UK: Connected Kerb will 190.000 Ladegeräte installieren

Das britische Ladeinfrastruktur-Unternehmen Connected Kerb hat angekündigt, bis 2030 in Großbritannien insgesamt 190.000 öffentlich zugängliche AC-Ladegeräte installieren zu wollen. Das Unternehmen hat sich auf Normallader mit 7 bis 22 kW für Langzeitparker spezialisiert.

Bereits Anfang 2019 wurde Connected Kerb mit ersten Ladern in London sichtbar, die sich am Bordstein, an Verkehrsschild-Masten oder an Begrenzungs-Pollern am Straßenrand montieren lassen. Inzwischen hat das in der britischen Hauptstadt ansässige Unternehmen nach eigenen Angaben rund 1.000 öffentliche Ladestationen in Betrieb und allein 2021 Verträge für weitere 10.000 Ladegeräte abgeschlossen. Vereinbarungen über 30.000 weitere Ladegeräte seien in der Pipeline, teilt Connected Kerb mit. Bis 2030 will der Hersteller in Großbritannien nicht weniger als 190.000 öffentlich zugängliche Ladegeräte installieren.

Den Investitionsbedarf für diese Flut an Ladegeräten beziffert das Unternehmen auf bis zu 1,9 Milliarden Pfund. Das macht 10.000 Pfund pro Gerät, umgerechnet knapp 11.700 Euro. Diese „beispiellose Investition“ solle den Zugang zu Ladestationen für Millionen von Autofahrern schaffen, die keinen eigenen Parkplatz haben, heißt es in einer begleitenden Mitteilung. Das Office for Zero Emission Vehicles der britischen Regierung übernehme im Rahmen des Programms „On-Street Residential Charging Scheme (ORCS)“ 75 Prozent der Kosten für die Installationen. „In vielen Fällen übernimmt Connected Kerb die verbleibenden 25 Prozent, was den Kommunen eine kostenfreie Installation ermöglicht“, teilt der Hersteller mit.

„Die Gewissheit, dass man an praktisch jedem Ort, zu jeder Zeit und mit jedem Fahrzeug ankommen und seine Batterie ohne Unannehmlichkeiten und Ärger aufladen kann, ist die Realität, die wir schaffen müssen, um eine EV-Gesellschaft zu schaffen“, sagt Chris Pateman-Jones, Vorstandsvorsitzender von Connected Kerb. „Unsere Einführung von öffentlichen Ladestationen – eine der ehrgeizigsten, die Großbritannien je gesehen hat – verkörpert diese Zukunft und hilft Privatpersonen und Unternehmen dabei, vertrauensvoll auf Elektroautos umzusteigen, ihren CO2-Fußabdruck zu verringern und die Luftverschmutzung zu reduzieren.“

Die im Laufe des Jahres vertraglich vereinbarten 10.000 neuen öffentlichen Ladestationen sollen vor allem in West Sussex und Kent aufgebaut werden. Es handele sich um Verträge „mit einer Vertragslaufzeit von 15 bis 25 Jahren“, so das Unternehmen. Der Großteil der Ladestationen werde nach einer gewonnenen Ausschreibung bis 2030 auf Straßen, öffentlichen Parkplätzen und in Gemeinschaftseinrichtungen in West Sussex installiert. Mindestens 600 Exemplare sollen bis 2023 zudem in der Grafschaft Kent in Betrieb gehen. Daneben gibt es unter anderem Vereinbarungen mit Coventry (300 Ladestationen), Cambridge (360), Plymouth (100), Milton Keynes (250), Warrington (30) und Medway (30).

Bis Ende 2022 will Connected Kerb 5.500 Ladestationen in ganz Großbritannien in Betrieb haben, präzisiert allerdings weder mit Blick auf diese Tranche noch mit Blick auf die angestrebten 190.000 Exemplare bis 2030 um welche Geräte es sich genau handeln soll. Zur Auswahl stehen drei Produkte mit 7 bis 22 kW, die das britische Unternehmen inzwischen im Portfolio hat. Darunter das Ladegerät „The Gecko“, das an vorhandene Parkpfosten oder Poller angebracht werden kann und mit einer unterirdisch verbauten Einheit verbunden ist, die den Strom- und Datafluss überwacht und steuert. Connected Kerb bezeichnet den Gecko als „perfekt für Wohngebiete“, wo er sich diskret in das bestehende Straßenbild einfüge.

Daneben bietet das Unternehmen noch die beiden 7-kW-Ladegeräte The Limped und The Armadillo an. Ersteres ist eine Wallbox zur reinen Montage an vorhandenen Wänden, Letzteres das Debütmodell der Briten, das als Bordstein-Ladegerät beworben wird und aus recyceltem Material gefertigt ist.

Mit seinem Ansatz verfolgt Connected Kerb ein ähnliches Konzept wie die deutsche Shell-Tochter Ubritricity, die mit ihren Ladern am Straßenrand bis dato bekanntlich vor allem in Großbritannien aktiv ist. Anfang dieses Jahres kündigte Shell an, bis 2025 seinerseits über 50.000 Ubitricity-Ladesäulen auf der Insel installieren zu wolle. Auch hier winkt die öffentliche Unterstützung des ORCS-Programms. Zwischen 2017 und Mitte 2021 hat die Regierung über dieses Programm nach eigenen Angaben die Installation von 1.459 öffentlichen Ladegeräten finanziert, die Bezuschussung weiterer 3.200 Ladepunkte soll „in naher Zukunft“ folgen.
reuters.com, connectedkerb.com

 

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