Tesla streicht „Standard Range“-Bezeichnung

Bild: Tesla

Tesla hat seine Konfiguratoren für das neue Modelljahr 2022 angepasst. Neben geänderten Modellbezeichnungen (der Namenszusatz „Standard Range“ entfällt bei den Basisversionen) gibt es auch Änderungen bei den Reichweitenangaben.

Laut der in der Nacht auf Dienstag umgesetzten Änderungen im Tesla-Konfigurator wird das günstigste Model 3 nun schlichtweg als „Model 3“ bezeichnet – und nicht wie bisher als „Model 3 Standard Range Plus“. Die beiden weiteren Varianten mit Allradantrieb behalten jedoch zur Unterscheidung ihre Namens-Zusätze „Maximale Reichweite“ und „Performance“. Der Basispreis für das Model 3 liegt bei 42.990 Euro (inkl. Herstelleranteil am Umweltbonus und ohne staatlichen Anteil).

Beim ehemaligen „SR+“-Modell gibt es aber auch eine technische Änderung: Mit dem Modelljahrgang 2022 ist die Reichweiten-Angabe von 448 auf 491 Kilometer nach WLTP gestiegen. Diese Änderung hatte sich bereits angedeutet: Es gab Gerüchte, wonach das Model 3 anstelle des 55 kWh großen LFP-Speichers künftig die 60 kWh große Batterie-Version bekomme. Die 60 kWh große Batterie aus LFP-Zellen von CATL wird bisher nur im China gebauten Model Y eingesetzt, war aber bereits für den Einsatz in der EU angemeldet worden. Zudem hatte es bereits vereinzelte Auslieferungen mit dem größeren LFP-Akku gegeben – nun scheint also die komplette Umstellung der Produktion vollzogen zu sein.

Das Streichen der „Standard Range“-Bezeichnung liegt wohl nicht am Begriff selbst, sondern an einer neuen Logik bei der Namensgebung: Beim Model S und X wurde bei den günstigsten Varianten ebenfalls der Zusatz „Maximale Reichweite“ oder „Long Range“ gestrichen. Sie werden wie das Model 3 nun als „Model S“ und „Model X“ bezeichnet. Beim Model 3 bleibt die Bezeichnung „Maximale Reichweite“ oder „Long Range“ aber erhalten.

Auch das Model Y wird im aktuellen Konfigurator weiter als „Model Y Maximale Reichweite“ angeboten, obwohl es derzeit das Einstiegsmodell für die Baureihe ist. Auch hier gibt es Gerüchte (und auch schon die Typgenehmigung), dass Tesla das in China gebaute Model Y mit 60 kWh großem LFP-Akku bald nach Europa bringt – mit offenbar 455 Kilometern Reichweite nach WLTP. Bestätigt ist das noch nicht, das Ausbleiben der Namensänderung beim Model Y Long Range könnte aber ein Indiz dafür sein.

Wie „Teslamag“ schreibt, wurde mit dem Update im US-Konfigurator eine ausstattungsabhängige Reichweiten-Angabe eingeführt. Wählt der Kunde andere Felgen oder Sitz-Konfigurationen (die das Fahrzeuggewicht beeinflussen), wird auch die angezeigte Reichweite angepasst – eine Praxis, die viele Hersteller auch bei ihren WLTP-Angaben inzwischen nutzen. Im deutschen Konfigurator ist die Änderung noch nicht umgesetzt.

Ebenfalls nicht geändert wurde die Reichweiten-Angabe des Model Y Maximale Reichweite: Diese liegt auf der deutschen Seite weiterhin bei 507 Kilometer nach WLTP. In den USA wird das Model Y Long Range aber inzwischen mit vier Meilen mehr Reichweite angeboten. Der Grund dürfte auch hier ein neuer Akku sein: Der 82-kWh-Speicher mit Zellen von LG Chem ist in Europa bereits typgenehmigt. Offen ist, wann Tesla hier die Umstellung vollzieht.
teslamag.de, electrek.co

1 Kommentar

zu „Tesla streicht „Standard Range“-Bezeichnung“
Marcus Zacher
02.11.2021 um 11:52
Tesla zieht bei den im Konfigurator angezeigten Preisen immer schon den Herstelleranteil der Förderung ab, daher geht es eigentlich erst bei 45.560 Euro los (+3.570 Euro Herstelleranteil inkl. MwSt.).

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