Rosenbauer stellt elektrische Feuerwehr-Fahrzeuge vor

Der österreichische Feuerwehrausstatter Rosenbauer hat auf der Messe Interschutz ein komplettes Programm elektrischer Einsatzfahrzeuge präsentiert. Dazu gehört der AT Electric auf Basis eines E-Chassis von Volvo Trucks, aber auch ein Flughafenlöschfahrzeug mit einem elektrifizierten Rosenbauer-Chassis und eine E-Drehleiter.

Zunächst zum AT Electric: Bisher konventionell angetrieben, steht das Feuerwehrfahrzeug bald auch auf elektrischen Serienchassis von Volvo Trucks zur Verfügung. Geplanter Verkaufsstart für diesen AT Electric ist Ende 2022. Das Ausstellungsstück auf der Interschutz ist an ein HLF 20 angelehnt, ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug mit 2.000 Liter Löschwasser an Bord.

Das Fahrzeug basiert auf einem Volvo FE Electric, also einem 27-Tonner. Rosenbauer setzt auf die kleinere Akku-Version mit 2x 66 kWh netto (insgesamt 200 kWh brutto), die mit bis zu 150 kW DC oder 22 kW AC geladen werden können – auch die Feuerlöschpumpe im AT Electric wird mit Strom betrieben. Je nach Topografie soll die Reichweite bei bis zu 100 Kilometern liegen. Um die Einsatzfähigkeit sicherzustellen – bei längeren Anfahrten oder bei längerem Pumpbetrieb – ist noch ein Range Extender verbaut.

Rosenbauer will den AT Electric künftig auch auf weiteren Serienchassis anbieten. Dann ergeben sich beim Antrieb natürlich abweichende Daten. Alle weiteren Ausstattungsmerkmale bei der Feuerwehr-Ausrüstung hat Rosenbauer in der unten verlinkten Mitteilung zum AT Electric aufgelistet.

Mit dem Panther 6×6 Electric hat das Unternehmen zudem das Konzept für ein Flughafenlöschfahrzeug der Zukunft auf einem elektrifizierten Rosenbauer-Chassis präsentiert, mit dem rund 90 Prozent aller Einsätze rein elektrisch bewältigt werden können sollen. Da diverse Flughafen-Feuerwehren direkt in die Entwicklung eingebunden waren, konnte das Fahrzeug genau auf die Anforderungen zugeschnitten werden. So sind zum Beispiel lange Strecken nicht zu erwarten, auf dem Flughafen-Gelände dauert die Anfahrt in der Regel zwei bis drei Minuten. Wichtig ist hingegen, dass diese Anfahrt so schnell wie möglich erfolgt – auf 80 km/h beschleunigt der Panther 6×6 Electric laut Rosenbauer schneller als ein konventioneller 6×6.

Die Batterie wurde so ausgelegt, dass mit einer Batterieladung mehrere Einsatz- oder Bewegungsfahrten absolviert werden können, was vor allem im Trainingsbetrieb von Vorteil ist. Auch hier ist ein Range Extender an Bord, um die Einsatzfähigkeit und einen langen Pumpbetrieb zu garantieren. Die Batterie, deren Größe Rosenbauer noch nicht nennt, kann mit bis zu 300 kW geladen werden, damit das Fahrzeug nach rund 25 Minuten in der Wache für den nächsten elektrischen Einsatz bereit ist.

Ebenfalls auf der Interschutz ausgestellt wird mit der L32A-XS eine Drehleiter auf einem vollelektrischem Serienfahrgestell von Volvo Trucks. Basis ist hier wie beim AT Electric der Volvo FE Electric. Neben dem 225 kW starken Antrieb ist für den Leiterbetrieb ein zusätzlicher E-Motor mit 100 kW Spitzen- und 70 kW Dauerleistung verbaut. Die Batterie kommt auf 200 kWh brutto, wovon 132 kWh nutzbar sind. Geladen wird mit maximal 150 kW DC oder 22 kW AC.

Bei den Eigenschaften als Drehleiter entspricht die L32A-XS laut Rosenbauer genau der Variante mit konventionellem Antrieb, es ist exakt das gleiche Bedienkonzept verbaut. Der Rettungskorb HR-500 MF hat eine Nutzlast von 500 kg (5 Personen) und bietet unter anderem die Möglichkeit, Personen im Rollstuhl gesichert zu befördern.

Für das Messefahrzeug hat Rosenbauer zwei typische Einsatz-Szenarien einer Drehleiter durchgerechnet, die mit einer Akku-Ladung mehrmals wiederholbar sind  –daher wurde auf eine größere Batterie verzichtet. Konkrete Werte aus der Einsatzpraxis werden zur Verfügung stehen, wenn die L32A-XS electric nach der Messe bei Schutz & Rettung Zürich ihren Dienst antritt. Die größte, zivile Rettungsorganisation der Schweiz wird den Prototypen unter realen Einsatzbedingungen testen und die dabei gewonnenen Erkenntnisse und Daten mit Rosenbauer teilen.
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