Panasonic bestellt Silizium-Anoden bei Nexeon

Panasonic hat eine Abnahmevereinbarung mit Nexeon geschlossen, einem in England ansässigen Entwickler und Hersteller von Anodenmaterialien auf Siliziumbasis für Lithium-Ionen-Akkus. Es steht auch bereits fest, in welchem Werk Panasonic die Anoden verwenden will.

Mit dem Kauf des Anodenmaterials von Nexeon will Panasonic nach eigenen Angaben die Leistung von E-Auto-Batterien steigern. Es soll in Lithium-Ionen-Batterien verwendet werden, die Panasonic ab 2025 in seinem neuen Werk in De Soto im US-Bundesstaat Kansas herstellen wird. Konkrete Angaben zur Abnahmemenge oder Laufzeit der Vereinbarung machen die beiden Unternehmen nicht. Welche Kunden Panasonic aus dem neuen Werk in Kansas beliefern will, ist nicht bekannt – Tesla ist aber ein wichtiger Batteriepartner der Japaner.

Um eine höhere Energiedichte von Batteriezellen zu erreichen, muss nicht nur die Kapazität der Kathoden, sondern auch die der Anoden verbessert werden. Siliziummaterialien gelten als Schlüssel, da ihre theoretische Kapazität etwa zehnmal so hoch ist wie die von Graphit, das derzeit üblicherweise als Anodenmaterial verwendet wird. Aber: Die Erhöhung des Siliziumanteils im Verhältnis zu Graphit ist nicht ohne Probleme, da sich das Material beim Laden ausdehnt und beim Entladen wieder zusammenzieht – was zu Schäden an der Zelle und einem Nachlassen der Batteriekapazität führen kann.

Genau hier soll die Technologie von Nexeon eine Verbesserung bieten: „Panasonic Energy wird zu den ersten in der Branche gehören, die das neue hochkapazitive Silizium von Nexeon verwenden, das in der Lage ist, die Ausdehnung während des Ladevorgangs einzudämmen, um die Batterieleistung zu steigern“, heißt es in der Mitteilung der Japaner. Die „firmeneigene Struktur“ verhindere die Ausdehnung während des Aufladens der Batterie – und soll so die die Kapazität der Anode „unter Beibehaltung ausgezeichneter Zykluseigenschaften“ erhöhen.

Nexeon geht von bis zu 50 Prozent mehr Energiedichte aus

Da Panasonic selbst „Technologien zur Nutzung siliziumbasierter Materialien“ entwickelt hat, wollen die Unternehmen den Siliziumanteil in den Anodenmaterialen weiter erhöhen. Erklärtes Ziel von Panasonic ist es, die volumetrische Energiedichte bis 2025 um fünf Prozent und bis 2030 um 25 Prozent zu erhöhen.

Nexeon selbst ist da optimistischer: In ihrer Mitteilung sprechen die Briten ihrem Material das Potenzial zu, die Energiedichte von Lithium-Ionen-Zellen „um bis zu 50 % zu katapultieren“. Ebenfalls wichtig: Es soll sich um ein „Drop-in“-Material handeln, das in der Produktion wie die derzeitigen Materialien verwendet werden kann und somit keine kritische Änderungen am Zellherstellungsprozess oder erhebliche Kapitalinvestitionen erfordert.

„Die Partnerschaft mit Panasonic ist ein Beweis für die Fortschritte, die wir mit unserer Batteriematerialtechnologie gemacht haben“, sagt Scott Brown, CEO von Nexeon. „Unser Siliziumanodenmaterial wird die Reichweite und Ladegeschwindigkeit von Elektrofahrzeugen erheblich verbessern und dazu beitragen, die Bedenken der Fahrer auszuräumen und den Übergang zu saubereren Formen der Mobilität zu beschleunigen.“

Ganz ähnlich äußert sich ein Panasonic-Vertreter in der Mitteilung der Briten: „Diese Zusammenarbeit wird uns dabei helfen, das Wachstum der Lithium-Ionen-Batterieindustrie voranzutreiben und die Welt auf dem Weg zu einer Zukunft mit Netto-Null-Emissionen voranzutreiben“, erklärte Shoichiro Watanabe, Executive Vice President von Panasonic Energy. „Durch die Integration des bahnbrechenden Batteriematerials von Nexeon mit unseren fortschrittlichen Zellfertigungskapazitäten glauben wir, dass wir Bedenken wie Reichweitenangst und Ladezeit angehen und dazu beitragen können, die Einführung von Elektrofahrzeugen zu beschleunigen.“
panasonic.com (PDF), nexeon.co.uk

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