Ree Automotive integriert E-Antriebseinheiten von AAM

Das israelische Startup Ree Automotive hat eine weitere Entwicklungskooperation geschlossen, diesmal mit dem US-amerikanischen Automobilzulieferer American Axle & Manufacturing (AAM). Gemeinsam wollen die Partner ein neues elektrisches Antriebssystem für die Plattform der Isrealis konzipieren.

Konkret sollen die elektrischen Antriebseinheiten der nächsten Generation von AAM in die platzsparende Elektrofahrzeug-Plattform von Ree integriert werden, wobei der Fokus auf der Reduzierung von NVH (Noise, Vibration, Harshness) liegt. Die elektrischen Antriebseinheiten werden im Advanced Technology and Development Center von AAM in Detroit entwickelt. Erste Prototypen sind für Ende 2021 geplant.

Hauptmerkmal der Plattform von Ree Automotive sind wie bereits mehrfach berichtet die sogenannten „Ree Corner“, bei denen alle kritischen Fahrzeugkomponenten zwischen Fahrgestell und Rad in den Ecken des Fahrzeugs verbaut werden. Diese vier kompakten Einzelmodule – bestehend aus Aufhängung und Antrieb – sorgen für einen flachen Innenraumboden, selbst zwischen den Achsen. Das soll „beispiellosen Platz“ für Passagiere, Fracht und Batterien ermöglichen.

AAM wird nun elektrische Antriebseinheiten für diese Plattform entwickeln – und zwar inklusive „voll integrierten Hochgeschwindigkeitsmotoren und Umrichtertechnologie“, wie es in einer uns per E-Mail vorliegenden Pressemitteilung der Partner heißt. Dabei soll wie erwähnt ein besonderer Schwerpunkt auf die Geräusch-, Vibrations- und Schalldämpfung, kurz NVH-Reduzierung, gelegt werden – ein Bereich, in dem sich die kompakten Antriebseinheiten von Ree wohl anders verhalten als ein zentral platzierter Achsmotor, der in einem Hilfsrahmen aufgehängt und vom Fahrwerk entkoppelt ist. AAM bezeichnet sich selbst als Spezialist für Antriebsstrang- und Metallumformungstechnologien. Das Unternehmen sitzt in Detroit und beschäftigt rund 20.000 Mitarbeiter in 17 Ländern.

„Wir freuen uns, mit AAM an diesem bahnbrechenden Konzept zu arbeiten“, sagt Daniel Barel, Mitbegründer und CEO von Ree Automotive. „Die modularen Antriebslösungen von AAM erweitern unser Produktangebot um einen sehr kompakten Formfaktor, der unseren zukünftigen Kunden mehr Designfreiheit und Funktionalität ermöglicht. Zusammen mit AAMs umfangreichem Wissen in der Automobilindustrie und seiner globalen Fertigungspräsenz werden wir die ‚Ree Corner‘-Technologie noch weiter vorantreiben können.“

Mit seiner Plattform will das israelische Unternehmen verschiedene Anwendungsfälle abdecken können. Die kleinste Ausführung (P1 genannt) kann bis zu 1,8 Tonnen wiegen und ist für innerstädtische Zustellfahrzeuge für die letzte Meile gedacht. Bei den Varianten P2, P4, P6 und P7 entspricht die Ziffer dem jeweiligen Maximalgewicht in Tonnen. P4 soll ein LCV, E-Shuttle oder SUV ermöglichen, P7 mit sieben Tonnen Gesamtgewicht einen mittelschweren Liefer-Lkw.

Vor einigen Wochen hatte Ree Automotive bereits Kooperationen mit Toyotas Nutzfahrzeug-Tochter Hino Motors und dem Zulieferer und Auftragsfertiger Magna geschlossen. Die Basis soll hier ebenfalls die „Ree Corner“-Plattform bilden. Den finanziellen Spielraum für die nächsten Wachstumsschritte will sich Ree unterdessen durch den Gang an die US-Börse ermöglichen. Dazu fusioniert Ree mit der SPAC-Firma 10X Capital Venture Acquisition Corporation. Die Transaktion soll bis Ende des ersten Halbjahres 2021 abgeschlossen sein und den Israelis einen Kapitalzuwachs in Höhe von rund 500 Millionen US-Dollar bescheren. In dieser Summe ist eine Kapitalerhöhung in Form einer PIPE („Private Investment in Public Equity“) im Umfang von 300 Millionen Dollar enthalten, an der sich Investoren wie Mahindra & Mahindra, Koch Strategic Platforms und Magna International beteiligen.

In einer Pressemitteilung von Mitte Febraur gab Ree übrigens an, dass die ersten Kunden 2022 mit den „REEcorners“ beliefert werden sollen. Die Massenfertigung sei für 2023 geplant. Montiert werden sollen die Plattformen in 15 sogenannten Integrationszentren auf der ganzen Welt. Das erste dieser Integrationszentren soll noch in diesem Jahr in den USA eröffnet werden. REE strebt ferner an, über Partner wie AAM, Mahindra und KYB künftig in 30 Ländern zu produzieren.
Quelle: Infos per E-Mail

0 Kommentare

zu „Ree Automotive integriert E-Antriebseinheiten von AAM“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch