Historisches Novum: Belegschaft des Kölner Ford-Werks streikt
Die Beschäftigten der Ford-Werke fordern vom Management substanzielle Vorschläge bei den Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag und den Schutz vor einer nicht völlig auszuschließenden Insolvenz der Ford Werke GmbH. Hintergrund ist, dass Ford die Produktion in Köln im vergangenen Jahr komplett auf Elektroautos umgestellt hat, die Verkaufszahlen des Explorer und Capri aber deutlich unter den Erwartungen liegen. Im November 2024 kündigte der US-Autobauer daraufhin an, in Europa 4.000 Stellen zu streichen – davon 2.900 am Standort Köln. Zudem wurde Ende 2024 Kurzarbeit in der Kölner Produktion eingeführt. Weiter stellte die US-Mutter für die deutsche Tochter im März zwar eine Kapitalzufuhr von bis zu 4,4 Milliarden Euro in Aussicht, kündigte aber gleichzeitig eine wichtige Bürgschaft auf.
Die Lage ist also angespannt – und nun erheben die Beschäftigten ihre Stimme. Die IG Metall fordert unter anderem hohe Abfindungen für Mitarbeiter, die freiwillig die Firma verlassen oder in einem Geschäftsbereich arbeiten, der an einen externen Dienstleister ausgelagert wird. Wer bleibt, soll von einem finanziellen Schutzschirm profitieren. Die Arbeitsniederlegung betrifft dabei den ganzen Standort, neben der Produktion also auch Entwicklung, Verwaltung und andere Bereiche. Der Streik soll aber am Donnerstagmorgen mit dem Ende der letzten Nachtschichten beendet werden.
Inzwischen soll auch bereits ein neues Gesprächsangebot des Arbeitgebers an die Gewerkschaft vorliegen. Das nährt die Hoffnung, dass weitere Streiks verhindert werden könnten.
zdf.de, automobilwoche.de
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