Opel storniert angeblich Aufträge des Mokka-e

Weil die Produktionskapazitäten für das Modell erschöpft sind, hat Opel nun laut einem Medienbericht sogar Verträge mit Kunden gekündigt. Offiziell sind laut Opel weiterhin einige Varianten des Mokka-e ausverkauft, andere nach wie vor bestellbar.

Die Produktionskapazitäten für das gesamte Jahr 2021 seien erschöpft. Das berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf „übereinstimmende Aussagen“ aus Konzern- und Händlerkreisen. Der Autobauer sehe sich nun sogar gezwungen, bereits abgeschlossene Verträge mit Hunderten Kunden wieder zu kündigen. In einem Schreiben an einen Käufer des Mokka-e, das dem „Handelsblatt“ vorliegt, ist davon die Rede, dass dessen Bestellung „aufgrund dieser aktuellen Überbuchung storniert werden musste“. Opel könne das bestellte Modell dieses Jahr nicht mehr liefern. Auch zu einem späteren Zeitpunkt sei derzeit kein Liefertermin absehbar.

Bereits unter unserem Artikel zu dem angeblich ausverkauften Mokka-e für 2021 gab es Kommentare, wonach Opel Leasingverträge gekündigte habe. Diese Information scheint sich somit nun zu bestätigen. Die Rüsselsheimer hatten den Mokka-e über Leasingplattformen zu teilweise sehr niedrigen Raten angeboten.

Die offizielle Sprachregelung ist weiterhin, dass „einige Varianten des Mokka-e im Rahmen des aktuellen Modelljahres bis September 2021 bereits ausverkauft“ sind. Andere Ausstattungslinien des Mokka-e seien aber nach wie vor bestellbar.

Laut dem „Handelsblatt“ soll Opel den betroffenen Mokka-e-Käufern stattdessen einen „Corsa-e in Bestausstattung zu Schleuderpreisen“ anbieten. Dennoch seien die Kunden verärgert, da diese weder eine nicht absehbare Zeit auf ihren Mokka-e warten wollen noch auf ein anderes Modell umsteigen – da sie offenbar bewusst auf das kleine SUV gewartet und nicht einen bereits verfügbaren Corsa-e bestellt haben.

Dass man bei Opel selbst mit den Vorgängen nicht glücklich ist, verwundert kaum, ist für die Kunden aber kein Trost. Laut vom „Handelsblatt“ zitierten Konzernkreisen ist die Freude über ein so beliebtes Modell nach Jahren der Absatzflaute sehr groß. Dass man nun diese Nachfrage nicht bedienen könne, sei „bitter“ und die Stornierungen „schmerzlich“.

Bereits im Dezember 2020 gab es Berichte, wonach der Mokka-e bereits für das Jahr 2021 ausverkauft sei. Daraufhin stellte Opel klar, dass es sich um einige Varianten handle, zudem war damals das Modelljahr 2021 (also bis September) gemeint. Bereits damals war klar, dass das kleine E-SUV sehr gefragt ist – laut einem damals anonym zitierten Opel-Manager sei die Nachfrage „sehr schnell durch die Decke“ gegangen.

Opel hatte den Mokka-e im September offiziell vorgestellt. Seitdem konnte das kleine E-SUV auch vorbestellt werden, die Preise starten bei 32.990 Euro vor Umweltbonus. Nach Abzug des Umweltbonus in Höhe von 9.570 Euro sinkt der Einstiegspreis des Mokka-e auf 23.420 Euro.

