eCoach mit 534 kWh: MAN zeigt ersten Ausblick auf elektrischen Reisebus
Das Münchner Unternehmen will seinen elektrischen Reisebus bereits im kommenden Jahr in die Serienproduktion schicken, und zwar in seinem Werk in der türkischen Ankara. Vorher soll er in diesem Oktober feierlich auf der Busworld in Brüssel enthüllt werden. Doch schon jetzt gibt es von einem Pressetermin in der Türkei die ersten Details, die wir hier für Sie zusammenfassen. Das neue Modell nennt sich Lion’s Coach 14 E, kurz auch auch eCoach genannt. Der eCoach ist ein knapp 14 Meter langer Bus mit drei Achsen und einem zulässigen Gesamtgewicht von 27 Tonnen. Zugleich wird der eCoach zunächst ein Exot auf europäischen Straßen sein – denn anders als bei Linienbussen für den Stadtverkehr ist ein elektrischer Antrieb bei Fernbussen noch extrem selten. Wenn ein Reiseanbieter ein solches Modell nutzen will, muss er sich bislang an chinesische Anbieter wie Yutong wenden, während die europäischen Anbieter noch keinen elektrischen Reisebus im Angebot haben. Ein Grund, warum sich elektrische Stadtbusse schneller durchgesetzt haben: Sie fahren planbare Routen fahren und können nachts im Depot laden, während Reisebusse deutlich flexibler unterwegs sind und ständig andere Strecken fahren. Das stellt ganz neue Anforderungen an Ladeinfrastruktur und Reichweite. Und genau hier setzt MAN an. Statt Technik aus dem elektrischen Stadtbus zu verwenden, bekommt der Lion’s Coach E die Antriebstechnik des neuen MAN eTrucks. Es handelt sich also eher um einen elektrischen Lkw mit Busaufbau als um einen Stadtbus mit bequemen Sitzen. Eingesetzt werden Batteriemodule mit je 89 Kilowattstunden, die auf bis zu sechs Packs skalierbar sind – damit kommt der Bus auf maximal 534 Kilowattstunden brutto, wovon 480 kWh nutzbar sind. Geladen wird per CCS mit bis zu 375 kW. Später soll mit dem neuen MCS-System sogar eine Ladeleistung von 750 kW möglich sein.
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