Porsche Taycan Cross Turismo kommt mit vier Antriebs-Optionen

Porsche hat mit dem Taycan Cross Turismo seinen Elektro-Kombi vorgestellt. Der Cross Turismo kommt immer mit der großen Batterie und Allradantrieb, soll aber mit seinem Stauraum und seinem eigenständigen Fahrwerk mehr als der Kombi-Ableger der E-Limousine sein. Die Auslieferungen sollen im Sommer starten.

Der Taycan Cross Turismo sei der „Allrounder unter den Elektro-Sportwagen“, so Porsche bei der aus München übertragenen Präsentation. „Schon 2020 hatte jedes dritte in Europa ausgelieferte Fahrzeug einen elektrischen Triebstrang“, sagt Porsche-Chef Oliver Blume. „Die Zukunft gehört der Elektromobilität. Mit dem Taycan Cross Turismo machen wir einen weiteren großen Schritt in diese Richtung.“

Dabei setzen die Zuffenhausener auf größtenteils bekannte Antriebe in einer neuen Karosserie. Über zwei Features verfügt der Cross Turismo aber immer: Ab Werk kommt er mit der 93,4 kWh großen „Performance Plus“-Batterie – bei einigen Versionen des Taycan sind 79,2 kWh Standard, die große Batterie kostet hier Aufpreis. Zudem hat der E-Kombi immer Allradantrieb, was zu einer neuen Antriebs-Konfiguration führt.

Von der Limousine bekannt sind die Varianten 4S (360 kW, 420 kW im Overboost), Turbo (460 kW, 500 kW im Overboost) und Turbo S (460 kW, 560 kW im Overboost). Da die vierte Antriebs-Option bei der Limousine das Heckantriebsmodell ist, hat Porsche beim Taycan Cross Turismo eine neue Einstiegsvariante mit Allrad eingeführt: den Taycan 4 Cross Turismo. Dieses Modell kommt zwar wie der Heckantriebs-Taycan auf 280 kW Leistung, nutzt aber dafür wie erwähnt jeweils einen Motor an der Vorder- und einen an der Hinterachse. Porsche gibt zudem an, dass die mögliche Rekuperationsleistung auf bis zu 290 kW „nochmals gesteigert“ wurde.

Das Ladesystem entspricht der bekannten Limousine: Ab Werk ist ein 11-kW-AC-Lader verbaut, gegen Aufpreis ist ein 22-kW-Lader erhältlich. Die DC-Ladeleistung mit der „Performance Plus“-Batterie liegt bei bis zu 270 kW.

Mit bis zu 456 Kilometern nach WLTP ist der Taycan 4 Cross Turismo auch das reichweitenstärkste Modell unter den vier neuen Varianten. Der 4s und Turbo kommen aber mit bis zu 452 Kilometer auf ähnlich hohe WLTP-Werte, nur der Turbo S liegt mit maximal 419 Kilometern etwas dahinter. Der Leistungsunterschied von 80 kW (bzw. 70 kW im Overboost) ergibt zwar eine sehr ähnliche Reichweite, aber andere Fahrleistungen: Mit 5,1 Sekunden auf 100 km/h und einer Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h bleibt er hier hinter dem 4S zurück – dieser kommt auf 4,1 Sekunden und 240 km/h. In den beiden Turbo-Modellen sind maximal 250 km/h möglich, der Turbo S spurtet in 2,9 Sekunden auf 100 km/h.

Bei den Reichweiten-Angaben fällt aber auf, dass die Spreizung innerhalb einer Motorisierung sehr groß ist – für den Taycan 4 Cross Turismo gibt Porsche die Spanne von 389-456 Kilometer an. Grund hierfür ist die Ausstattung: Alle Varianten sind ab Werk mit einer adaptiven Luftfederung ausgestattet, die das Auto bei höheren Geschwindigkeiten aerodynamisch absenkt. Mit dem optionalen Off-Road-Paket steigt jedoch die Bodenfreiheit um 30 Millimeter. Damit soll sich der Cross Turismo zwar besser abseits befestigter Straßen bewegen lassen, der Luftwiderstand leidet aber.

Neu ist auch der serienmäßige „Gravel Mode“. Dann wird die Bodenfreiheit erhöht, Federung, Traktionskontrolle, Torque Vectoring und das Hinterachsgetriebe werden angepasst. Zudem nimmt der Cross Turismo in diesem Fahrmodus anders das Gas an. „Auch die Fahrpedalkennlinie wurde hinsichtlich Leistungsentfaltung und Dosierbarkeit speziell für das Gelände ausgelegt“, so Porsche.

