Bosch stellt Autozuliefer-Geschäft neu auf

Bosch hat angekündigt, dem Trend zur software-basierten Entwicklung von Fahrzeugen mit einer neuen Aufstellung seines Zulieferergeschäfts Rechnung zu tragen: Die bislang als „Bosch Mobility Solutions“ bezeichnete Sparte wird in „Bosch Mobility“ umbenannt und innerhalb des Konzerns als Geschäftssektor mit eigener Geschäftsverantwortung und eigenem Führungsteam gesteuert.

Ziel sei es, bestehende und neue Kundenbedarfe mit maßgeschneiderten Lösungen noch besser und schneller aus einer Hand bedienen zu können, wie es in der Mitteilung des Unternehmens heißt. Mit weltweit rund 230.000 Beschäftigten an mehr als 300 Standorten in 66 Ländern ist Mobility der größte von insgesamt vier Bosch-Unternehmensbereichen.

Organisatorisch erhalten die einzelnen Geschäftseinheiten innerhalb des Sektors zum 1. Januar 2024 inhaltlich zum Teil einen neuen Zuschnitt sowie zusätzlich horizontale Verantwortlichkeiten über alle Einheiten hinweg. In der neuen Aufstellung peilt Bosch bis 2029 allein mit seinen Mobilitätslösungen einen Umsatz von mehr als 80 Milliarden Euro weltweit an. Der Zulieferer geht davon aus, dass die Software branchenweit im Jahr 2030 rund 30 Prozent am Entwicklungsaufwand ausmachen werde – bei Bosch liege der Anteil bereits heute höher. Zudem seien mehr als die Hälfte der Mitarbeiter in der Forschung und Entwicklung von Bosch Mobility bereits Software-Entwickler.

Mit den software-definierten Fahrzeugen sollen vor allem zwei Vorteile gehoben werden: Das Entwicklungstempo steigt, Bosch spricht von einigen Tagen, in denen neue Funktionen in bestehenden Systemen realisiert werden können. Zum anderen erlaubt die Entkopplung der Software- von der Hardware-Entwicklung, dass sich Autos dank Software-Updates künftig auch nach Auslieferung länger wie neu anfühlen. Dafür sind aber auch bei der Hardware, vor allem bei der neuen zentralisierten elektrischen und elektronischen Architektur (E/E-Architektur), Änderungen nötig. Statt mehr als 100 Steuergeräte liegt der Fokus auf wenigen Hochleistungsrechnern für Cockpit- und Vernetzungsfunktionen, Fahrerassistenzsysteme und automatisiertes Fahren sowie den Antrieb – und eben der passenden Software dafür.

Geleitet wird Bosch Mobility von einem fünfköpfigen Führungsteam rund um Bosch-Geschäftsführer Markus Heyn. Andreas Dempf hat die weltweite Verantwortung für Vertrieb und Kunden von Mobility. Klaus Mäder ist zuständig für Operations und damit unter anderem für alle Werke weltweit sowie Qualität. Uwe Gackstatter ist verantwortlich für die kaufmännischen Aufgaben des Geschäftssektors. Mathias Pillin als Verantwortlicher für Technologie komplettiert den rein männlichen „Sektorvorstand Mobility“.

„Software verändert nicht nur, wie wir Autos in Zukunft nutzen und erleben. Sie verändert auch, wie Autos entwickelt werden“, so Heyn. „Bosch versteht sich längst auch als Software-Haus der Mobilität. Jetzt stellen wir uns im Sinne unserer Kunden auch entsprechend auf und erschließen weiteres Wachstum.“
bosch-presse.de

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