Carver: Kabinendreirad kommt mit Elektroantrieb zurück

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Das ehemals von einem Daihatsu-Dreizylinder angetriebene niederländische Kabinendreirad Carver mit Neigetechnik feiert ein Comeback mit Elektroantrieb. Der ab Herbst erhältliche Stromer soll rund 8.000 Euro kosten.

++ Dieser Beitrag wurde aktualisiert. Sie finden die neuen Infos ganz unten. ++

Allerdings hat Carver nicht den Antrieb 1:1 ersetzt, sondern auch Konzept und Ausrichtung des Zweisitzers verändert. Mit dem 50 kW starken Verbrenner sollte der Carver One ein Auto in nahezu allen Lebenslagen ersetzen können. Angesichts eines Preises von knapp 60.000 Euro fanden sich zwischen 2007 und 2009 gerade einmal 200 Käufer – weshalb das Projekt in der Insolvenz endete.

Der neue E-Carver hingegen ist anders ausgelegt: Die hydraulisch gesteuerte Neigetechnik ermöglicht zwar immer noch bis zu 45 Grad Schräglage, aber das war es auch mit den Gemeinsamkeiten. Zwei E-Motoren liefern jeweils zwei kW, die Höchstgeschwindikgeit begrenzt Carver auf 45 km/h. Das Gewicht liegt bei 330 Kilogramm, die Reichweite bei 100 Kilometern.

Damit soll der E-Carver nicht zum reinen Spaßmobil auf der Landstraße werden, sondern mit gerade einmal 88 Zentimetern Breite etwa als Pendlerfahrzeug in der Stadt dienen. Der im Heck untergebrachte Akku (5,3 kWh) soll in 6,5 Stunden an einer Haushaltssteckdose geladen werden können.

Der E-Carver bietet Platz für zwei Erwachsene, die hintereinander sitzen. Zudem kann in einem kleinen Kofferraum von 75 Litern Größe etwas Gepäck verstaut werden. Das Dach über dem Gitterrohrahmen lässt sich öffnen, womit der E-Carver zu einer Art Targa wird. Der Fahrer benötigt laut „Auto, Motor und Sport“ für den E-Carver trotz der geringen Höchstgeschwindigkeit einen Autoführerschein.

Update 02.10.2019: Die elektrische Neuauflage des Carver wird konkret: Im niederländischen Leeuwarden wurde jetzt die Produktion gestartet und die ersten Exemplare des Elektro-Carver an Kunden ausgeliefert.
auto-motor-und-sport.de, autogazette.de, carver.earth (technische Daten)

