Porsche: Software-Update für weitere Ladefunktionen im Taycan

Porsche hat ein Software-Update für ältere Exemplare des Taycan angekündigt. Damit sollen auch die Kunden des Modelljahres 2019 und 2020 jene Verbesserungen erhalten, mit der das Modelljahr 2021 seit September ausgeliefert wird. Auch der 22-kW-AC-Lader soll bald nachgerüstet werden können.

Porsche stellt das Software-Update nach eigenen Angaben weltweit zur Verfügung. Das Update selbst ist kostenlos, allerdings müssen die Fahrzeuge in die Werkstatt, um die neue Software zu erhalten. „Da wir unter anderem auch das Antriebs-Steuergerät anfassen, ist das ein sicherheitsrelevantes Thema“, sagt Robert Meier, Projektleiter Gesamtfahrzeug Taycan, in einem Online-Round-Table. „Wir sind da sicher sehr konservativ unterwegs, wollen das aber absichern.“

Das Update ist aber keine Pflicht, die Kunden können es also bei einem ohnehin geplanten Werkstatt-Aufenthalt wie dem kommenden Service durchgeführt werden. Die Arbeiten sollen rund einen halben Tag dauern, auch die Arbeitsstunden sind bei dem Update kostenlos.

Beim Laden enthält das Update unter anderem eine erweiterte Charging-Planner-Funktion. Damit können die Kunden einstellen, mit welchem Ladezustand sie das eingegebene Ziel erreichen wollen. Während eines Ladevorgangs mit aktiver Zielführung erhält der Fahrer im Fahrzeug und in der App einen Hinweis, wann der notwendige Ladezustand für die Weiterfahrt erreicht ist. 

Zudem wird auch bei den Bestandsfahrzeugen die Funktion „batterieschonendes Laden“ eingeführt, bei der die DC-Ladeleistung von 270 auf 200 kW reduziert werden kann. Zweifel an der Lebensdauer bei häufigem Schnellladen hat Porsche laut Meier nicht. „Das schränkt in keinster Form die Gewährleistung oder Garantie der Batterie ein. Wir sind und sehr sicher, dass das passt“, sagt Maier und erklärt: „Wir haben sehr bewusste Kunden, die diese Funktion nachgefragt haben. Wer bei einer Ladepause nicht nur einen Espresso trinken will, kann diese Funktion auch aktivieren.“

Wie Porsche betont, führe die daraus resultierende niedrigere Batterietemperatur „zu einer schonenderen Batterieladung und einem besonders effizienten Ladevorgang“. Zudem wird bei häufigem Schnellladen die Lebensdauer der Batterie verlängert, was zum Beispiel für Käufer des Fahrzeugs interessanter sein dürfte als für Leasingnehmer. Das Schnellladekennfeld selbst wurde nicht angepasst, dennoch können mit der reduzierten Spitzenleistung und der geringeren Erwärmung die 200 kW länger gehalten werden.

Der 22-kW-AC-Lader, der inzwischen bei den Neuwagen optional bestellt werden kann, soll ab Ende 2021 „für ausgewählte Märkte zur Nachrüstung bereit“ stehen. Die Kosten hierfür gibt Porsche in der Mitteilung nicht an. Bei einem Neuwagen kostet der 22-kW-Lader rund 1.600 Euro, bei der Nachrüstung dürften noch Arbeitskosten hinzukommen.

Neben den Ladefunktionen wird etwa beim Taycan Turbo S das Zusammenspiel von Hochvolt-Batterie, Leistungselektronik und den E-Motoren verbessert, weshalb dieses Modell mit der neuen Software in 9,6 statt 9,8 Sekunden auf 200 km/h beschleunigen kann. Bei allen Taycans mit Luftfederung gibt es nun die Funktion „Smart Lift“. Diese merkt sich zum Beispiel Speedbumps oder steile Garageneinfahrten und fährt beim nächsten Mal an dieser Stelle automatisch die Luftfederung hoch, um ein Aufsetzen zu verhindern. Weitere Änderungen umfassen die Einbindung von Apple-Podcasts und iPhones (u.a. Wireless CarPlay), da die Porsche-Kundschaft „sehr Apple-affin“ sei, wie Meier es ausdrückt.

Künftig könnten weitere Updates auch „over the air“ ohne Werkstattbesuch erfolgen. Meier will aber nicht ausschließen, dass es künftig weitere Updates über die Werkstatt geben wird – wegen des konservativen Ansatzes. „Wir sind bei Over-the-air-Updates sehr intensiv dabei, den Umfang zu erweitern“, sagt Meier. „Aber nur Schritt für Schritt.“
Quelle: Info per E-Mail und Online-Round-Table, porsche.com

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