Hersteller von L7e-Fahrzeugen gründen „Microcars Koalition“

Eine Gruppe europäischer Hersteller von L7e-Mikroautos schließt sich zusammen, um eine Alternative zu großen Autos zu schaffen. Zu den Gründungsmitgliedern der „Microcars Koalition“ gehören Microlino, City Transformer und Circle Mobility. Die Initiatoren erwarten, dass sich viele andere bald anschließen werden.

Die Bemühungen der Koalition konzentrieren sich darauf, das Bewusstsein für Mikroautos und ihre Vorteile in den Städten zu schärfen und sicherzustellen, dass die Steuer- und Subventionspolitik die Menschen dazu ermutigt, von großen Autos auf Mikroautos umzusteigen. Außerdem wollen sie mit den Stadtverwaltungen zusammenarbeiten, um spezielle Ausnahmen und Vergünstigungen für Mikroautos im Stadtverkehr und auf Parkplätzen zu schaffen.

Zu den von der Microcars Koalition ins Auge gefassten Fahrzeugdimensionen heißt es: „L7e (schweres vierrädriges Fahrzeug) ist die EU-Kategorie für vierrädrige, schnelle Kleinstfahrzeuge, die wie alle normalgroßen Autos auf allen Straßen fahren dürfen“. Diese Kategorie ähnelt den L6e-Fahrzeugen (leichte Vierradfahrzeuge), die in der Regel billig und langsam (auf 45 km/h begrenzt) sind und nur in begrenzten Gebieten fahren dürfen. L6e-Fahrzeuge werden vor allem zur Unterstützung der Mobilität älterer Menschen oder Jugendlicher ohne Führerschein eingesetzt, aber der L7e-Standard könnte für viel mehr Situationen gelten und „eine unglaubliche Lösung für viele gesellschaftliche Probleme darstellen“.

Ein Mobilitätssystem, das auf solchen Fahrzeugen basiert, würde aus Sicht der engagierten Partner insbesondere in städtischen Gebieten weniger Umweltverschmutzung, weniger Staus, einen energieeffizienteren Transport, mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer und mehr öffentlichen Raum für Grünflächen und Gehwege bedeuten. Die Initiatoren weisen darauf hin, dass „heute etwa 50 % des öffentlichen Raums in Städten für Straßen und Parkplätze verwendet werden“. Außerdem befördern von den in Betrieb befindlichen Großraumfahrzeugen „etwa 80 % nur eine einzige Person“.

Mikromobilitätsfahrzeuge, wie Fahrräder oder öffentliche Verkehrsmittel, würden zwar dazu beitragen, einen großen Teil des Fahrzeugdrucks in den Städten zu verringern. Doch zeigen „durchgeführte Studien […], dass etwa ein Drittel der täglichen Pendler nicht bereit ist, auf Sicherheit, Komfort, Flexibilität und Privatsphäre zu verzichten“. Hier könnten die L7e-Standardfahrzeuge die Lücke schließen.

Die Initiatoren argumentieren, dass Mini-Mobilitätsfahrzeuge aufgrund ihrer geringeren Größe günstiger sind als Standard-Elektrofahrzeuge, weniger Platz benötigen und mehr Parkmöglichkeiten bieten. „Wir werden die Zukunft der urbanen Mobilität revolutionieren und die Städte für die Menschen zurückgewinnen, nicht für 2-Tonnen-Autos“, so das Team aus Oliver Ouboter, Mitgründer und COO von Microlino, Alain Di Duca, Gründer und VP Business Development von Circle Mobility, und Dr. Anat Bonshtien, VP Business Development von City Transformer.
microlino-car.com

2 Kommentare

zu „Hersteller von L7e-Fahrzeugen gründen „Microcars Koalition““
notting
16.06.2023 um 20:18
"L6e-Fahrzeuge werden vor allem zur Unterstützung der Mobilität älterer Menschen oder Jugendlicher ohne Führerschein eingesetzt" L6e setzt doch FS-Kl. AM voraus?!Und nur auf die Personenanzahl im Auto zu schauen ist unseriös. Wieviel Ladung? Hat derjenige jmd. körperlich/geistig beeinträchtigten befördert?Außerdem dürften bei diesen Fahrzeugen die Akkus mangels Klimatisierung schneller kaputtgehen.notting
Joa Falken
07.07.2023 um 12:58
Die Bauweise der Akkus hat nichts mit der Größe und Einstufung der Autos zu tun. "Außerdem dürften bei diesen Fahrzeugen die Akkus mangels Klimatisierung schneller kaputtgehen."Beim Microlino wird jedenfalls beim Laden weniger Strom fließen und damit auch weniger Erhitzung stattfinden.

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