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10 Kommentare

zu „Carver: Kabinendreirad kommt mit Elektroantrieb zurück“
Christian
23.08.2019 um 09:11
Moin Moin,also ich stehe sehr offen für neue Konzepte und finde den E-Carver echt cool und auch Sinnvoll, aber...!"Damit soll der E-Carver nicht zum reinen Spaßmobil auf der Landstraße werden" LANDSTRASSE mit 45 km/h…?!?! geht´s noch? SORRY, mir einer "Höchstgeschwindigkeit begrenzt auf 45 km/h" ist der E-Carver auch in der Stadt (zumindest in Hamburg) ein Verkehrshindernis. Als 50ger-Rollerfahre kann ich davon ein Lied, nein ein ganzes Album singen! 45 km/h ist ein Witz, und nur schon die Überlegung, damit auf der Landstraße zu fahren ist unsinnig - zumindest in Deutschland, wo die meisten Autofahrer immer noch „das Recht des Stärkeren“ propagieren!Der zweite Punkt ist der Akku und das aufladen… „Der Akku (5,3 kWh) soll in 6,5 Stunden an einer Haushaltssteckdose geladen werden können…“ Wie jetzt, über einen 12-Volt-Lader oder wie? Ein-Phasig stehe unter Dauerbelastung der Installation gute 2,3 kW (230 Volt x 10 Amper) zur Verfügung. Macht also bei 5,3 kWh gute 3 Stunden. Wieso also 6,5 Stunden… Ist dort ein Blei-Akku mit 48V verbaut…? Bei 6,5 Stunden fällt eine öffentliche Ladesäule aus. Somit sollte der Akku (aus Gewichtsgründen) auf 2 herausnehmbare Wechsel-Akkus ausgelegt sein, damit diese dann @ Home geladen werden können.Für mich klingt der E-Carver wie ein eRoller auf 3 Rädern mit Dach und 2 Stühlen. Auch ein sinnvolles Konzept für die Stadt. Aber die Nutzbarkeit, auch in Hinsicht auf den Führerschein (45 km/h und Dreirad) sollte für den deutschen Markt noch einmal überdacht werden!Ansonsten tolles Gefährt!
HAF
23.08.2019 um 09:30
Sehe ich auch so - ein attraktiver Preis und auch die äußere Form macht Sinn (aerodynamisch + es wird wenig Parkraum verschwendet) aber alles unter min. 80km/h kann nicht als Pendlerfahrzeug genutzt werden. Und 6,5h laden - wie schon beschrieben ein Witz bei dem Akku!
Peter wulf
23.08.2019 um 19:57
Welch ein Witz das Auto hat schlechtere technische Leistung etc .als der Messerschmitt Kabinenroller der 60et er Jahre der ein durchsichtiges Dach mit 2 sitzen hintereinander und 2 Rädern vor 1 hinten . Lenkrad sah aus wie ein Flugzeug Steuerknüppel.
Jörg
02.09.2019 um 13:30
Ist echt schade um dieses schöne Gefährt. Mit 45 km/h Höchstgeschwindigkeit ist man lediglich ein Hinderniss im Strassenverkehr. Da kann kein Fahrspaß aufkommen. Dazuhin noch eine sehr geringe Reichweite und sehr lange Ladezeit. Wer denkt sich heutzutage solch ein Konzepte aus? Das Gefährt selbst ist ja toll, passt aber von der Leistung so gar nicht auf die heutige Strasse. 200km Reichweite und 100km/h Höchstgeschwindigkeit würden das Fahrzeug schon attraktiver machen. Ich habe immer davon geträumt mal einen zu besitzen. Als Benziner zu teuer und als elektro Variante nicht attraktiv. Schade um dieses schöne Fahrzeug....
Uwe
01.06.2021 um 20:12
Ja auch ich hätte mir gerne so ein Carver one mit Benzin Motor geh kaufen, aber für 50 bis 60 Tausend €. Zu Teuer für dieses Teil. Sie sollen ein neuen Benziner mit einen Smart Motor bauen und für 15 bis 20. 000 € Verkauf. Mit der E Version kann ich mir nicht vorstellen das sie auf den Weld Markt bestehen können. Man kann damit nicht einmal in den Urlaub fahren, oder eine Tagestour in die Berge fahren. Vielleicht mit einem Anhänger mit Strom Generator. Man würd sehen ob der Große Erfolg von Caver one kommt. Gruß Uwe aus Altenburg in Thüringen.
Gabriela Mössmer
27.07.2021 um 13:43
Mein Interesse an diesem Fahrzeug wurde geweckt als ich es hier auf der Straße sah. Dachte mir, cooles Teil. Dazu sicher sparsam und es würde reichen für kleinere Fahrten. Tierarzt besuche und Einkäufe. Zumal davon geschrieben wird dass man den Akku zuhause aufladen kann . Wie ein E-bike Akku. Jetzt dauert das Laden sooooo lange und weit kommt man damit nicht. Die Geschwindigkeit wurde auf höchstens 45 kmh gesetzt. Dass ist zuwenig für auf der Strasse zu fahren 85 kmh müssten es schon sein und besser wären 2 Akkus...wegen Gewicht und das aufladen wäre komfortabler.
Peter Brandhofer
26.05.2022 um 12:51
Bei dem Konzept ist die nächste Insolvenz vorprogrammiert! Dann bekommt man Probleme bei Reparatur und Ersatzteilbeschaffung. Schade, ich finde das Fahrzeug gut, aber 45kmh und so eine Reichweite ...
Peter Brandhofer
26.05.2022 um 13:04
Mittlerweile gibt es eine 89kmh Version. Hab mir mal ein Muster zusammengestellt. Über 14000€ ....
Carl von Canstein
06.04.2023 um 09:20
Bis zu 50 kmh fährt ein Fahrzeug noch effizient weil darüber schon mehr Energie zur Überwindung des Luftwiderstandes aufgebracht werden muss als für den Rollwiderstand. Ein weiteres Plus für Leichtbau in der Fahrzeugtechnik ist der Umsand - je mehr Gewicht mitgeschleppt wird desto höher der Verbrauch. Und dann zählt auch das Argument dass auch ohne Klimakatastrophen bald Schluss mit Lustig ist weil die Vorstellung dass Treibstoff ewig sprudeln wird bald der Vergangenheit angehören wird.
Thomas Zinkler
10.12.2023 um 14:29
Da ich nun einiges gelesen habe hier ein kurzer Kommentar von mir, einem Nutzer. Habe mir eine 45km/h Variante zugelegt. Da der öffentliche Nahverkehr so gut wie nicht vorhanden ist, bleibt der Carver eine gute Alternative. Wohne auf dem Land und hier gibt es nur einen Schulbus. Gut für die Kinder der Region aber schlecht für Menschen ohne Auto. Der nächste Bahnhof liegt gut 16 Kilometer entfernt. Hier kommt man gut hin wenn man motorisiert ist, sonst ist es schwer. Meinen BMW habe ich in Rente geschickt, da er ohnehin große Teile der Woche nur rumstand und Geld kostete. Der Vorteil liegt in der Steuerfreiheit, kein TÜV und nur einen Führerschein bis 125ger Kleinkrafträder. Diesen Schein können bereits Jugendliche ab 16 Jahren machen. In der Garage steht nun der Carver an einer handelsüblichen Steckdose. Ein LiFePo4 Akku mit 54V und 100Ah lässt sich in gut 5 Stunden komplett laden. Dies ist aber nur selten der Fall.Meist ist bereits nach 2,5 Stunden der Akku voll. Die Reichweite von 100km ist recht realistisch. Im Winter lässt sie nach und im Moment bei ca. -3 Grad fahre ich mit ca. 62,5 Watt pro Kilometer. Damit schaffe ich gut 75-80 Kilometer. Der Fahrspaß ist garantiert wie auch die Aufmerksamkeit der umstehenden Personen. Auf der Landstraße ist es schon etwas zäh. Überholt wird man häufig aber die neue Regel Fahrräder im grossen Bogen zu überholen trägt maßgeblich zur Sicherheit bei. Eine Sache möchte ich nicht verschweigen und dass ist die fehlende Heizung. Hier bastel ich gerade an einer praktikablen Lösung. Werde später darüber berichten. Der Nachteil wird aber schnell ausgeglichen wenn man in seine Geldbörse schaut. Mein Strompreis liegt bei 0,357€ und so habe ich 830 Kilometer 18,52€ ausgegeben. Dies muss man erst einmal nachmachen. Versicherung zahle ich ca. 100€ pro Jahr.Könnte noch stundenlang Vor- und Nachteile benennen, die aber nur Besitzern etwas sagen. Kurz um, ja es gibt einige Dinge die zu überlegen sind aber auch sehr viele Vorteile. Es passt auf meine Lebenssituation und ich möchte das Fahrzeug nicht mehr missen.

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