Nissan e-NV200 (2018) mit 40-kWh-Akku im Test (Video)

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Nissan hat seinem rein elektrischen Transporter e-NV200 jetzt erstmals seit der Einführung im Jahr 2014 ein Update spendiert. Um ein Facelift handelt es sich dabei jedoch nicht. Neu ist vor allem die Batterie, die für einen spürbaren Reichweiten-Zuwachs sorgt. Wir konnten die neue Version bereits fahren.

Das Update der Lithium-Ionen-Batterie war längst überfällig. Den größeren Akku mit 40 kWh (brutto) für den Transporter hatte Nissan bereits im Oktober vergangenen Jahres bei einer Veranstaltung in Oslo bestätigt. Im Rahmen der Leaf-Fahrveranstaltung konnten wir den e-NV200 nun auf einer kurzen Ausfahrt auf den Kanaren erleben. Und haben im Zuge dessen auch ein paar interessante Details erfahren, die wir in dem folgenden Video verarbeitet haben.

Kurz noch in schriftlicher Form die technischen Fakten: Bei der Motorisierung bleibt alles wie gehabt. So wird der e-NV200 weiterhin von einem 80 kW starken E-Motor angetrieben, den wir bereits aus dem Leaf der ersten Generation kennen. Das Drehmoment liegt unverändert bei 254 Nm. Der Sprint von 0 auf 100 km/h gelingt innerhalb von 14 Sekunden. Bei 123 km/h in der Spitze ist Schluss. Diese Fahrwerte sollten bei einem elektrischen Transporter, der vordergründig für den lokal emissionsfreien Transport von Mensch und Gut vorgesehen ist, völlig ausreichen.

Die Baugröße der Batterie hat sich übrigens nicht verändert, weshalb weiterhin ein Ladevolumen von 4,2 Kubikmetern beim Kastenwagen zur Verfügung steht. Lediglich die Nutzlast ist von bis zu 770 Kilo auf nun bis zu 703 Kilo gesunken. Ein aktives Thermomanagement gibt es zwar nicht, dafür wird die Batterie passiv geheizt bzw. gekühlt. Hierfür wird Luft aus dem Heizungs- bzw. Belüftungssystem über die Batteriezellen geleitet. Eine Wärmepumpe gibt es im Gegensatz zum Leaf allerdings weiterhin nicht. In der Batterie sind wieder 192 Zellen verbaut, doch neben dem besseren Packaging ist vor allem die veränderte Zellchemie der Grund für die höhere Reichweite. Einige Details zu den Spezifikationen der Zellen führt PushEVs auf.

CHAdeMO bleibt für Nissan erste Wahl

Ein Blick auf die Ladeanschlüsse zeigt, dass beim e-NV200 nicht der jetzt beim Leaf eingezogene Typ-2-Anschluss verbaut wurde. Stattdessen setzen die Japaner weiterhin auf Typ 1. Dafür ist der 6,6-kW-Lader für das einphasige Laden mit Wechselstrom nun in Serie verbaut. Immerhin kostete dieser vorher rund 1.000 Euro Aufpreis. An einer Ladestation benötigt der Stromer so rund 7,5 bis 8,5 Stunden für einen Ladevorgang. Der DC-Schnellladevorgang wird weiterhin über CHAdeMO realisiert. Mit bis zu 50 kW ist die Batterie im Idealfall in 40 Minuten wieder auf 80 Prozent geladen. Auch ist das Fahrzeug weiterhin V2G-fähig. Dass Nissan trotz des weltweiten CCS-Booms an CHAdeMO festhält, begründet der Konzern vor allem mit der V2G-Funktionalität.

Varianten und Preise des e-NV200

Der E-Transporter startet als zweisitziger Kastenwagen bei 34.105 Euro (brutto). Allerdings gibt es in dieser Einstiegsvariante keinen CHAdeMO-Schnellladeanschluss. Auch auf den Batteriekühler muss verzichtet werden. Gleiches gilt auch für NissanConnect EV. In der nächst höheren Variante, der 2.ZERO Edition, sind diese bei einem Preis von 38.663 Euro (brutto) bereits serienmäßig dabei. Den Evalia/Kombi gibt es derweil nicht mehr als Fünfsitzer. Nissan bietet diesen nur noch mit sieben Sitzen zu einem Bruttopreis von 41.690 Euro an. All diese Preise verstehen sich inklusive der Batterie, denn von der Akkumiete haben sich die Japaner verabschiedet. Auch darf davon freilich noch der Umweltbonus abgezogen werden.

Noch in diesem Frühjahr beginnt Nissan mit den Auslieferung des e-NV200. Dann dürften es die ersten Erfahrungsberichte von Kunden auch ins Netz schaffen. Wir von electrive.net werden im Laufe dieses Jahres noch einen ausführlichen Erfahrungsbericht nachreichen, sobald eines der Fahrzeuge bei uns in der Redaktion eintrifft.

5 Kommentare

zu „Nissan e-NV200 (2018) mit 40-kWh-Akku im Test (Video)“
Eric Alheritiere
12.02.2018 um 10:41
V2G oder V2H ist für Endverbraucher noch nicht verfügbar.
sprung
12.02.2018 um 13:11
Die Frage warum man 10 min braucht um die Reichweite zu erfahren erklärt sich von selbst. 270 -285 km sind angegeben. Unrealistisch.
Daniel Bönnighausen
12.02.2018 um 13:27
Hallo,aus diesem Grund wird ja der weitaus realistischere WLTP-Wert von bis zu 200 Kilometer genannt.
J. Bordt
13.01.2019 um 11:48
Lt. der offiziellen NISSANbroschüre, gültig ab1.7.2018, gehört ein "Batteriekühler" zur Serienausstattung ! Was ist nun richtig? Ein Batteriekühler müßte aktiv die Batterie kühlen, also Teil des Lademanagements sein.
Daniel Bönnighausen
13.01.2019 um 14:25
Hallo,laut der Preisliste gibt es den Batteriekühler, wie im Artikel geschrieben, nicht in der Einstiegsvariante. Erst ab der nächst höheren Version (Comfort) gibt es diesen. Die Preisliste ist ausschlaggebend, da sich diese regelmäßig ändert. Oft werden die Broschüren aber bei Änderungen nicht angepasst.Viele Grüße Daniel

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