VDL enthüllt neue Generation des elektrischen Citea

VDL präsentiert die neue Generation seines Linienbusses Citea, die es ausschließlich als Elektrofahrzeug geben wird. Der neue Citea wird in vier Längenvarianten gebaut, wobei laut VDL alle Fahrzeuge einen Aktionsradius von 500 bis 600 Kilometern über ihren gesamten Nutzungszeitraum haben.

Viele Merkmale der neuen Elektrobus-Generation hat VDL schon im Vorfeld genannt, etwa die Unterbringung der Batterien im Fahrzeugunterboden und den Einsatz einer selbst entwickelten Verbundseitenwand aus einem Stück. Dazu gleich mehr Details.

Neu ist die Angabe zur Batteriekapazität: In der kleinsten Variante wird der neue Citea auf bis zu 490 kWh kommen. Für die anderen Längen-Varianten macht VDL noch keine Angaben. Grundsätzlich fährt der neue Bus in den Längen 12,2 Meter (Low Floor und Low Entry), 13,5 Meter (LE), 14,9 Meter (LE) und 18,1 Meter (LF) vor. Alle sollen wie eingangs erwähnt auf einen Aktionsradius von 500 bis 600 Kilometern kommen.

Ansonsten belässt es VDL bei der Vorstellung des neuen Citea bei Ausführungen zu verbesserten Komponenten und zur nachhaltigen Produktionsweise. Fakten zum Antriebsstrang, Ladeequipment und -leistung der Busse nennen die Niederländer nicht. Einige der „fünf wichtigen Innovationen“, wie VDL sie für den Citea eingeführt hat, sind in groben Zügen bereits bekannt.

So wird das Standard-Batteriepaket künftig im Boden untergebracht, was laut VDL die Sitzplatzzahl maximiert. Außerdem soll der Bus durch die in den Boden integrierten Batterien ein geringeres Gewicht sowie einen tieferen Schwerpunkt und somit eine stabilere Straßenlage haben. Da in der Mitteilung des Herstellers von „Standard-Batteriepaket“ die Rede ist, dürften zusätzliche Batterien möglicherweise aber an einer anderen Stelle im Bus verbaut werden.

Schon vielfach angekündigt hat VDL für die neue Busgeneration eine innovative Seitenwand aus einem Verbundwerkstoff, die für weniger Schwingungen und eine Filterung der Außengeräusche sorgen und vor allem 15 Prozent leichter als eine herkömmliche Seitenwand sein soll. Die aus einem Stück gefertigte Wand verhindere zudem Kältebrücken, verbessere die Isolierung des Busses ganz erheblich – und auch der Verbrauch der Klimaanlage sinke deutlich, heißt es weiter.

„Bei der Entwicklung der neuen Citea-Generation konnten wir die neuesten Hightech-Technologien auf höchst effiziente Weise integrieren“, resümiert Alex de Jong, Business Manager Öffentlicher Personenverkehr bei VDL Bus & Coach. „Wir haben bei null angefangen, wobei der Fokus auf ’null Emission‘ lag. Ausgangspunkt war das ideale Layout des Fahrzeugs. Optimale Sitzeinteilung und bestmöglicher Fahrgastfluss bei optimaler Gewichtsverteilung waren essenziell bei der Entwicklung. In dieser Phase haben wir auch beschlossen, die Batterien serienmäßig im Boden zu integrieren. Mit dem Ziel, den Schwerpunkt zu senken und die Gewichtsverteilung und Anordnung aller notwendigen Komponenten zu optimieren.“

Im Vergleich zu Dieselbussen soll die Fahrgastzahl in den neuen Citeas größer und die Total Cost of Ownership bei den meisten Betriebsbedingungen geringer ausfallen. In einer früheren Mitteilung schrieb VDL von bis zu 110 Personen, die in der neuen 12,2 Meter-Version befördert werden können. Einen ersten Kunden für diese Busvariante gibt es übrigens bereits: Das niederländische Verkehrsunternehmen Hermes hat im April 32 Exemplare des 12,2-Meter-Elektrobusses bestellt, die ab Januar 2022 in Eindhoven zum Einsatz kommen sollen.

Die neuen Citeas werden in den bewährten Produktionsstätten von VDL in den Niederlanden und Belgien gebaut. Die Produktion will das Unternehmen möglichst nachhaltig aufziehen. So wird ein Großteil der Teile („Komponenten, die zusammen mehr als 80 Prozent des Busgewichts ausmachen“) aus einem Umkreis von 1.250 km um die Montagelinien aus westeuropäischen Ländern geliefert. Darüber hinaus kooperiert der Hersteller zur Rückverfolgung der Batteriekette mit UNICEF.

„Jetzt, wo der Markt für elektrische ÖPNV-Busse wächst, suchen unsere Kunden dezidiert nach nachhaltigen E-Mobilitätslösungen. Dabei geht es unter anderem um niedrige CO2-Fußabdrücke und lokale Lieferketten“, sagt Willem van der Leegte, Vorstandsvorsitzender der VDL Gruppe. „Indem wir die Nachhaltigkeitsziele von Kunden und ausschreibenden Behörden unterstützen, bemühen wir uns, den Wert und die Qualität, den unsere Kunden anstreben, zu erhöhen. Das Gewährleisten einer ethischen Unternehmensführung in der gesamten komplexen Zulieferkette ist dabei natürlich von größter Bedeutung. Das Anliegen von VDL Bus & Coach ist es, die Zulieferkette nachhaltig zu gestalten.“
vdlbuscoach.com (Citea), vdlbuscoach.com (Nachhaltige Produktion)

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2 Kommentare

zu „VDL enthüllt neue Generation des elektrischen Citea“
Stephan Martin
31.05.2021 um 11:03
110 Personen in einem 12,2 m Bus erscheint mir unrealistisch. Wieviel Stehplatzfläche bleibt da pro Person? Sicher nicht die 0,25 qm, die bei der Straßenbahn berechnet werden. In Frankfurt wird für die neuen E-Gelenkbusse von Irizar eine Kapazität von 89 Fahrgästen (43 Sitzplätze und 46 Stehplätze) angegeben und die sind 6 Meter länger. Hoffentlich ist die Reichweitenangaben nicht genauso unrealistisch.
Franz
01.06.2021 um 12:33
Ich halte die Angaben zur Reichweite, vor allem aber zu den FAhrgastzahlen auch für unrealistisch. 490 kWh werden zu Abstrichen bei der Transportkapazität führen. Wir haben max. Achslasten, die nicht überschritten werden dürfen. Wie sollen die 490 kW geladen werden, und wie lang soll das dauern? Bussen sind max. 4-5h nachts im Depot. Man braucht also mind. 100 kW LAdeleistung. Bei 2-3 Bussen technisch kein Problem, aber bei einer größeren Flotte dürfte der Eenrgieversorger Schweißausbrüche bekommen

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