BMWi: Milliarden-Topf zur Transformation der Autoindustrie

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Das Bundeswirtschaftsminsterium (BMWi) will mit einem neuen Förderprogramm namens „Zukunftsinvestitionen in der Fahrzeugindustrie“ Impulse bei Fahrzeugherstellern und Zulieferern setzen. Es umfasst vier Förderrichtlinien und ein Budget von insgesamt 1,5 Milliarden Euro für die Jahre 2021 bis 2024.

Dem BMWi schwebt vor, mit den vier neuen Förderrichtlinien die deutsche Fahrzeugindustrie auf dem Weg in eine digitale und nachhaltige Zukunft zu unterstützen. Konkret soll mit dem Programm die Transformation in den Bereichen alternative Antriebe, autonomes Fahren, innovative Produktion und datengetriebene Geschäftsmodelle forciert werden. Unternehmen können im Zuge des Programms in Kürze Fördergelder für Schlüsselinvestitionen, Forschung und Entwicklung und für die regionale Vernetzung in Innovationsclustern beantragen.

„Mit dem neuen Förderprogramm geben wir einen milliardenschweren Investitionsimpuls für Fahrzeughersteller und Zulieferer“, betont Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. Gerade kleine und mittlere Zulieferunternehmen könnten von der Förderung profitieren und mit innovativen Technologien die Mobilität der Zukunft vorantreiben. Das Programm ist Teil des Konjunkturpakets der Bundesregierung zur Bekämpfung der Corona-Folgen und umfasst folgende drei Module.

Das sogenannte Modul A widmet sich der Modernisierung der Produktion. Es umfasst eine Förderrichtlinie für Investitionszuschüsse in neue Anlagen und Infrastruktur und eine weitere Förderrichtlinie zu Forschungs- und Entwicklungsaspekten der Produktion. Ziel der Förderung in diesem Bereich ist es, Mittel zur Modernisierung der Produktion bereitzustellen, insbesondere mit Blick auf Investitionen in neue Anlagen und in Infrastruktur zur Entwicklung von Industrie 4.0-Anwendungen.

Das Modul B stellt die Förderung innovativer Produkte ins Zentrum. Die zugehörige Förderrichtlinie regelt die Mittelvergabe für die Erforschung und Entwicklung wettbewerbsfähiger und innovativer Produkte rund um die Themen autonomes Fahren, alternative Antriebe und neue Mobilitätskonzepte.

Das Modul C befasst sich mit regionalen Innovationsclustern und umfasst eine Förderrichtlinie zur Förderung solcher Zusammenschlüsse. „Durch Wissens- und Erfahrungsaustausch in Clustern und beispielsweise auch die gemeinschaftliche Nutzung von Reallaboren soll die Wertschöpfung in den einzelnen Unternehmen gestärkt werden“, führt das BMWi in einer begleitenden Pressemitteilung aus.

Erste Forschungs- und Entwicklungsprojekte in Modul B sind bereits Ende 2020 gestartet. Weitere Projektvorschläge liegen laut Altmaier vor. „Aufgrund der vielen bisherigen Anfragen ist zeitnah mit einer großen Anzahl von Projekten in allen Modulen zu rechnen. Für 2021 stehen insgesamt rund 600 Millionen Euro zur Verfügung, davon 400 Millionen Euro für Investitionsförderung“, teilt das Ministerium mit. Anträge können nach der Veröffentlichung der Förderrichtlinien im Bundesanzeiger in wenigen Wochen gestellt werden.

Neben dem Förderprogramm „Zukunftsinvestitionen in der Fahrzeugindustrie“ stellt die Bundesregierung mit dem Zukunftsfonds Automobilindustrie künftig eine weitere Milliarde an Fördermitteln bereitet. Für die Ausgestaltung des Zukunftsfonds erarbeite ein dafür einberufener Expertenausschuss derzeit Vorschläge, heißt es aus dem BMWi. Ziel des Zukunftsfonds sei es, in Ergänzung zu den Maßnahmen des Konjunkturpakets die mittel- und langfristigen Herausforderungen der Automobilindustrie zu adressieren.
bmwi.de

4 Kommentare

zu „BMWi: Milliarden-Topf zur Transformation der Autoindustrie“
Martin
20.02.2021 um 16:21
Nachdem gerade Milliardengewinne gemeldet wurden, die Aktionäre großzügig ausgezahlt wurden, sollen jetzt schon wieder über eine Milliarde in die Konzerne gesteckt werden? Mir fehlt mittlerweile leider vollkommen das Verständnis dafür.
Sebastian
21.02.2021 um 11:29
1,5 Mrd...Nicht gerade eine Unsumme. Das reicht für 100 Kaffeemaschinen und eine mittelgroße Industriehalle.350 Mrd. zahlen wir jährlich für unsere Rentner/innen/de/*
Stefan Balz
21.02.2021 um 11:10
Jahrelang lachte die Diesel- und Benziner-Industrie über Tesla, kassieren riesige Gewinne und nun soll der Staat helfen weil sie verpennt haben ? Das kanns nun ja wirklich nicht sein.
Gerd
23.02.2021 um 08:49
und wieder mal zahlt der Steuerzahler unfähige Manager. der Beste ist (und bleibt hoffentlich) in Bayern: "Innovationsprämie für moderne Verbrenner"... gute Nacht

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