Alpine A290 Rallye: Erste elektrische Rennversion für den Kundensport

Alpine bringt mit der A290 Rallye seinen ersten elektrischen Kundensport-Rennwagen an den Start – für rund 40 Prozent Aufpreis gegenüber der zivilen Variante. Statt mehr Leistung haben die Ingenieure ihm Motorsport-Features wie ein Sperrdifferential, einen Überrollkäfig und eine hydraulische Handbremse spendiert.

Bild: Alpine

Alpine bringt mit dem A290 Rallye eine Rennversion seines Elektro-Kleinwagens auf den Markt, der seines Zeichens der sportliche Bruder des Renault 5 E-Tech Electric ist. Historie verpflichtet, schließlich gab es schon vom historischen Ur-R5 eine sportliche Alpine-Version, die in den späten Siebzigern und frühen Achtzigern auf den Rallye-Pisten der Welt ziemlich erfolgreich war.

Die neue A290 Rallye wurde speziell für den Kundensport entwickelt und ist zugleich die erste Elektro-Alpine, die im Motorsport zum Einsatz kommt. Die Rallye-Version kostet 59.990 Euro – somit ist das abgespeckte und betont spartanisch gehaltene Sportgerät rund 18.000 Euro beziehungsweise etwa 40 Prozent teurer als der zivile A290 GT Performance, die günstigste Variante mit dem stärkeren 160 kW und 300 Newtonmeter starken Elektromotor an der Vorderachse.

Mehr Leistung stand bei der Entwicklung des A290 Rallye offensichtlich nicht im Lastenheft, die technischen Daten des Antriebs kennt man bereits von der zivilen Serienversion. Das Gleiche gilt für die 52 kWh große NMC-Batterie. Dafür wurde bei der Antriebssoftware und dem Getriebe nachgeschärft. Alpines Renn-Ingenieure haben dem Kundensport-Fahrzeug zudem ein Sportfahrwerk mit Dämpfern von ALP Racing Suspension spendiert. An der Vorderachse verteilt ein Sperrdifferential von ZF die Leistung bedarfsgerecht auf die Vorderräder, um die Traktion zu verbessern und Schlupf zu verhindern. So soll der Pilot deutlich schneller um die Kurve kommen.

Falls er doch zu schnell auf eine Kehre zurast, hilft ihm die verstärkte Bremsanlage beim Verzögern. Vorne gibt es Bremssättel mit sechs Kolben und Scheiben mit einem Durchmesser von 350 Millimetern. Hinten finden sich 280 Millimeter-Bremsscheiben und Sättel mit einem Kolben. Eine echte Kuriosität im E-Auto-Bereich ist die hydraulische Handbremse, die Frontantriebs-Drifts ermöglicht und ein weiteres Alleinstellungsmerkmal gegenüber der normalen A290 ist. Dasselbe gilt für die weiß lackierten 18-Zöller mit Michelin Sport A-Bereifung.

Zu der Frage, wie viel der A290 Rallye auf die Waage bringt, schreibt die französische Marke nur, dass das Leergewicht den aktuellen Motorsport-Vorschriften entspräche. Da das Interieur großteils leergeräumt wurde und das bequeme Serien-Gestühl durch Schalensitze von Sabelt ersetzt wurde, kann man davon ausgehen, dass das kleine Rallye-Auto gegenüber der 1.479 Kilo schweren Straßenversion minimal abgespeckt hat. Wobei die FIA-Vorschriften beinhalten, dass die Rennversion nicht nur mit den bereits erwähnten Schalensitzen, sondern auch mit einem Überrollkäfig ausgestattet sein muss.

Auch zu den Fahrleistungen hat Alpine noch keine konkreten Angaben gemacht. Eventuell unterbietet die Alpine A290 Rallye die 6,4 Sekunden, die das Serien-Pendant von Null auf Hundert benötigt. Eine hohe Höchstgeschwindigkeit ist bei Rallye-Autos dagegen weniger essenziell, daher dürfte wie gewohnt bei 170 km/h Schluss sein.

Gebaut wird die A290 Rallye in Alpines Rennwerkstatt im normannischen Dieppe. Enthüllt wurde sie vergangene Woche im Rahmen der Rallye Rouergue Rodez Aveyron Occitanie in Südwestfrankreich. Kommendes Wochenende wird der Kundensport-Rennwagen beim Good Festival of Speed erstmals in Aktion zu sehen sein. Im September feiert er bei der Rallye Mont-Blanc Morzine seine Wettbewerbspremiere. Damit die Fans am Streckenrand auch gut unterhalten werden, hat Alpine dem A290 Rallye ein spezielles Soundmodul spendiert, das sowohl innen als auch außen für einen emotionalen Klang sorgen soll.

alpinecars.de

1 Kommentar

zu „Alpine A290 Rallye: Erste elektrische Rennversion für den Kundensport“
Hoppe 63
09.07.2025 um 08:14
Dann hoffen wir mal, daß die Etappen nicht zu lang sind, sonst wird dem Kraftzwerg nämlich der Sagt ausgehen...

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert