen mit neun verschiedenen Siegern aus acht verschiedenen Teams sprechen für die Ausgeglichenheit und Unvorhersehbarkeit. Wer erinnert sich nicht an die letzte Runde von Mexiko, in der Lucas Di Grassi auf den letzten Metern den Führenden Pascal Wehrlein abfing, weil dessen Mahindra mit leerer Batterie und ohne Energie ausrollte?

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Audi Motorsport-Chef Dieter Gass fasste das Faszinierende an der Formel E am Wochenende passend zusammen: „Acht Titelkandidaten vor dem letzten Wochenende stehen symbolisch für die spannendste Formel E-Saison bisher. Im nächsten Jahr wird es mit dem Start von Mercedes und Porsche noch enger zugehen.“

BMW i Andretti Motorsport schloss seine Premierensaison mit einer positiven Note im Big Apple ab. Der 3. Platz von Antonio Felix da Costa am Samstag gepaart mit der Pole Position von Alexander Sims und dessen 2. Platz am Sonntag sicherten den Münchnern ein Finish innerhalb der Top 5 der Teamwertung.

Mit dem Motto #HWAstalavista ging HWA Racelab ins letzte Rennwochenende in der Formel E-Meisterschaft. Der Abschied glückte mit Punkten für beide Fahrer in New York City. Stoffel Vandoorne und Gary Paffett als Achter und Zehnter belohnten sich und das gesamte Team für die harte Entwicklungsarbeit im Laufe der Saison. „Gemeinsam als Team haben wir viel gelernt. Es war eine großartige Reise mit einigen Rückschlägen aber auch vielen Highlights. […] In Saison sechs kommen wir zurück mit dem Mercedes-Benz EQ Formula E Team und freuen uns schon sehr darauf“, sagte HWA-Teamchef Ulrich Fritz.

Innovationen wie der Attack Mode, der ein bisschen an Mario Kart erinnert, und das weiterentwickelte Gen-2-Car brachten neue Spannung und frischen Wind in die Formel E. Beim Finale in New York gab es erstmals drei Attack Mode Aktivierungen statt der üblichen zwei, was für zusätzliche Überholmanöver und neue Strategien im Energiemanagement sorgte. Für Gesprächsstoff sorgt weiterhin das Fanboost-Voting. Was einerseits ein nettes Gimmick zur Einbeziehung der Fans ist, verpufft letztlich, wenn fast immer die gleichen Fahrer das Fanboost-Voting gewinnen (in der Regel Vandoorne, Da Costa, Abt und Di Grassi). Ein Verbleib dieses Features in der nächsten Saison ist deshalb äußerst fraglich.

Nach dem Finale in Brooklyn beginnt das große Schachern um die Cockpits für die Saison 2019/20. Audi gab wenige Tage vor dem New York Rennen die Vertragsverlängerung mit Daniel Abt bekannt. Somit bleibt das Erfolgsduo Abt und Di Grassi bestehen – das einzige Fahrerpärchen, welches alle bisherigen 58 Rennen seit Start der vollelektrischen Rennserie in Peking im September 2014 absolviert hat.

Die Zukunft der weiteren drei deutschen Fahrer steht noch in den Sternen. Gerüchte halten sich, dass André Lotterer in der nächsten Saison an der Seite von Neel Jani für Porsche im Einsatz sein wird. Mahindra-Pilot Pascal Wehrlein war in dieser Saison bereits nebenbei für Ferrari als Simulatorfahrer tätig. Der frühere DTM-Champion hofft auf einen Einstieg in die Formel 1. Der erst 22-jährige Maximilian Günther machte als jüngster Formel-E-Fahrer mit zwei Top-5-Finishes in Paris und Bern auf sich aufmerksam. Trotz drei Rennen weniger stach er seinen Teamkollegen Pechito Lopez mit 20 zu 3 Punkten aus. Günthers Verbleib bei GEOX Dragon ist dennoch nicht gesichert.

Am 23. November startet die sechste Formel E-Saison, in der auch Berlin wieder Teil des Rennkalenders sein wird. Allen diesjährigen Berlin-Besuchern wird das Greentech Festival in guter Erinnerung bleiben, ein dreitägiges Event mit Leaders Conference, Ausstellung, Award Show und Konzert rund um den Berlin E-Prix 2019. electrive.net-Chefredakteur Peter Schwierz fing in der eMOTION-Show Folge #8 die Stimmung und Stimmen in der deutschen Hauptstadt ein. Das Video sehen Sie oben! Wir hoffen auf eine Fortsetzung des Festivals und ein Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern am 30. Mai 2020 beim nächsten Berlin E-Prix!

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