Cupra Tavascan wird bisher stärkstes MEB-Modell

Cupra hat mit dem Tavascan sein erstes vollelektrisches SUV-Coupé und sein zweites BEV-Modell nach dem Born präsentiert. Der Cupra Tavascan auf Basis der Volkswagen-Konzernplattform MEB wird 2024 auf den Markt kommen und in zwei Leistungsstufen mit 210 und 250 kW erhältlich sein.

Die leistungsstärkere Version verfügt über einen zweimotorigen Allradantrieb. Bisher waren die Allrad-Modelle auf Basis des MEB mit 190 oder 220 kW erhältlich. Es wird in der Cupra-Mitteilung zwar nicht explizit bestätigt, die gestiegene Systemleistung dürfte aber vor allem auf die neue Antriebseinheit an der Hinterachse zurückzuführen sein. Bisher leistete jener E-Motor (wie zum Beispiel im Cupra Born) 150 kW. Die neue Generation APP550, die erstmals im VW ID.7 vorgestellt wurde, kommt jedoch auf 210 kW. Also genau jene Leistung, die Cupra für den Tavascan mit Heckantrieb angibt.

Die 250 kW Systemleistung ergeben sich dann mit der zusätzlichen Antriebseinheit an der Vorderachse. Der Frontmotor (wie bisher ein Asynchronmotor) für sich leistet bis zu 80 kW, im Zusammenspiel mit der Batterie ist die Systemleistung jedoch begrenzt. Da es den ID.7 (noch) nicht als Allrad-Modell gibt, ist der Cupra Tavascan somit das derzeit stärkste MEB-Modell.

Bei den E-Motoren gibt es somit eine Änderung im Vergleich zu anderen SUV-Coupés der MEB-Modelle wie etwa dem VW ID.5, Audi Q4 e-tron Sportback oder Skoda Enyaq iV Coupé. Der Akku ist aber gleich: Von den verbauten 87 kWh sind 77 kWh als Netto-Energiegehalt nutzbar. Das soll im Cupra Tavascan mit Heckantrieb für 549 Kilometer Reichweite nach WLTP sorgen (der APP550-Motor ist nicht nur stärker, sondern auch effizienter), mit Allradantrieb sollen es noch 517 Kilometer sein. Zum Vergleich: Der ID.5 mit 150 kW Heckantrieb bietet 534 Kilometer, der 220 kW starke ID.5 GTX wird mit 520 Kilometern angegeben.

Die maximale Ladeleistung liegt bei 135 kW. Damit soll der Akku in „einer knappen halben Stunde“ von zehn auf 80 Prozent geladen werden können. Das AC-Laden wird in der Mitteilung nicht erwähnt, alles andere als der bekannte 11-kW-Onboard-Charger der bekannten MEB-Modelle wäre jedoch eine Überraschung.

Im Innenraum gibt es eine Neuerung, die der Tavascan vom ID.7 übernimmt: Der Infotainment-Touchscreen misst in dem neuesten Cupra-Modell 15 Zoll in der Diagonale. Die derzeit erhältlichen MEB-Modelle müssen hier mit zehn oder zwölf Zoll auskommen. Vom ID.7 stammt ebenfalls die überarbeitete Menüführung des Infotainmentsystems.

„Der Cupra Tavascan baut auf einer weiterentwickelten elektrischen Antriebstechnologie auf, die bereits im ersten vollelektrischen Auto des Unternehmens, dem Cupra Born, eingesetzt wird, um bei allen Modellversionen – sowohl mit Allrad- als auch mit Heckantrieb – für ein begeisterndes Fahrerlebnis zu sorgen“, sagt Werner Tietz, Vorstand für Forschung und Entwicklung bei Cupra. „Das erste vollelektrische SUV-Coupé von Cupra bietet ein einzigartiges Fahrgefühl und zeigt eine neu erfundene Sportlichkeit bei Elektrofahrzeugen.“

Der Cupra Tavascan wird wie berichtet im chinesischen Werk Anhui des Volkswagen-Konzerns für die Weltmärkte produziert, wobei ein jährlicher Absatz von mehr als 70.000 Fahrzeugen angestrebt wird.
seat-mediacenter.de (Mitteilung zur Premiere), seat-mediacenter.de (Pressemappe Tavascan)

7 Kommentare

zu „Cupra Tavascan wird bisher stärkstes MEB-Modell“
Markus
24.04.2023 um 14:31
Jawoll, gleich in China bauen lassen. Nimmt die Scheu sich doch was leistbares von einem chinesischen Autobauer zu holen. Kommt ja eh alles aus der Ecke. ^^
KumpelAnton
27.07.2023 um 19:26
Das ist den Fanboys egal, Hauptsache 15 Zoll und 250 kW - größer und schneller ist wichtig! Irgendwie hat das alles was von Endzeitstimmung...
Heiner Fest
25.04.2023 um 07:21
Ist natürlich für Seat/Cupra in der Tat etwas ernüchternd, dass somit dann weiterhin ihre eModelle im Ausland gefertigt werden: Born in Zwickau, Tavascan in China. Aber nun gut, die Investitionen sind ja beschlossen und die Vorarbeiten angelaufen für Produktion dann von Cupra Raval u. a. ab 2026/27 in Spanien. Plus Batterien ebenfalls aus spanischer Fertigung. Da tut sich was.
Ingo Borlop
19.09.2023 um 18:56
Ich hoffe beim Cupra Raval eigentlich sogar schon auf 2025.
Dieter Schleenstein
27.07.2023 um 10:16
Warum wird nicht endlich eine bessere Batterie eingebaut? 135 kW Ladeleistung ist zu wenig, das doppelte wie bei Tesla wäre wettbewerbsfähig.
Michael Schreiber
27.07.2023 um 11:44
Setzt die Lebensdauer der Batterie aber deutlich nach unten! Ein Verbrenner-Motor wird auch nicht ständig unter Volllast gefahren und die Batterie ist auch als Motor zu sehen, besonders bei den Kosten! Lieber vernünftig AC laden und selten DC und ein größerer Akku wäre sinnvoller!
Tim
19.09.2023 um 13:32
@Michael Schreiber das geht aber auf der Langstrecke nunmal nicht. Man will kurz und schnell und insbesondere nicht zu häufig laden. Ein größerer Akku ist auch kompletter Irrsinn. Das ist nicht nur teuer und verschlingt Ressourcen, sondern man fährt auch zu 80% mit einer Kapazität herum, die man nicht benötigt. Eine gute Balance zwischen Kapazität und Ladegeschwindigkeit ist der Schlüssel.Ein 3 Jahre altes Tesla M3 LR erreicht fast einen doppelten Peak (250kW) bei der Ladegeschwindigkeit. Der Tavascan ist nicht mal im Autohaus und schon veraltet.

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