Niederbarnimer Eisenbahn bestellt sieben H2-Züge bei Siemens

Siemens Mobility ist von der Niederbarnimer Eisenbahn beauftragt worden, sieben zweiteilige Wasserstoff-Züge des Typs Mireo Plus H für das Netz Heidekrautbahn (RB27) in der Metropolregion Berlin-Brandenburg zu liefern. Die Inbetriebnahme ist für Dezember 2024 geplant.

Das Projekt, welches auch den Aufbau einer regionalen Infrastruktur für grünen Wasserstoff umfasst, ist bereits im Mai 2021 gestartet – damals war noch von sechs H2-Zügen die Rede. Die Wasserstoff-Züge sind neben der Brennstoffzelle auch mit einer Lithium-Ionen-Batterie ausgestattet.

Das H2-Traktionssystem des Mireo Plus H in der zweiten Generation leistet bis zu 1,7 MW, damit ist laut Siemens eine Beschleunigung von bis zu 1,1 m/s² und eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h möglich. Ein Tankvorgang soll 15 Minuten dauern. Siemens attestiert dem Modell die „niedrigsten Lebenszykluskosten am Markt“. Bei der Vorstellung des Mireo Plus H im Mai hieß es, dass die zweiteilige Variante auf eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern kommt. Die dreiteilige Version kann bis zu 1.000 Kilometer weit fahren, ist aber nicht Bestandteil der NEB-Bestellung.

Der Auftrag an Siemens Mobility beinhaltet auch einen Service- und Ersatzteilliefervertrag (TSSSA) über 10 Jahre bis 2034. Teil dieses Servicevertrages ist nicht nur die Absicherung aller notwendigen Instandhaltungs-, Wartungs- und Reparaturtätigkeiten, sondern auch deren kontinuierliche Weiterentwicklung, „angepasst auf den kundenspezifischen Einsatz der Fahrzeuge auf der Heidekrautbahn“, so Siemens.

Für Siemens ist es der zweite Auftrag der NEB innerhalb kurzer Zeit: Im November hatte die NEB 31 Batterie-Züge des Typs Mireo Plus B bei Siemens Mobility bestellt. Diese sollen ebenfalls ab Dezember 2024 eingesetzt werden, jedoch für den Einsatz in Ostbrandenburg auf den Linien RB60, RB12, RB63 und RB36.

„Bahnfahren ist schon heute die mit Abstand klimafreundlichste Art zu reisen. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir mit unserem ersten Auftrag für eine Flotte von Wasserstoffzügen, emissionsfreien Bahnverkehr auch auf nicht elektrifizierten Strecken ermöglichen“, sagt Michael Peter, CEO Siemens Mobility. „Unser Mireo Plus H ist ein Wasserstoffzug der nächsten Generation, der Innovation mit Nachhaltigkeit verbindet. Dank großer Reichweite, schneller Beschleunigung und modernsten Technologien, wird er neue Maßstäbe im emissionsfreien Personenverkehr setzen.“

„Wir sind stolz, mit der Heidekrautbahn das erste Netz in der Region Berlin-Brandenburg zu betreiben, auf dem Wasserstoff-Brennstoffzellenzüge zum Einsatz kommen werden“, so Detlef Bröcker, Vorstand der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB). „Mit Siemens Mobility hat die Niederbarnimer Eisenbahn einen erfahrenen und zuverlässigen Partner an ihrer Seite. Die hochinnovativen Wasserstoff-Fahrzeuge sind nicht nur umweltfreundlich, sondern bieten eine moderne, auf die Bedürfnisse der Fahrgäste ausgerichtete Fahrzeugausstattung.“ Darüber hinaus sorge die Einbindung des Herstellers in die Instandhaltung der Fahrzeuge „für eine hohe Sicherheit bei der Fahrzeugverfügbarkeit“.
siemens.com

1 Kommentar

zu „Niederbarnimer Eisenbahn bestellt sieben H2-Züge bei Siemens“
Michael
28.06.2022 um 09:36
Werden die Züge denn auch mit grünem Wasserstoff betrieben?

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