Japan: Erster E-Tanker zur maritimen Stromübertragung

Das japanische Batterie-Startup PowerX hat das Design eines Elektro-Tankers namens „X“ mit einer Länge von 140 Metern vorgestellt. Das Schiff soll das Geschäft der „maritimen Stromübertragung mit Batterietankern“ vorantreiben.

Das Modell wollen die Initiatoren bis 2025 fertigstellen und 2026 im In- und Ausland zu Tests ausliefern. Der Tanker erhält den aktuellen Designentwürfen zufolge 96 Container-Schiffsbatterien mit LFP-Zellen, die eine Gesamtkapazität von 241 MWh bieten. Die Idee hinter dem Projekt ist, dass die Batterien überschüssigen Strom aus erneuerbaren Quellen speichern und anschließend in Gegenden transportieren sollen, in denen ein großer Bedarf besteht.

„Angesichts der derzeitigen Energiedichte von Lithium-Ionen-Batteriezellen ist der Batterietanker eine optimale Lösung für die maritime Stromübertragung über kurze Entfernungen von Land zu Land, die die bestehenden überregionalen Netzübertragungsleitungen ergänzt“, teilt PowerX mit. In Japan zum Beispiel könne ein Batterietanker Strom aus Regionen mit hohem Potenzial für erneuerbare Energien, wie Kyushu und Hokkaido, in Gebiete mit hohem Strombedarf auf Honshu oder zur Stromübertragung zwischen den Inseln transportieren.

Laut dem Unternehmen bieten Batterietankschiffe insbesondere eine praktische Lösung für Länder wie Japan, wo man erdbebengefährdet sei und über eine Tiefseeumgebung verfüge. „Die schiffsbasierte Lösung löst Probleme wie verlängerte Ausfallzeiten aufgrund von Störungen und Reparaturen an Unterseekabeln und die hohen Kosten, die mit Ultrahochspannungsverbindungen und Umspannwerken verbunden sind.“ Und: Die Batterietanker ermöglichten es, Offshore-Windparks in Gebiete zu verlegen, in denen die Verlegung von Seekabeln bisher eine Herausforderung darstellt.

Das Batteriesystem ist PowerX zufolge weiter skalierbar und erlaubt die Installation zusätzlicher Akkus, um größere elektrische Transportschiffe zu bauen. Die Japaner suchen aktuell weltweit nach Geschäftspartnern für dieses neue Technologie- und Geschäftsvorhaben. Innerhalb Japans hat PowerX bereits eine Absichtserklärung und ein Partnerschaftsabkommen mit Kyushu Electric Power und der Stadt Yokohama unterzeichnet, um „das neuartige Konzept der maritimen Stromübertragung zu verfolgen und CO2-neutrale Häfen zu schaffen“.

Die Batterien für die Schiffe will PowerX übrigens selbst montieren. Vergangenes Jahr kündigte die Firma die Errichtung einer entsprechenden Produktionsstätte mit einer Jahreskapazität von 5 GWh in der Stadt Tamano in der japanischen Präfektur Okayama an. Woher PowerX die Zellen bezieht, wird nicht erwähnt. Tatsache ist aber, dass die ersten Batterien Mitte 2024 in Tamano vom Band laufen sollen.
prnewswire.com

5 Kommentare

zu „Japan: Erster E-Tanker zur maritimen Stromübertragung“
Markus Müller
30.05.2023 um 23:14
Sorry, aber ich kann das rechnen wie ich will, es macht nur als Witz Sinn.
Frank
30.05.2023 um 23:19
Solche Schiffe könnten Elektro-Kontainerschiffe immer wieder (begleiten und) zwischenladen. Die Ladung stammt dann von schwimmenden PV- inseln oder Offshore- Windanlagen.Hoffentlich ist das kein Betrügerverein ähnlich Flowtec, der nur Investitionen abgreifen will.
Josef Huber
31.05.2023 um 14:16
Vollkommen sinnlos...
Captain Ahab
31.05.2023 um 16:33
Scheint mir etwa so sinnvoll und effizient, wie das Wasser per Seilbahn vom Berg runter zu holen.
Ralph Mueller-Eberstein
02.06.2023 um 18:57
Energieinhalt von einem normalen Tanklaster. Wirklich beeindruckend. Was braucht der Kahn um 1000km zu überwinden. 20-40 Tonnen Schweröl? Habe Kopfschmerzen vom Kopfschütteln....

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