Williams und Italdesign starten E-Plattform

Williams Advanced Engineering und Italdesign haben sich zusammen geschlossen, um eine modulare Plattform für den Bau unterschiedlichster Premium-Elektroautos zu entwickeln. Auf Basis dieser Plattform können auf Kundenwünsche angepasste Fahrzeuge entstehen. Sie soll sowohl Neueinsteigern als auch etablierten OEM angeboten werden.

Kernstück des gemeinsamen Angebot ist die E-Auto-Plattform EVX von Williams mit einer strukturellen Batterie. Darauf soll Italdesign mit seinem „renommierten Fahrzeugdesign und der schlüsselfertigen Entwicklungskompetenz“ den Kunden individuelle Elektroautos anbieten, so Williams Advanced Engineering (WAE) in der Mitteilung.

Mit der EVX sollen elektrische Limousinen, Crossover und GT-Fahrzeuge schnell industrialisiert werden können, so Williams weiter. In einer Grafik zeigen die Briten sogar ein sportliches Elektro-Cabrio. Da es sich bei den Premium-Fahrzeugen um keine Volumenmodelle handeln wird, sei die Plattform auf „Leistung, kürzere Markteinführungszeiten, Flexibilität und Business Cases für die Produktion von kleinen bis mittleren Stückzahlen“ optimiert worden.

Dabei sollen die Kunden nicht nur das Design und die Karosserieform wählen können, sondern auch beim Antrieb. Das von WAE entwickelte modulare Batteriesystem soll entweder eine Leistung von bis zu 1.000 kW ermöglichen oder eine Reichweite von 1.000 Kilometern, wie es in der Mitteilung heißt. Über Knowhow mit Hochleistungs-Batterien verfügen die Briten: WAE hatte bereits die Batterie für die erste Generation der Formel-E-Rennwagen entwickelt. Während die Batterien der aktuellen Gen2-Fahrzeuge von McLaren stammen, wird WAE wieder die Batterien für die kommenden Gen3-Fahrzeuge liefern. Auch die Batterien für die Tourenwagen-Rennserie ETCR und die jüngst gestartete Offroad-Rennserie Extreme E stammen von WAE.

Das aktuelle Rolling Chassis ist für Batteriegrößen zwischen 104 und 120 kWh ausgelegt. mit der Flexibilität des Moduldesigns sollen auch bis zu 160 kWh pro Batteriepack möglich sein – letzteres dann für die theoretisch möglichen 1.000 Kilometer zwischen zwei Ladevorgängen.

Neu ist die „strukturelle“ Batterie, was WAE als wichtiges Unterscheidungsmerkmal betont. Das Batteriegehäuse sei in Elemente integriert, „die häufiger als Teil der Karosseriestruktur wahrgenommen werden“. „Die vorderen und hinteren Fahrgestellstrukturen werden am Carbon-Verbundgehäuse montiert, und Crash-Lasten können über interne Verstärkungen auf die integrierten Seitenschweller übertragen werden“, so Williams. „Der resultierende Querschnitt mit höherem Profil erreicht einen Großteil der Torsionssteifigkeit, die erforderlich ist, um das volle Potenzial der Plattform auszuschöpfen.“ Dabei sei man unabhängiger von der „oberen Struktur“, was mehr Freiheiten bei der Gestaltung des Fahrzeugs selbst bieten soll.

Bis zu 10.000 Fahrzeuge möglich

„Die Nachfrage nach Hochleistungs-Elektrofahrzeugen wächst weiterhin beträchtlich, aber bisher gab es keine vollständige Lösung für die Produktion von Elektrofahrzeugen“, sagt Paul McNamara, Technischer Direktor bei WAE. „Diese einzigartige Beziehung vereint modernste EV-Rolling-Chassis-Technologie mit einem der weltweit führenden Hersteller von Fahrzeugkarosserien.“

„Wir wollen Fahrzeugarchitekturen in den Märkten GT, Limousine, Crossover und Cabrio entwickeln, die innen und außen vollständig anpassbar sind“, sagt Antonio Casu, CTO bei Italdesign. „Wir zielen auf Business Cases ab, die unterschiedliche Produktionsmengen von einer Ultra Limited-Serie bis zu 10.000 Einheiten pro Jahr abdecken, von denen 500 von Italdesign in unseren Werken in Turin gebaut werden können.“

Williams Advanced Engineering ist ein Entwicklungsdienstleister, der 2010 aus dem Formel-1-Team Williams hervorgegangen ist. Das Designstudio Italdesign gehört seit 2010 zum VW-Konzern und ist in der Organisation Audi zugeordnet.
wae.com, italdesign.it

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