10 Tipps für Elektromobilität auf der IAA Nutzfahrzeuge.

IAA-Nutzfahrzeuge-20142.064 Aussteller aus 45 Ländern werden ab der kommenden Woche auf der IAA-Nutzfahrzeuge vertreten sein und mehr als 300 Weltpremieren präsentieren. Die Elektrifizierung des Antriebs ist bei den preissensiblen Gebrauchsfahrzeugen zwar noch nicht vollends durchgeschlagen, doch die Bedeutung des Themas wächst. Wir empfehlen Ihnen daher heute 10 elektromobile Neuheiten, die Sie sich in Hannover anschauen sollten. Und natürlich sagen wir Ihnen auch, wo Sie diese Innovationen finden!

Leichtbau-Elektrofahrzeug „Kulan“

KULANDas aus Bundesmitteln geförderte Netzwerkprojekt POLY-LAB.NET hat unter Federführung des Fraunhofer IWU ein elektrisches Konzeptfahrzeug für die Landwirtschaft entwickelt. KULAN wiegt gerade mal rund 300 Kilo, kann aber bis zu einer Tonne Zuladung schultern. Möglich machen das besonders belastbare Leichtbau-Werkstoffe wie etwa Polyurethan. KULAN verfügt über zwei elektrisch betriebene Radnabenmotoren und ein patentiertes „intelligentes“ Batterie-Managementsystem. Der Akku soll voll geladen je nach Traglast, Streckenprofil und Temperatur für bis zu sechs Stunden beziehungsweise bis zu 300 Kilometer reichen.
Wo? Halle 13 / Stand C22 (Automotive Cluster Ostdeutschland)

Solaris Urbino

IAA-Solaris-Teaser-neuDer polnische Hersteller Solaris Bus & Coach präsentiert auf der IAA erstmals den neuen Urbino. Während der Messe werden der 12-Meter-Standardbus sowie der Gelenkbus in 18-Meter-Ausführung zu sehen sein, die auch für die Nutzung von Hybrid- und Elektroantrieben vorbereitet wurden. Gleichzeitig ist auch Verkaufsstart für den neuen Bus, der ab Anfang 2015 ausgeliefert werden soll. Der neue Solaris Urbino wurde laut Hersteller völlig neu konstruiert. Er soll leichter und robuster als der Vorgänger sein, von dem wiederum alle Elemente behalten wurden, die sich während der letzten Jahre bewährt haben.
Wo? Halle 11 / Stand E27

Scania Citywide

Scania-Citywide-LE-HybridScania zeigt auf der IAA im Busbereich ein eigenes Hybridsystem, welches in Hannover in Form des Scania Citywide LE Hybrid präsentiert wird. Der Bus verfügt über 33 Sitzplätze und ist 12 Meter lang. Technische Details zum Doppelantrieb hat der schwedische Nutzfahrzeug-Hersteller bisher leider noch nicht verraten. Scania legt derzeit viel Wert auf niedrige Kosten beim Kunden. Da kommt jeder Tropfen Kraftstoff-Einsparung gerade recht.
Wo? Halle 17, Stand B06

Entwicklungsprojekt „Green Rex“

IAA-Green-RexDas Projekt „Green Rex“ wird mit Mitteln des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert. KSPG und FEV entwickeln dabei in enger Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer ICT einen Range Extender für den Erdgasbetrieb und testen ihn auf seine Alltagstauglichkeit. In einem ersten Schritt wird er mit seinem ursprünglichen Benzinbetrieb in ein StreetScooter-Work-Nutzfahrzeug integriert und auf der IAA Nutzfahrzeuge der Öffentlichkeit vorgestellt. Danach wird er auf den Betrieb mit aufbereitetem Biogas hin überarbeitet und optimiert. Der überarbeitete Range Extender wird dann am Prüfstand getestet und anschließend in ein weiteres Work-Nutzfahrzeug von StreetScooter integriert. KSPG zeigt außerdem ein energieschonendes Heiz- und Kühlmodul für elektrifizierte Nutzfahrzeuge auf Basis einer Wärmepumpe.
Wo? Halle 16, Stand C14 (KSPG)

Hochvoltheizer für Transporter von Webasto

Webasto-HochvoltheizerFür Hybrid- und Elektrofahrzeuge hat Webasto den Hochvoltheizer entwickelt. Er ist so ausgelegt, dass er bei Batteriespannungen zwischen 250 und 450 V ohne Leistungsverlust eingesetzt werden kann. Die Heizleistung reicht von 0,2 bis 5,0 kW und ist stufenlos regelbar. Das Gewicht des Geräts beträgt etwa 2 Kilo. Aufgrund des kompakten Designs sind laut Hersteller flexible Einbaupositionen möglich. Alle Anschlüsse befinden sich an der Vorderseite, so dass eine schnelle Plug-and-Play-Montage möglich ist. Bei der Entwicklung hat Webasto nach eigenen Angaben darauf geachtet, dass kein Blei und nur leicht verfügbare Rohstoffe zum Einsatz kommen. Deshalb enthalte die neu entwickelte Heizschicht keine seltenen Erden.
Wo? Halle 12, Stand B22

