Rolls-Royce schließt Wintertests des Spectre ab

Rolls-Royce hat mit seinem ersten Elektromodell Spectre die Wintertests am Polarkreis bei Temperaturen von bis zu minus 40 Grad abgeschlossen und damit rund ein Viertel der insgesamt für den Stromer geplanten 2,5 Millionen Testkilometer. Zudem gibt es Gerüchte über das Antriebssystem des Stromers.

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Die Wintererprobung fand im und um das Testzentrum der BMW Group im schwedischen Arjeplog statt, 55 Kilometer vom Polarkreis entfernt. Dort hat BMW in dieser Winter-Saison auch den i7, iX5 Hydrogen und die nächste Generation des elektrischen Mini erprobt.

Die über 600.000 Test-Kilometer wurden bei Temperaturen von bis zu -26 Grad Celsius abgespult. Die Fahrzeuge wurden zusätzlich in Klima-Kammern auf 40 Grad unter Null gekühlt, um das Batterie-Management und die Haltbarkeit der Systeme weiter zu testen.

Wie für die Luxusmarke üblich betonen die Verantwortlichen in der Mitteilung, dass es sich um speziell für Rolls-Royce entwickelte Komponenten handelt. „Unsere Aufgabe ist es, jeder Komponente und jedem System beizubringen, wie ein Rolls-Royce zu denken, sich zu verhalten und zu kommunizieren, bei dem ein Großteil der Technik von der Werkstatt in den digitalen Raum verlagert wird“, sagt etwa Mihiar Ayoubi, Director of Engineering, Rolls-Royce Motor Cars. „Hier in Arjeplog haben wir eine bedeutende Grundlage geschaffen, auf der wir einen echten Rolls-Royce erschaffen werden.“

Rolls-Royce-CEO Thorsten Müller-Ötvös spricht beim Spectre vom „am meisten erwartete Produkt in der modernen Geschichte der Marke“. „Denn es ist viel mehr als ein Produkt. Es ist ein Symbol für unsere glänzende, mutige elektrische Zukunft und steht für eine seismische Veränderung in unserer Antriebsstrangtechnologie“, so der Manager. Ausgeliefert werden soll der Spectre ab dem vierten Quartal 2023.

Angesichts des Zeitraums bis zur Marktpremiere nennt die BMW-Marke noch keine technischen Details des Antriebs. Der „Motor1“-Journalist Basem Wasef war allerdings bei den Testfahrten in Arjeplog vor Ort. Seinem Bericht zufolge wird der Spectre vier Elektromotoren erhalten, also einen je Rad. Damit soll die Allradlenkung unterstützt werden, um das Kurvenverhalten des E-Coupés zu verbessern. Zuvor hatte das Portal „Autocar“ die These verbreitet, der Rolls-Royce konnte den 455 kW starken E-Antrieb des BMW iX M60 übernehmen. Allerdings hat der iX nur zwei Motoren. Angaben zur Größe und Technologie der Batterie enthält aber auch der aktuelle Bericht nicht.

Update 29.07.2022: Nach dem Abschluss der Wintertests in Nordschweden hat Rolls-Royce die Testfahrten in eine Region verlegt, die „den täglichen Gebrauch des Spectre widerspiegelt“: die französische Riviera. In der Region Côte d’Azur in Südfrankreich legen die Testfahrer und Ingenieure laut der Mitteilung 625.000 Kilometer zurück, im gesamten Testprogramm sind 2,5 Millionen Kilometer geplant.

Die Tests in Südfrankreich finden in zwei Phasen statt. Auf der ehemaligen Rennstrecke und heutigem Testgelände Autodrome de Miramas werden auf den mehr als 60 Kilometern gesperrter Strecken zahlreiche Haltbarkeits- und Systemstests durchgeführt – Miramar verfügt über Beregnungsanlagen, Strecken mit engen Kurven oder Hochgeschwindigkeitsstrecken.

In der zweiten Phase werden die Prototypen auf den Landstraßen rund um das Autodrome de Miramas unterwegs sein. Das Gebiet hat Rolls-Royce nach eigenen Angaben bewusst gewählt, da „diese Region von vielen Kunden der Marke geschätzt“ werde. Daher sollen Fahrwerk und Antrieb auf diese Bedingungen abgestimmt werden, um den Kunden an der Côte d’Azur das typische „magic carpet ride“-Fahrverhalten zu bieten.
rolls-roycemotorcars.com, motor1.com, rolls-roycemotorcars.com (Update)

1 Kommentar

zu „Rolls-Royce schließt Wintertests des Spectre ab“
BEV
05.04.2022 um 11:15
vier Maschinen? Das würde mich wundern, wenn alle anderen BMWs zwei haben.

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