Rio Tinto will Lithium-Mine in Serbien aufbauen

Der Bergbaukonzern Rio Tinto hat Investitionen in Höhe von 2,4 Milliarden US-Dollar in sein geplantes Projekt Jadar in Serbien angekündigt, um dort voraussichtlich ab 2026 unter anderem bis zu 58.000 Tonnen Lithiumcarbonat in Batteriequalität zu produzieren.

Das Projekt, das noch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen steht, war Ende Mai im Rahmen einer Ankündigung bekannt geworden, dass Rio Tinto zusammen mit dem slowakischen Batterie-Unternehmen InoBat eine Wertschöpfungskette für die Produktion und das Recycling von Elektroauto-Batterien in Serbien aufbauen will.

Mit der nun zugesagten Milliardensumme steht laut Rio Tinto die Finanzierung für das Projekt. Im nächsten Schritt will das Unternehmen nun die Nutzungslizenz und die weiteren behördlichen Genehmigungen erhalten. Dazu gehöre auch die von Rio Tinto in Auftrag gegebene Umweltverträglichkeitsprüfung, die „in Kürze“ der Öffentlichkeit zur Stellungnahme zur Verfügung gestellt werden soll.

Jadar soll als Untertagemine errichtet werden. Dabei plant Rio Tinto den Einsatz elektrischer Muldenkipper sowie eine chemische Aufbereitungsanlage. Der Abraum aus dem Bergbau soll trocken gelagert und später begrünt werden. Dämme und Rückhaltebecken will der Konzern nach eigenen Angaben vermeiden. 70 Prozent des Rohwassers sollen aus „recycelten Quellen oder aufbereitetem Grubenwasser“ stammen. Die Herkunft der restlichen 30 Prozent und die absoluten Mengen gibt Rio Tinto aber nicht an.

Wenn die Genehmigungen vorliegen, soll der Bau 2022 beginnen, die „erste verkaufsfähige Produktion“ peilt der Bergbaukonzern für 2026 an. Die volle Produktion soll der Mitteilung zufolge 2029 erreicht werden – etwa mit 58.000 Tonnen Lithiumcarbonat, 160.000 Tonnen Borsäure und 255.000 Tonnen Natriumsulfat. Damit würde Rio Tinto nach eigenen Angaben zu den Top Ten der Lithium-Förderer der Welt aufsteigen. In der prognostizierten 40-jährigen Nutzungsdauer will der Konzern 2,3 Millionen Tonnen Lithiumcarbonat in Jadar abbauen.

„Serbien und Rio Tinto werden gut aufgestellt sein, um die Chancen zu nutzen, die sich aus der steigenden Nachfrage nach Lithium aufgrund der globalen Energiewende bieten, und das Projekt wird unser Angebot insbesondere auf dem europäischen Markt stärken“, sagt Rio-Tinto-CEO Jakob Stausholm. „Jadar könnte genug Lithium liefern, um jährlich über eine Million Elektrofahrzeuge anzutreiben.“ Dabei kalkuliert Stausholm mit einer 60-kWh-Batterie.

Laut Rio Tinto handelt es sich um eines der weltweit größten Greenfield-Lithiumprojekte – die Anlage soll auf der grünen Wiese entstehen. Um die Dimensionen zu verdeutlichen: Die Mine soll direkt für ein Prozent und wegen der serbischen Zulieferer und Partner indirekt für vier Prozent des serbischen BIP verantwortlich sein. Für den Bau sollen 2.100 Arbeitsplätze entstehen, im Betrieb sollen 1.000 Angestellte beschäftigt sein.
riotinto.com

3 Kommentare

zu „Rio Tinto will Lithium-Mine in Serbien aufbauen“
DietmarL
12.08.2021 um 12:16
Warum steht in diesem Artikel nicht drin, wie Serbien unter der Verschmutzung durch den Abbau leiden muss?
Cidalm Oktar
13.08.2021 um 17:10
Genau
Hoffmüller
19.10.2021 um 13:09
Das wird eine Ökologische Katastrophe auslösen.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch