Audi gewinnt Rallye Dakar mit E-Antrieb

Audi hat mit dem elektrisch angetriebenen RS Q e-tron die Rallye Dakar gewonnen. Es war auch zum ersten Mal, dass ein Prototyp mit elektrischem Antrieb, Hochvoltbatterie und Energiewandler bei der härtesten Wüstenrallye der Welt triumphiert hat.

Bild: Audi

Der Spanier Carlos Sainz und sein Co-Pilot und Navigator Lucas Cruz sicherten Audi nach rund 7.900 Kilometern mit 1:20 Stunden Vorsprung den ersten Sieg bei der Rallye Dakar. Die Vorentscheidung fiel auf der vorletzten Etappe in der saudi-arabischen Wüste, wo die Rallye Dakar seit einigen Jahren ausgetragen wird: Der nächste Verfolger von Sainz/Cruz, der mehrfache Rallye-Weltmeister Sebastien Loeb in einem konventionell angetriebenen BRX Hunter, verlor durch einen Aufhängungsschaden viel Zeit. Dem Audi von Sainz und Cruz blieben derartige Defekte erspart, weshalb sie am Ende mit einem so großen Vorsprung siegen konnten.

Bei ihrem Auto handelt es sich um den erstmals 2021 vorgestellten Audi RS Q e-tron. Der Allradantrieb des Dakar-Prototypen arbeitet rein elektrisch und nutzt hierfür weiterentwickelte E-Motoren aus den früheren Formel-E-Rennwagen von Audi. Dennoch handelt es sich bei dem RS Q e-tron um einen Hybrid-Rennwagen: Die E-Motoren werden zwar von einer Hochvoltbatterie mit Energie versorgt, doch der Energiegehalt der Akkus reicht für die langen und schnellen Wüsten-Etappen der Dakar nicht aus. Die gezeiteten Tages-Etappen im Renn-Tempo waren oft mehr als 400 Kilometer lang, hinzu kamen noch Überführungsfahrten.

Daher ist noch ein 2,0 Liter großer Verbrennungsmotor verbaut, der zuvor in den DTM-Rennwagen der Ingolstädter eingesetzt wurde. Da der als „Energiewandler“ bezeichnete Verbrenner mit „reststoffbasiertem reFuel“ betrieben wird, sollen 60 Prozent der CO2-Emissionen gegenüber konventionellen Kraftstoffen eingespart werden, so Audi.

Audi hat somit im letzten Jahr des auf drei Jahre angesetzten Dakar-Projekts mit dem einzigartigen Antriebsstrang die Rallye tatsächlich gewonnen. In den Vorjahren hatten zahlreiche Probleme die Prototypen der Ingolstädter ausgebremst oder ganz aus dem Rennen gewonnen. Dabei handelte es sich nicht ausschließlich um Probleme mit der hochkomplexen Antriebseinheit, sondern auch um andere Aspekte wie etwa das Fahrwerk. Audi hat das Fahrzeug daher jedes Jahr stark weiterentwickelt, das Sieger-Auto von 2024 hat also nur noch in Grundzügen etwas mit der 2021 präsentierten Version zu tun.

„Herzlichen Glückwunsch an das Team Audi Sport zum Sieg bei der Rallye Dakar“, sagt Audi-Chef Gernot Döllner. „Audi hat damit einmal mehr einen Meilenstein im Motorsport gesetzt. Mit einem elektrifizierten Antrieb die härteste Wüstenrallye der Welt zu gewinnen, ist sichtbarer Vorsprung durch Technik und weist den Weg in unsere elektrische Zukunft.“

audi-mediacenter.com

3 Kommentare

zu „Audi gewinnt Rallye Dakar mit E-Antrieb“
Christian Vana
23.01.2024 um 08:28
Also ein serieller Hybrid.
L B T Q S B
23.01.2024 um 18:56
Das erste mal jemals in der gesamten Geschichte von Dakar dass ein BEV+Generator (von manchen auch serieller Hybrid genannt, wobei umgangssprachlich bei Hybriden eher Autos mit direkter Wellenkopplung von Verbrenner + Antriebsachse gemeint sind was ja hier NICHT der Fall ist...) gewonnen hat? Also eine Pionierleistung? Oder schon vormals passiert und daher nur ein Weiterer? Geht nicht ganz klar aus dem Text hervor...
Andreas H
24.01.2024 um 19:46
Es gibt parallele Hybriden mit direkter Verbindung des Verbrenners mit der Antriebswelle und serielle Hybriden ohne direkter Verbindung des Generators mit der Antriebswelle. Vorteil der seriellen Version: Der Generator kann immer im idealen Lastbereich betrieben werden und bei vollem Akku ist auch die gesamte Leistung ohne Zuschaltung des Verbrennungsmotors (der hier nur Generator ist) abrufbar.

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