Optisch mit der Studie von 2018 verwandt – aber kein 1:1-Klon

Optisch lehnt sich der Taycan Cross Turismo eng an die 2018 auf dem Genfer Automobilsalon präsentierte Konzeptstudie Mission E Cross Turismo an. Die recht extreme Kunststoff-Beplankung der Studie und auch die zusätzlich in die Fronthaube integrierten Leuchten haben es aber nicht in die Serie geschafft. Dennoch erhält der Taycan Cross Turismo Radlaufblenden, eigenständige Bug- und Heckunterteile sowie Seitenschweller. Mit dem Off-Road-Paket werden zusätzlich spezielle Flaps an den Ecken der Stoßfänger vorne und hinten sowie an den Enden der Schweller montiert. Diese sollen vor Steinschlag schützen – und zur markanten Optik beitragen.

Der elektrische Offroad-Kombi ist übrigens 4,97 Meter lang bei 2,90 Metern Radstand. Die Breite gibt Porsche mit 1,967 Metern an, mit Außenspiegeln sind es 2,144 Meter. Die Höhe liegt laut Datenblatt bei 1,41 Metern – kann aber mit dem Luftfahrwerk variieren.

Überzeugen soll der Taycan Cross Turismo laut Baureihenleiter Stefan Weckbach mit der Kombination aus der „kompromisslosen Dynamik des Taycan“, seiner Transportkapazität und der Tatsache, dass er „nicht unbedingt asphaltierte Strecken“ brauche, um zügig voranzukommen. „Erste Rückmeldungen aus den Märkten lassen vermuten, dass der Cross Turismo mancherorts noch besser ankommt als der Taycan“, so Weckbach. „In Norwegen etwa vermuten wir, dass sich die Kunden künftig zu 70 Prozent für unseren CUV entscheiden.“

Bis zu 1.212 Liter Laderaum und ein eigens entwickelter Fahrradträger

Die „Transportkapazität“ ist in der Tat deutlich höher als bei der Limousine, aber nicht auf dem Niveau so mancher E-SUV. Beim 4 und 4S sind es zwischen 446 und 1.212 Liter. Zum Vergleich: Im Taycan 4S sind es 366 Liter. Bei den beiden Turbo-Varianten ist das Ladevolumen mit 405 bis 1.171 Litern etwas geringer. Der Frunk fasst 81 Liter.

Eine Anhängerkupplung gibt es im Taycan Cross Turismo nicht. Wer über die 1.200 Liter Volumen hinaus das Auto beladen will (oder wegen der Mitfahrer nur der Standard-Kofferraum zur Verfügung steht), kann eine eigens entwickelte Dachbox bestellen, die für bis zu 200 km/h zugelassen ist. Zudem hat Porsche selbst einen Fahrradträger entwickelt, der bis zu drei Fahrräder aufnehmen kann. Die Entscheidung für den eigenen Fahrradträger sei gefallen, weil man kein entsprechendes System auf dem Markt gefunden habe, so Weckbach. Selbst mit voller Bestückung soll sich die Heckklappe mit montiertem Fahrradträger noch öffnen lassen.

Im Cross Turismo bietet Porsche auch einige „Functions on Demand“ (FoD), die Fahrer können somit verschiedene Komfort- und Assistenzfunktionen je nach Bedarf erwerben. Diese erden online aktiviert und können ohne Werkstattbesuch genutzt werden. Laut Porsche geht das bei den Funktionen Porsche Intelligent Range Manager (PIRM), bei der Servolenkung Plus, bei der Aktiven Spurführung und bei Porsche InnoDrive.

Der nun vorgestellte Taycan Cross Turismo soll ab Sommer ausgeliefert werden. Die Preise beginnen bei 93.635 Euro. Die Basis-Limousine mit der 93,4 kWh großen Batterie ist mit 89.244 Euro gut 4.400 Euro günstiger, verfügt aber nur über einen Motor – aber auch eine höhere Reichweite. Die Preise für die weiteren Versionen und die genannten Aufpreis-Optionen wie den Fahrradträger oder das Off-Road-Paket hat Porsche noch nicht genannt.
porsche.com

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