Litauisches Startup will mit Elektrobus Dancer auch nach Deutschland

Das litauische Unternehmen UAB Vejo projektai hat einen vollelektrischen Bus entwickelt. Das Fahrzeug mit dem Namen Dancer besteht zu großen Teilen aus PET-Kunststoff und soll das leichteste seiner Klasse sein. Die wichtigsten Teile des Elektrobusses bezieht das Unternehmen von Lieferanten aus Deutschland.

Vejo projektai ist „das erste und derzeit einzige Unternehmen in Litauen, das den Status eines weltweit zugelassenen Fahrzeugherstellers erworben hat“, heißt es in einer Pressemitteilung. Mehr als die Hälfte der für die Herstellung der Dancer-Busse benötigten Komponenten werden in Litauen eingekauft, den Rest bezieht der Bushersteller von Lieferanten in Europa. Die wichtigsten Teile des Fahrgestells kommen von „fast zehn deutschen Lieferanten“. So kommen etwa die Achsen von ZF.

Der zwölf Meter lange Elektrobus mit 34 Sitzplätzen soll dank der Leichtbau-Maßnahmen nur 9.775 Kilogramm wiegen. Von diesem Gewicht entfallen insgesamt 1.500 Kilogramm auf die fünf Batteriepacks. Da Vejo projektai auf eine Lithiumtitanat-Batterie mit einer Energiedichte von gerade einmal 50,6 Wh/kg setzt, kommt die 1,5 Tonnen schwere Batterie auf einen Energiegehalt von 76 kWh. Mit einem Verbrauch von 0,72 kWh/km sind so 90 Kilometer Reichweite möglich – es muss also oft geladen werden.

Mit deutschen Lieferern arbeitet Vejo projektai auch an der Ausrüstung für Elektrobus-Ladestationen, die auch für die Dancer-Busse gedacht sind. So soll die Batterie in nur acht Minuten geladen werden können, wie das Startup verspricht. Wie das möglich sein soll und welches Ladefenster in den acht Minuten möglich ist, gibt Vejo projektai nicht an. Für 76 kWh in acht Minuten wäre eine Ladeleistung von 570 kW nötig – sehr viel für eine 76 kWh große Batterie. Aber Vejo projektai gibt in den technischen Daten eine maximale Batterie-Spannung von 777,6 Volt und einen maximalen Ladestrom (über zehn Sekunden) von 400 Ampere an – was somit maximal 310 kW Ladeleistung über einen kurzen Zeitraum entspricht.

Vejo projektai will nicht nur auf deutsche Lieferanten setzen, sondern seine Fahrzeuge auch hierzulande anbieten. Mit Blick auf die Veränderungen hinsichtlich des Themas Nachhaltigkeit bei öffentlichen Verkehrsbetrieben sei Deutschland „einer der relevanten Märkte“, heißt es in der Mitteilung.

Ein sogenanntes Dancer-Mobility-Angebot bietet Unternehmen die Möglichkeit, „die Fahrzeuge zu sehr attraktiven finanziellen Konditionen zu erwerben“. Diese könnten „den Betrieb von Elektrobussen aufnehmen und dabei ein flexibles Zahlungsmodell nutzen, das auf der tatsächlichen Nutzung des Busses basiert, je nach Fahrstrecke“, heißt es. Das Angebot beinhaltet Wartung und Service für die Fahrzeuge sowie Ökostrom und die gesamte erforderliche Ladeinfrastruktur.
Quelle: Info per E-Mail, vejoprojektai.lt, dancerbus.com (technische Daten)

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