Weltpremiere Cupra Born: Produktionsstart im September

Seat hat nun die Serienversion des Cupra Born präsentiert. Der Stromer auf Basis der Konzernplattform MEB wird ab September dieses Jahres im Volkswagen-Werk Zwickau in Produktion gehen. Die technischen Daten weichen aber leicht von den bekannten MEB-Modellen ab.

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Eine Übersicht der Varianten nennt Seat in der Mitteilung nicht, kündigt aber für das Top-Modell mit der bekannten 77-kWh-Batterie eine Reichweite von bis zu 540 Kilometer nach WLTP und eine kleine Leistungssteigerung an: Mit dem optionalen „e-Boost“ soll die Leistung kurzzeitig auf 170 kW erhöht werden können – wie lange der Born den 20-kW-Boost halten kann, geben die Spanier aber nicht an. Nur, dass die „e-Boost“-Funktion erst ab 2022 verfügbar sein soll.

Bei den restlichen Daten orientiert sich der Cupra Born am Angebot des VW ID.3: Also je nach Batterie 110 oder 150 kW Leistung des Heckmotors, zudem die drei Batterie-Stufen mit 45 kWh, 58 kWh oder 77 kWh nutzbarem Energiegehalt. Im Falle des Cupra soll das für 340, 420 oder die erwähnten 540 Kilometer Normreichweite sorgen – gemäß vorläufiger Daten. Die 110 kW sind mit der kleinen Batterie verfügbar, das 77-kWh-Modell gibt es nur mit 150 kW. Bei der 58-kWh-Batterie können die Kunden die Motorleistung wählen, an der vorläufigen Reichweitenangabe ändert das nichts.

Zur Ladeleistung macht Cupra in der Mitteilung keine Angaben – bei dem angekündigten Produktionsbeginn im September 2021 ist es aber sehr wahrscheinlich, dass der Born die jüngsten Verbesserungen des ID.3 erhalten wird – also 110 bzw. 120 kW DC-Ladeleistung für die kleine und mittlere Batterie-Option. Beim großen Akku sind es bisher 125 kW an einer entsprechenden DC-Säule, hier hält sich aber das Gerücht, dass noch in diesem Jahr bis zu 170 kW ermöglicht werden sollen.

Um trotz der sportlicheren Auslegung und Fahrwerks-Abstimmung keine Kompromisse bei der Reichweite einzugehen, haben die Spanier die Karosserie etwas aerodynamischer gestaltet: Der Born ist drei Zentimeter flacher (1,54 statt 1,57 Meter) und mit 4,32 Metern sechs Zentimeter länger als ein ID.3. Das Ladeabteil entspricht hingegen mit 385 Litern genau dem Volumen des VW-Modells.

Neben dem „e-Boost“ soll sich der Cupra Born bei der Optik innen und außen von dem etwas braven ID.3-Design abheben. Das bei der Präsentation gezeigte Fahrzeug ist Metallic-Blau lackiert und greift die Cupra-typischen Kupfer-Akzente beim Logo, dem Frontgrill und den Felgen auf. Am Heck zeigt sich ein angedeuteter Diffusor, um die Sportlichkeit zu betonen.

Auch im Innenraum wird das Kupfer-Thema aufgegriffen, etwa an den Lüftungsdüsen, einigen Lenkradknöpfen aber auch den Ziernähten am Lenkrad. Das Cockpit selbst übernimmt den bekannten MEB-Aufbau: Ein größerer, freistehender Touchscreen im Tablet-Stil in der Mitte, ein kleines Fahrer-Display mit allen wichtigen Daten hinter dem Lenkrad. Die Grafiken sind allerdings nicht so nüchtern gehalten wie bei dem Konzernbruder aus Wolfsburg. Wie beim ID.3 (aber anders als beim Skoda Enyaq) befindet sich der Drehschalter für die Fahrstufen rechts an dem Fahrer-Display.

