Analyse zu Einsparpotenzialen der V2G-Technologie

Nissan, E.On Drive und das Londoner Imperial College haben in einem gemeinsamen Whitepaper die CO2-Einsparungspotenziale und die wirtschaftlichen Vorteile der Vehicle-to-Grid-Ladetechnologie analysiert – und untermauern diese mit konkreten Zahlen.

Das Einsparpotenzial liegt dem Dokument zufolge pro Jahr und Elektrofahrzeug bei einer CO2-Reduzierung von circa 60 Tonnen. Gleichzeitig gibt es bezogen auf die Betriebskosten des Stromnetzes ein Einsparpotenzial von bis zu 12.000 Pfund (rund 13.300 Euro) – ebenfalls pro Jahr und Elektrofahrzeug. Für Flottenbetreiber winken der Analyse zufolge finanzielle Vorteile in Höhe von 700 bis 1.250 Pfund (776 bis 1.386 Euro) pro V2G-fähigem Elektrofahrzeug. Und: Die Vehicle-to-Grid-Technologie könne dazu beitragen, die Gesamtkosten des Stromsystems um bis zu 885 Millionen Pfund (gut 980 Millionen Euro) pro Jahr zu senken.

Das waren eine Menge Zahlen. Kurz gefasst lassen sich laut den Autoren des Whitepaper enorme Einsparungen sowohl in finanzieller Hinsicht für Stromnetzbetreiber und Fahrzeugflotten als auch in ökologischer Hinsicht durch die Verringerung von CO2-Emissionen erzielen. In dem Dokument gehen Nissan, E.On Drive und das Imperial College aber auch auf einige Herausforderungen ein, die in der Anfangszeit zur Etablierung von V2G zu bewältigen sind. Konkret nennt das Trio mitunter die Schaffung eines zuverlässigen Geschäftsmodells.

„Unsere Forschung hat demonstriert, dass V2G dem Energiesystem einen sehr großen wirtschaftlichen Nutzen bringen und gleichzeitig die Kohlenstoffemissionen reduzieren kann“, fasst Professor Goran Strbac, Lehrstuhl für Elektrische Energiesysteme am Imperial College London, zusammen. „Dabei zeigte sich, dass die zusätzliche Flexibilität, die durch V2G-Flotten bereitgestellt wird, die Systemeffizienz erheblich verbessern und die Investitionen in neue kohlenstoffarme Erzeugung reduzieren kann, während gleichzeitig die nationalen Dekarbonisierungsziele erreicht werden.“

Nissan, E.On Drive und das Imperial College sind bereits Partner in einem V2G-Flottenprojekt namens e4Future, das zeigen soll, wie E-Transporter und -Autos das britische Stromnetz unterstützen und eine profitable und nachhaltige Lösung für Unternehmensflotten bieten können. Dazu installierten die Kooperationspartner unter anderem 20 Ladegeräte im europäischen Technikzentrum von Nissan in Cranfield.

Flottenfahrzeuge eignen sich laut den Partner oftmals hervorragend für V2G-Anwendungen, vor allem aufgrund der regelmäßigen und vorhersehbaren Nutzungsmuster und der Tatsache, dass sie am Ende des Arbeitstages oft zur Basis zurückkehren, wo sie über Nacht stehen. Dies biete perfekte Bedingungen für V2G, um die in ihren Batterien gespeicherte Energie zu nutzen und sicherzustellen, dass die Fahrzeuge am nächsten Morgen wieder voll aufgeladen und einsatzbereit sind, heißt es in einer begleitenden Mitteilung.

Der Nissan Leaf und der E-Transporter e-NV200 sind V2G-fähig, wie unter anderem auch schon in Hagen demonstriert wurde. Wenn die Fahrzeuge an einer entsprechenden Ladesäule angeschlossen sind, kann nicht nur der Akku geladen werden, sondern bei hoher Stromnachfrage auch wieder Energie aus dem Akku zurück in das Netz fließen – das Stromnetz wird so entlastet.
nissannews.com (Pressemitteilung mit Link zum Download des kompletten Dokuments)

3 Kommentare

zu „Analyse zu Einsparpotenzialen der V2G-Technologie“
Klaus Pinzler
12.01.2021 um 11:25
Wenn man die verhinderer und kleingeister in den Finanzämtern rausschmeißen würde könnte man auch in Deutschland fortschrittliche Politik machen. Die Technik ist da die Leute sind da der Wille ist da nur die verhinderer haben die oberhand
Ferber
12.01.2021 um 13:37
Ich sehe das genau so wie in Ihren Artikel beschrieben. Habe privat einen Nissan Leaf e+ und wuerde das Herne auch in meinen Haus umsetzen. Wohne in 04651 Bad Lausick.Walter Ferber
Klaus
05.03.2021 um 21:03
Mir wurde vom Netzbetreiber, Stadtwerke Mössingen, gesagt, dass ich einfach 10 Jahre mit meiner Idee dran wäre. Eine Rückspeisung ins Netz sei nicht erwünscht. Ich probier gerade ob ich einen Leaf mit 24 kW kaufe, in den Carport stelle und diesen als Speicher nutzen kann. Gespeist wird der Speicher vo meiner PV-Anlage. Ansonsten sehe ich es wie die meisten hier: wir sind absolut Entwicklungsland was Energiemanagement anbelangt!!

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