LEVC stellt Elektro-Plattform SOA vor und will sein Portfolio deutlich ausbauen

Die Zukunft der Geely-Tochter LEVC (London Electric Vehicle Company) als Hersteller rein elektrischer Fahrzeuge wird konkret. LEVC hat seine modulare Elektro-Plattform SOA (Space Oriented Architecture) präsentiert, die zusammen mit dem Mutterkonzern entwickelt wurde. Hiermit möchte der Hersteller zum „führenden Anbieter von rein elektrischen Mobilitätslösungen“ werden – und zwar weltweit.

Das erste auf der SOA basierende LEVC-Modell soll „ein völlig neues Angebot sein, das LEVC zusätzlich zu seinen bestehenden Produkten in neue Sektoren einführt“. Nähere Details hierzu nennt der Hersteller noch nicht. Aber sicher ist, es wird dann wohl kein weiteres Taxi werden. Auf einem zu der Mitteilung veröffentlichten Foto ist ein Modell der Plattform zu sehen, auf dem Sitze in drei Reihen angeordnet sind – ob diese in einer SUV-artigen Karosserie oder einem Van-Aufbau untergebracht werden sollen, wird aber nicht erwähnt.

Die Plattform unterstützt eine Vielzahl an E-Fahrzeugtypen – von der Personenbeförderung bis hin zum Gütertransport. Bei einer Länge von 4.860 mm bis 5.995 mm und einer Breite von 1.945 mm bis 1.998 mm mit Radständen von 3.000 mm bis 3.800 mm ist alles drin. Zudem ermöglicht sie Fahrzeuge mit Front-, Heck- und Allradantrieben. Darüber hinaus gibt es drei unterschiedlich große Akkus mit einem Energiegehalt von 73 kWh, 102 kWh oder 120 kWh für Reichweiten von bis zu 695 Kilometern.

Zweieinhalb Jahre hat Geely an der Plattform entwickelt. Es ist denkbar, dass diese auch bei anderen Konzernmarken eingesetzt werden wird. Zudem ist SOA auch eine Open-Source-Plattform. Sie steht also künftig auch Herstellern außerhalb des Geely-Konzerns zur Verfügung.

Ob die Space Oriented Architecture technisch mit der Sustainable Experience Architecture (SEA) von Geely verwandt ist, wird von LEVC nicht erwähnt. Geely hatte bereits bei der Vorstellung der SEA im Jahr 2020 bekräftigt, dass auf der Plattform nicht nur E-Pkw von der Kompakt- bis zur Luxusklasse möglich seien, sondern auch leichte Nutzfahrzeuge. Was von LEVC bestätigt wird: Die E/E-Architektur der SOA basiert auf der GEEA2.0 die Geely seinerseits im November 2021 angekündigt hatte.

Klar ist: Der Autobauer beginnt „ein bedeutendes neues Kapitel in seiner Geschichte und stellt die Weichen für das nächste Jahrzehnt und darüber hinaus“, wie es in der Mitteilung heißt. Denn Ziel ist es nicht nur zum reinen E-Mobilitätsanbieter zu werden – LEVC will auch vom Taxihersteller zu einem führenden Anbieter von Elektromobilitätslösungen werden.

Die Batterie sitzt mittig, weswegen der Boden des Fahrzeugs eben sei und „den Platz für Insassen, Ladung oder beides maximiert“. Hierfür wurden auch die Anordnung der Komponenten des elektrischen Antriebsstrangs im vorderen Bereich des Fahrzeugs optimiert, wodurch zusätzlicher Platz für Fahrer und Beifahrer geschaffen wird. Laut LEVC sei möglich, 75 Prozent der Fahrzeuglänge für den Innenraum zu nutzen. Bei der Konkurrenz seien es maximal 67 Prozent.

Darüber hinaus hat der Konzern auch die neue Connectivity-Plattform L-OS vorgestellt, die sämtliche Komponenten vom Chip bis zur Cloud umfassen soll – und in den LECV-Fahrzeugen beispielsweise autonome Fähigkeiten von Level 2 bis 4 ermöglichen soll. Zudem soll das Cockpit digitaler und intelligenter werden.

„Dank unserer Geschichte und den Ressourcen der Geely-Organisation können wir mit LEVC einen neuen Weg begehen und eine anpassungsfähige Architektur für eine anpassungsfähige Welt auf den Markt bringen“, sagt LEVC-CEO Alex Nan.

Bisher bietet LEVC das Taxi TX und den davon abgeleiteten Kleintransporter VN5 an. Das Duo kann zwar rein elektrisch fahren, verfügt aber über einen Verbrenner als Range Extender. Anfang dieses Jahres war durchgesickert, dass LEVC den Wandel zum Hersteller reiner BEV plant.
levc.com

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