Volvo Penta und Fountaine Pajot zeigen elektrische Segelyacht

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Auf dem Cannes Yachting Festival haben Volvo Penta und Fountaine Pajot den Prototyp eines elektrischen Segelkatamarans präsentiert. Der Elektroantrieb soll den Diesel für das Ein- und Auslaufen in den Hafen ersetzen.

Hierfür wurde das Modell Lucia 40 von Fountaine Pajot mit einem elektrischen Antriebssystem von Volvo Penta ausgerüstet, das 30 kW Leistung liefert. Die zwei Batterien mit jeweils 20 kWh Kapazität sollen innerhalb von drei Stunden geladen werden können.

Der Prototyp sei vor dem Hintergrund „des zunehmenden Interesses am emissionsfreien Bootfahren“ entstanden, wie es in der Mitteilung von Volvo heißt. Die Antriebsspezifika seien auf Basis der umfangreichen Datenbank von Fountaine Pajot ausgelegt worden. In der Datenbank hat der Bootsbauer die realen Fahrzyklen vieler seiner Kunden erfasst. „Der Einfluss von Fountaine-Pajot auf die Kundennutzung ist entscheidend für das Design des elektrischen Systems“, sagt Peter Granqvist, Chief Technology Officer bei Volvo Penta. „Nachdem wir Benutzerprofile identifiziert haben, können wir Aspekte des Systems, wie die Batterielebensdauer, genauer vorhersagen, was wiederum die Sicherheit für einen Benutzer oder Kapitän erhöht.“

Zu den technischen Daten: Jeder der beiden E-Motoren leistet 15 kW, was eine Höchstgeschwindigkeit von acht Knoten ermöglichen soll – bei dieser Geschwindigkeit soll der Strom für eine Stunde reichen. Bei fünf Knoten gibt Volvo Penta die Reichweite mit 27 nautischen Meilen an. Zudem ist der Prototyp mit dem elektronischen Schiffssteuerssystem EVC 2 von Volvo Penta ausgerüstet.

In der Praxis soll der Antrieb mehr Leistung und Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen bieten als ein vergleichbarer Dieselmotor – kein Wunder bei der Charakteristik eines Elektromotors. Der gespeicherte Strom soll für bis zu vier Stunden oder für 20 Seemeilen reichen, was für das „typische Szenario“ des Ein- und Auslaufens in Häfen reiche, so Volvo. Mit dem Antrieb ist es auch möglich, mit dem Propeller-Antrieb in Bereiche einzufahren, die für Verbrenner gesperrt sind.

Alternativ kann der Strom des Antriebssystems auch für Annehmlichkeiten an Bord eingesetzt werden. So kann etwa die Klimaanlage an heißen Tagen auf die Akkus zurückgreifen, ohne dass der Schiffsdiesel oder ein Stromaggregat laufen muss.  Dies garantiere „nicht nur ein besseres Naturerlebnis, sondern auch einen erholsamen Schlaf“.

Zu kaufen gibt es die elektrische Segelyacht noch nicht. Mit dem Prototyp und den Demo-Fahrten im Rahmen des Cannes Yachting Festival möchten die beiden Partner erst einmal Feedback von Anwendern und Bootsbauern sammeln.
volvopenta.com (mit Video)

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