Investindustrial erhöht Rimac-Beteiligung

Der kroatische Elektroautobauer Rimac hat weitere 120 Millionen Euro vom italienischen Investor Investindustrial erhalten. Der italienische Investmentfond hatte sich erstmals 2021 an Rimac beteiligt. Bei dem erneuten Investment könnte es womöglich um mehr gehen als reine Gewinn-Absichten.

Kurz zu dem Firmenkonstrukt, in das auch Porsche und Hyundai involviert sind: Investindustrial hat sich an der Rimac Group beteiligt, an der neben CEO und Gründer Mate Rimac auch Porsche (bisher 24 Prozent) und Hyundai (bisher 12 Prozent) sowie weitere Investoren beteiligt sind – ob sich die Anteile mit dem neuen Investment verschoben haben, wird in der Mitteilung nicht genau erwähnt. Die Rimac Group wiederum ist zum einen mit 55 Prozent Mehrheitseigentümer des 2021 gegründeten Unternehmens Bugatti-Rimac (die restlichen 45 Prozent liegen bei Porsche), zudem gehört die Tochter Rimac Technology zu 100 Prozent zur Rimac Group.

Rimac Technology ist wiederum ein in der eMobility-Branche gefragter Entwicklungsdienstleister mit Knowhow bei 800-Volt-Systemen und anderen Hochleistungskomponenten für E-Antriebe. So hat Riamc Technology bereits im Auftrag von bekannten Autobauern wie Porsche, Hyundai/Kia, Aston Martin, Koenigsegg und Pininfarina gearbeitet.

Wie es in den Mitteilungen von Rimac und Investindustrial heißt, will der Investmentfonds mit den 120 Millionen Euro „nachhaltige Automotive-Innovationen“ und „den Übergang zu einer rein elektrischen Mobilität“ unterstützen. Zumindest in letztgenanntem Fall scheint Rimac Technology den deutlich größeren Einfluss zu haben als die wenigen Luxus-Elektroautos von Bugatti-Rimac. Investindustrial geht davon aus, dass bereits 2025 rund ein Drittel aller Neuwagen mit Elektroantrieb antreten werden – in den Folgejahren werden 50 Prozent und mehr erwartet.

„Als Investindustrial stellen wir unsere Fähigkeiten und unser internationales Netzwerk in den Dienst von Rimac“, sagt Andrea C. Bonomi, Vorsitzender des Industrial Advisory Board von Investindustrial. „Wir wollen ein solider, langfristiger Partner bei der Umsetzung der Spitzentechnologien des Konzerns sein, die grundlegend sind, um das Ziel zu verfolgen, seine Führungsposition im Bereich der Elektromobilität weiter auszubauen.“

Es gibt aber auch Vermutungen, dass es Investindustrial auch, aber nicht nur um die Entwicklung der Elektromobilität allgemein geht: Zum Portfolio des Fonds gehört auch die britische Sportwagenmarke Morgan. Die „Auto, Motor, Sport“ hält es zumindest für denkbar, dass sich Investindustrial für die Marke Morgan Zugang zu den Technologien von Rimac sichern möchte. Die AMS verweist darauf, dass Morgen zwar bereits zahlreiche Modelle und Showcars mit alternativen Antrieben konzipiert hat, aber keines davon jemals gebaut wurde.

Mate Rimac betont, dass er noch große Pläne hat. „Trotz unserer Entwicklung von ‚garage to global“ in den vergangenen zehn Jahren befinden wir uns erst in den frühen Stadien unserer langfristigen Vision für die Rimac-Gruppe“, so der Gründer. „Als nächstes erweitern wir unsere Familie von Hypercar-Modellen, beginnen mit der Massenproduktion einer Reihe von großen OEM-Elektrifizierungsprojekten und erforschen die nächste Revolution im Transportwesen.“
auto-motor-und-sport.de, rimac-automobili.com, investindustrial.com

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