Südkorea führt Preisobergrenze bei E-Auto-Förderung ein

Die südkoreanische Regierung hat beschlossen, keine Subventionen für Elektrofahrzeuge mehr bereitzustellen, die mehr als 90 Millionen Won (umgerechnet rund 67.800 Euro) kosten. Zudem wird eine weitere Preisstufe eingefügt. Entsprechende Gerüchte hatte es bereits im Sommer gegeben.

Das Umweltministerium des Landes hat kürzlich insgesamt 1,005 Billionen Won als EV-Subventionsbudget für 2021 bereitgestellt – dass sind rund 750 Millionen Euro. E-Fahrzeuge mit Preisen unter 60 Millionen Won (45.160 Euro) sind für den vollen Betrag der Subventionen berechtigt, aber Fahrzeuge mit Preisen zwischen 60 Millionen und 90 Millionen Won (67.750 Euro) erhalten nur 50 Prozent des vollen Betrags. Bisher waren pro Fahrzeug bis zu 8 Millionen Won (ca. 6.000 Euro) an Förderung möglich.

In Folge der Preisobergrenze werden teure Elektrofahrzeuge von den Subventionen ausgeschlossen. Das betrifft bei Tesla das Model S und X, aber auch der Porsche Taycan, Mercedes EQC, Audi e-tron und Jaguar I-Pace sind mit Preisen zwischen 95,5 Millionen Won (EQC) und 145,6 Millionen Won (Taycan) nicht mehr förderfähig.

In Südkorea gebaute Elektroautos sind von der neuen Preiseinteilung nicht betroffen – zumindest aktuell. Die Elektro-Versionen des Hyundai Kona und Kia Niro kosten derzeit weniger als 50 Millionen Won. Der Preis für den Hyundai Ioniq 5, der im Laufe dieses Jahres in den Verkauf gehen soll, steht noch nicht fest – somit ist noch nicht klar, ob der Ioniq 5 den vollen oder halben Fördersatz erhalten wird.

Bei dem Import-Elektroautos ist das Tesla Model 3 das beliebteste Modell. In der Basis-Version kostet das Fahrzeug in Südkorea 53,69 Millionen Won, mit dem neun Millionen Won teuren Full-Self-Driving-Paket liegt das Model 3 aber schon über den 60 Millionen Won. Die Long-Range-Modelle starten bei 63,69 Millionen Won. Welche Förderung diese Modelle nun erhalten, hängt von der genauen Formulierung der neuen Regelung ab. In Deutschland sind alle Exemplare des Model 3 mit dem vollen Fördersatz zu haben, da die unterschiedlichen Antriebe als Ausstattung des „Model 3 2021“ gelten und nicht als eigenes Modell registriert wurden.

Noch ist unklar, ob in Südkorea eine ähnliche Lösung möglich ist: Das Umweltministerium hat zwar die Entscheidung getroffen, will aber bis zum 19. Januar noch Stellungnahmen zu dem Vorhaben annehmen und den Plan erst dann umsetzen.

Im vergangenen Jahr war Kritik an der Förderregelung aufgekommen, nachdem im ersten Halbjahr 43 Prozent aller Subventionen für Tesla-Fahrzeuge beantragt wurden – und nicht für Elektroautos aus heimischer Produktion.
businesskorea.co.kr

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