Yasa eröffnet Großbritanniens erste Fabrik für Axialfluss-Elektromotoren
Yasa hat seine vollständig modernisierte Produktionsstätte für Elektromotoren in Yarnton in der Nähe von Oxford offiziell eröffnet. Die 60.000 Quadratmeter große Anlage, die Yasa als „Superfabrik“ bezeichnet, ist die erste Axialfluss-Elektromotoren-Fabrik des Landes und wird laut dem Unternehmen in der Lage sein, „mehr als 25.000 Motoren pro Jahr zu produzieren“. Zur bisherigen Produktionskapazität macht Yasa aber keine Angaben.
Dafür heißt es, dass die neue Anlage einen wichtigen Schritt in der Industrialisierung der Axialfluss-Technologie darstelle, die eine bis zu viermal höhere Leistungsdichte als herkömmliche Radialfluss-Motoren bietet. Mit OEM-Kunden wie Ferrari und Lamborghini will Yasa seine Rolle als Hauptlieferant von kompakten, drehmomentstarken Elektromotoren für das Hochleistungs- und Luxussegment stärken.
Das Werk in Yarnton wurde von Grund auf so konzipiert, dass es den Anforderungen der Axialflussproduktion gerecht wird. Es umfasst vier neue Anlagen zur Herstellung von Spulen und Stäben, CNC-gesteuerte Spulenwickel- und Imprägniersysteme, fortschrittliches Auswuchten von Rotoren, Laserschweißen von Statoren und eine vollständige Qualitätskontrolle am Ende der Produktionslinie, einschließlich elektrischer und Dichtheitsprüfungen.
Effizientere Produktion mit höherer Qualität
Die Neugestaltung konsolidiert die gesamte Produktion unter einem Dach und schafft einen eng integrierten und hoch automatisierten Arbeitsablauf, um Engpässe zu reduzieren und die Flexibilität bei schwankender Nachfrage zu erhöhen, so das Unternehmen. Die gestrafften Prozesse sollen nicht nur die Effizienz der Produktion, sondern auch die Zuverlässigkeit der Produkte verbessern.
„Mit einer Investition in Höhe von mehreren Millionen Pfund in unser Werk in Yarnton haben wir unsere Fertigungskapazitäten umgestaltet und unsere Produktionskapazität erheblich gesteigert“, so Tim Woolmer, CTO und Gründer von Yasa. „Diese jüngste Initiative wird uns in die Lage versetzen, unsere Technologie mit noch größerer Genauigkeit, Geschwindigkeit und in noch größerem Umfang anzuwenden.“
Woolmer wies auf die Bedeutung des Upgrades im Hinblick auf die Integration von Yasa in die Mercedes-Benz Group hin. „Die Umgestaltung der Fabrik festigt die Rolle von Yasa als weltweit führendes Unternehmen in der Entwicklung von leistungsstarken, hocheffizienten Axialfluss-Elektromotoren.“
Mercedes hat Yasa im Jahr 2021 übernommen. Die beiden Unternehmen arbeiten gemeinsam an der Entwicklung des Axialfluss-Elektromotors für die nächste Generation der E-Antriebe von Mercedes bis zur Serienreife in großem Maßstab. Am Mercedes-Benz-Standort in Berlin-Marienfelde werden Axialflussmotoren von Yasa produziert.
Nur zur Erinnerung: Ein Axialflussmotor erzeugt das Drehmoment über ein parallel zur Drehachse fließendes Magnetfeld, das durch scheibenförmige Rotoren und einen zentralen Stator erzeugt wird. Im Vergleich zu Radialflussdesigns bietet er eine deutlich höhere Leistungs- und Drehmomentdichte, einen besseren thermischen Wirkungsgrad und einen kompakteren Formfaktor – ideal für leistungsstarke Elektroautos.
Während diese jüngste Erweiterung privat finanziert wurde, wird die Entwicklung von Yasa seit langem vom britischen Advanced Propulsion Centre (APC) unterstützt. Das Unternehmen arbeitet weiterhin mit dem APC an der Zukunft der Axialfluss-Innovation zusammen, wobei der Schwerpunkt darauf liegt, das Kernwissen und die Fähigkeiten im Bereich der Elektromobilität in Großbritannien zu halten.
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