Beim Antrieb setzt der Mokka-e auf den bekannten  E-Antriebsstrang der e-CMP des PSA-Konzerns, wie er auch in anderen Modellen – vom E-Transporter über andere SUV-Modelle wie dem Peugeot e-2008 bis hin zum Kleinwagen Corsa-e – zum Einsatz kommt: Der Elektromotor liefert 100 kW, die elektronisch begrenzte Höchstgeschwindigkeit liegt bei 150 km/h. Als WLTP-Reichweite nennt Opel für den 50-kWh-Akku einen Wert von bis zu 324 Kilometern.
handelsblatt.com

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10 Kommentare

zu „Opel storniert angeblich Aufträge des Mokka-e“
BEV
11.01.2021 um 10:27
Der Mokka-e wurde viel zu günstig im Firmen-Leasing angeboten, mit dem Ansturm hat man wohl nicht gerechnet, jetzt würde man wohl lieber mehr verlangen.
Peter W
11.01.2021 um 11:39
Bei Opel sitzen anscheinend nur Versager. Dass der Mokka ein beliebtes Auto sein wird sollte jedem klar sein. Opel hat das offensichtlich nicht kappiert. Produktion zu klein, und dann auch noch einen zu niedrigen (Leasing-) Preis abgerufen, wie kann man so blöd sein?
EffEll
11.01.2021 um 14:01
Hier macht wohl eher PSA das Kontingent wie z.B. VW beim Skoda Enyaq. Das hat sicher nichts mit versagen oder Blödheit zu tun, jedoch ist der Mokka-e auch direkter und günstigerer Konkurrent zum PSA EV-Portfolio. Demnach kommen sie unweigerlich irgendwann zum Verkaufsstopp. Der Enyaq ist weit bis in 2022 ausverkauft - sicher nicht weil Skoda zu blöd ist, der räubert aber im gleiche Tech wie der ID.4, eben genau wie ein Mokka-e u.a. zum DS 3Crossback E-Tense.
Alexander Vollmer
11.01.2021 um 17:58
Wobei der DS3 Crossback etense billiger ist, wenn man die Vollausstattung konfiguriert.
IchAuchMal
11.01.2021 um 12:43
Alle wissen, das SUV läuft und der Rest schleicht. Nur Opel nicht.VW hat das flexibler gearbeitet und kann ruck-zuck seine Produktionsschwerpunkt von id.3 auf id.4 verschieben.Na ja .. beim e-upmigo sind sie auch etwas zu billig gewesen und kommen jetzt vom Bestellberg nicht runter.
David
12.01.2021 um 05:40
Das Problem ist, dass Kapazitäten deutlich vor Serienanlauf festgelegt werden müssen. Klar, aus der Sicht von heute hätte man mehr Autos im Markt unterbringen können. Damals wusste man z.B. noch nicht, dass die Umweltprämie verdoppelt wird.Das wusste man aber bei Anlauf der Marketingmaßnahmen. Insofern hat man den Wagen einfach zu billig verkauft. Das sind also ausschließlich Fehler des Marketings. So verbrennt man Kunden.Andererseits zeigt es auch, was diese Leute für ein Bild von den eigenen Produkten haben, wenn sie so ein symphatisch und mit Liebe gezeichnetes Auto mit schönen Opel-Retroelementen genauso verschakkkern wie den seelenlosen Insignia.
Martin Leitner
12.01.2021 um 08:18
Leider fehlt in dem Artikel die Anzahl der Autos. Andernorts liest man von "einer hohen vierstelligen Anzahl". Also Opel wollte 2021 nur weniger als 10.000 Fahrzeuge verkaufen. Die Bremspolitik der Hersteller ist also immer noch aktiv.
Manfred Stummer
12.01.2021 um 09:52
Ob Blödheit oder Versagen tut nichts zur Sache. Fakt ist dass die E-Mobilität nach wie vor zu wenig ernst genommen wird, auch dank der immer wieder zitierten "Technologieoffenheit", oftmals auch politisch unterstützt. Wann werden die Autobauer endlich aus dem Verbrenner-Koma erwachen?
Matthias
12.01.2021 um 12:47
Das trifft aber auch für die Politker zu, ebenso die Gewerkschaften. Siehe VW.
Mecklenburgische Versicherung
22.01.2021 um 11:01
Ich weis doch welche Menge an Opel Mokka e bauen kann, also kann ich auch nicht mehr verkaufen. So bekommt Opel verärgerte aber keine neuen Kunden. Wir hatte auch im November einen bestellt und bekommen jetzt die Absage. Fazit: NIE wieder Opel

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