Fuso Canter E-Cell

Fuso-Canter-E-CellIm Vergleich zum ersten Prototyp, der seine Weltpremiere auf der IAA 2010 feierte, wurde der Fuso Canter E-Cell laut Daimler umfangreich weiterentwickelt. Der rein elektrische Lkw basiert auf dem Fahrgestell des konventionellen Canter und verfügt über ein zulässiges Gesamtgewicht von sechs Tonnen und eine Nutzlast des Fahrgestells von rund drei Tonnen. Der Elektromotor leistet 110 kW und ein maximales Drehmoment von 650 Nm. Die Kraftübertragung erfolgt über ein Ein-Gang-Getriebe auf die Hinterachse. Die Reichweite des Fuso Canter E-Cell liegt laut Hersteller bei mehr als 100 Kilometern. Acht Exemplare des E-Lkw werden in Portugal bereits im Praxiseinsatz getestet. Ebenfalls auf der IAA gezeigt wird der bereits seit Ende 2012 in Europa erhältliche Fuso Canter Eco Hybrid.
Wo? Halle 14/15, Stand C02

Opbrid Trůkbaar

IAA-OpbridOpbrid überträgt seine für Elektrobusse konzipierte Schnellladung über Stromabnehmer namens Bůsbaar auf elektrische Lastwagen. Auf der IAA Nutzfahrzeuge will der spanische Hersteller eine entsprechende Modifikation seines Systems (Trůkbaar) präsentieren, das mit bis zu 650 kW laden kann. Da Bůsbaar und Trůkbaar kompatibel sind, können Städte ihre Investitionen in die Schnellladestationen für Busse laut Hersteller auch für Lieferfahrzeuge und andere Lkw, etwa für die Müllabfuhr oder Straßenreinigung nutzen.
Wo? Halle 13, Stand F12

ZF-Elektroantrieb für Stadtbusse und „Innovationstruck“ mit hybridisiertem Getriebesystem.

ZF-AVE-130Zulieferer ZF zeigt auf der IAA Nutzfahrzeuge unter anderem die Niederflur-Elektroportalachse AVE 130 für Stadtbusse (im Bild). Ihr Herzstück sind zwei radnahe flüssigkeitsgekühlte Elektromotoren mit jeweils 120 kW Maximalleistung, die aus verschiedensten Stromquellen gespeist werden können: Neben dem Plug-in-Batteriebetrieb mit oder ohne Range Extender kommen auch die Brennstoffzelle oder die Oberleitung als Energielieferanten in Frage. Die E-Motoren der AVE 130 schalten sich beim Abbremsen auf Generatorbetrieb um und gewinnen so Bremsenergie zurück. Zudem stellt ZF einen „Innovationstruck“ mit hybridisiertem Getriebesystem vor. Der Lkw soll vollelektrisch rangieren und sogar per Tablet ferngesteuert werden können.
Wo? Halle 17, Stand B17

Citroën Berlingo Electric für Schornsteinfeger

Citroen-Berlingo-ElectricDer französische Autobauer stellt auf der IAA Nutzfahrzeuge ein ganz besonderes Modell vor: Die Elektro-Version des Citroën Berlingo mit einer kompletten Schornsteinfeger-Einrichtung, die vom Unternehmen Sortimo International stammt. Mit gutem Grund: 7.000 Citroën-Transporter wurden laut Hersteller bis dato schon als Schornsteinfeger-Betriebsfahrzeuge verkauft. Der Elektromotor des Citroën Berlingo Electric leistet 49 kW, die Batteriekapazität beträgt 22,5 kWh und soll ca. 170 Kilometer Reichweite ermöglichen. Der Netto-Basispreis für die „zivile“ Version liegt bei 20.700 Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Batterie, die für einmalig 5.300 Euro netto gekauft oder wahlweise ab 89,34 Euro im Monat geleast werden kann.
Wo? Halle 13, Stand E52

Brennstoffzellen-APU von Eberspächer

Eberspaecher-APUNicht weniger als die Stromversorgung im Truck revolutionieren will Eberspächer mit seiner Brennstoffzellen-APU (Auxiliary Power Unit), die auf der IAA Nutzfahrzeuge vorgestellt wird. Sie kann Diesel in Strom umwandeln und so alle Verbraucher an Bord versorgen. Der wesentliche Vorteil des motorunabhängigen Systems ist, dass der Generator bei der Stromerzeugung entlastet wird. In künftigen Lkw-Generationen könnten damit mechanisch angetriebene Komponenten deutlich sparsamer elektrisch betrieben werden. Die Maximalleistung liegt bei 3 kW, der mögliche Wirkungsgrad bei bis zu 40 Prozent. Damit arbeitet das System laut Hersteller so effektiv, dass es nicht nur in den Standzeiten, sondern dauerhaft als Energielieferant eingesetzt werden kann. Noch in diesem Jahr will Eberspächer umfangreiche Praxistests durchführen und die Brennstoffzellen-APU Ende 2017 zunächst im US-Markt einführen.
Wo? Halle 16, Stand B02

Autor: Stefan Köller

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