Italien plant neue E-Auto-Kaufprämie ab September
Etwa 600 Millionen sollen unter anderem aus dem Nationalen Plan für Aufbau und Resilienz (PNRR) bereitgestellt werden, um bis zum 30. Juni 2026 den Kauf von mindestens 39.000 E-Fahrzeugen zu fördern, so Minister Pichetto. Geplant seien Beiträge von bis zu 11.000 Euro für Privatpersonen mit einem ISEE von bis zu 30.000 Euro und bis zu 9.000 Euro für Personen mit einem ISEE zwischen 30.000 und 40.000 Euro vorsieht. Für Kleinstunternehmen seien Zuschüsse von bis zu 30 Prozent des Kaufpreises vorgesehen, mit einer Obergrenze von 20.000 Euro pro Neufahrzeug.
Zur Erklärung: Der ISEE oder „Indicatore della Situazione Economica Equivalente“ ist ein Indikator, der die familiäre, wirtschaftliche Situation wiedergeben soll und wird als Wert eines jährlichen Einkommens angegeben – das tatsächliche Einkommen muss aber nicht genau diesem Wert entsprechen, es werden dabei weitere Faktoren berücksichtigt. Der ISEE wird zum Beispiel auch genutzt, um eine finanzielle Unterstützung im Pflegebereich zu erhalten oder Vergünstigungen bei öffentlichen Einrichtungen wie Kitas, der Schule oder an der Universität.
„Das Ziel“, erklärte der Minister, „ist der Kauf von mindestens 39.000 emissionsfreien Fahrzeugen bis zum 30. Juni 2026 dank einer Maßnahme, für die Mittel in Höhe von rund 600 Millionen Euro, unter anderem aus dem PNRR, bereitgestellt werden.“ Das Ministerium arbeitet derzeit an der Fertigstellung des Ministerialerlasses, der die Kriterien und Betriebsverfahren festlegen wird. Die Details stehen also noch nicht fest. Pichetto spricht durchgehend von „auto elettriche“ oder „veicoli elettrici“, also Elektroautos bzw. -fahrzeuge. Bei früheren Förderprogrammen in Italien waren auch (Plug-in-)Hybride und teilweise auch „saubere“ Verbrenner förderfähig.
Die Ausformulierung der Kriterien muss nun zügig geschehen, denn die Förderung soll laut Pichetto bereits Anfang des kommenden Monats starten. Laut seinen Aussagen in einer Fragestunde in der Abgeordnetenkammer des Parlaments soll zudem eine IT-Plattform eingerichtet werden, die „die den Begünstigten direkten Zugriff auf die Anreize ermöglicht und es Wirtschaftsteilnehmern erlaubt, neue Elektrofahrzeuge einfach und transparent anzubieten“.
Italien hatte bereits im vergangenen Jahr ein eMobility-Subventionsprogramm gestartet, der Topf war aber nach wenigen Stunden aufgebraucht. Mit 200 Millionen Euro war diese Förderung allerdings mit einem deutlich kleineren Budget ausgestattet. Zudem waren für alle Antragsteller bis zu 6.000 Euro Förderung möglich – für Personen mit einem ISEE von unter 30.000 Euro lag die Fördersumme teilweise höher.
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