Einen Unterschied gibt es bei den Sitzen: Die Schalensitze werden aus recycletem Meeresplastik, wohl vor allem alten Fischernetzen, hergestellt. Aus dem Konzern-Baukasten hingegen stammt das optionale Head-up-Display mit Augmented-Reality-Funktion. Auch die Wärmepumpe soll – wie beim ID.3 – nur optional angeboten werden. Beim VW kostet dieses Extra 1.275 Euro, für den Cupra gibt es noch keine Preisliste.

Das Fachmagazin „Auto, Motor, Sport“ geht anhand der bekannten VW-Preise und der bisherigen Cupra-Preispolitik von einem Einstiegspreis von „knapp unter 30.000 Euro“ aus. Der vergleichbare ID.3 Pure steht mit 31.960 Euro in der Liste. Der Cupra Born mit großem Akku wird von der „AMS“ auf „mindestens 42.000 Euro“ geschätzt – der ID.3 Pro S kostet mindestens 42.460 Euro.

Der direkte Fahrzeug-Verkauf ist aber nur ein Teil der Vertriebs-Strategie von Cupra. „Mit der emotionalen Sportlichkeit des Cupra Born möchten wir bei unserer Transformation die nächste Generation junger Herausforderer abholen und mitnehmen“, sagt Wayne Griffiths, Chef der beiden spanischen VW-Marken. „Deshalb wird Cupra unkonventionelle Vertriebsmodelle nutzen, um neue Zielgruppen zu erreichen und die Marke Cupra über das Traditionelle hinauszuführen.“ Details und Preise zu diesem Vertrieb mit besonderen Leasingverträgen, „bei deren Monatsrate nicht nur die Fahrzeugnutzung, sondern auch andere zugehörige Leistungen enthalten sind“, nannte Griffiths aber nicht.

Update 26.05.2021: Nur einen Tag nach der Premiere kann der Cupra Born in einigen Ländern bereits vorkonfiguriert werden. Damit sind auch die ersten Preise bekannt. In Deutschland wird für den Cupra Born mit 110 kW Leistung und dem Akku mit 55 kWh Brutto-Kapazität (45 kWh netto) eine unverbindliche Preisempfehlung von 32.700 Euro genannt, in Spanien ist diese Version mit 31.600 Euro eingepreist.

In Kombination mit dem 150-kW-Motor und einer Batterie mit 62 kWh Brutto-Kapazität (58 kWh netto) wird ein Basispreis von 36.770 Euro (Deutschland) bzw. 36.720 Euro (Spanien) genannt. Das Modell mit mittlerem Akku und 110-kW-Motor wird noch nicht angeboten, ebenso das Top-Modell mit 77-kWh-Akku – hierzu gibt es noch keine Preise.

Dafür sind die Preise für einige Extras nun bekannt. Die kostenlose Basisfarbe ist „Vapor Grey“, das „Aurora Blue“ des im Artikel gezeigten Modells kostet 900 Euro – alle anderen Metallic-Lackierungen 600 Euro Aufpreis. 18-Zoll-Felgen gibt es ab Werk, 19-Zöller kosten zwischen 750 und 990 Euro Aufpreis, 20-Zöller zwischen 1.100 und 1.350 Euro. Für die Wärmepumpe verlangt Cupra 1.200 Euro (also 75 Euro weniger als VW), die 100-kW-Ladeleistung an DC-Säulen kostet 400 Euro Aufpreis. Das Head-up-Display stet mit 990 Euro in der Liste.
auto-motor-und-sport.de, seat-mediacenter.de, cupraofficial.de (Update)

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1 Kommentar

zu „Weltpremiere Cupra Born: Produktionsstart im September“
Martin Leitner
26.05.2021 um 07:49
Noch keine News zu Allrad? Dann heißt es wohl: Weiter warten oder um gut 10.000€ mehr bei der Konkurrenz kaufen.

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