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Mazda 6e: Neue Elektro-Limousine lädt auf der Langstrecke viel zu langsam

Willkommen zum „eMobility Update”! Erst vor wenigen Tagen hat Mazda den MX-30 aus dem Angebot genommen – und damit sein bislang einziges Elektroauto. Doch nun steht ein Nachfolger in den Startlöchern: Der Mazda 6e ist die europäische Version des Mazda EZ-6, der in China bereits seit Sommer 2024 erhältlich ist. Und wir verraten Ihnen heute, ob der Newcomer auf höhe der Zeit ist.

Der japanische Autobauer hat den Mazda 6e für den europäischen Markt auf der Brüssel Motorshow enthüllt. In die Verkaufsräume der deutschen Mazda-Händler soll die E-Limousine im Sommer 2025 rollen. Der Preis im deutschen Markt wird „bei rund 45.000 Euro starten“, wie der Hersteller erklärte. Mit dem EZ-6 zielten die Japaner von Beginn an auf den chinesischen Markt. Der neue Stromer wurde zusammen mit Mazdas chinesischem Partner Changan entwickelt und wird auch in China produziert. Er wurde im April 2024 erstmals auf der Auto China in Peking vorgestellt. Auf dem dortigen Markt ist der EZ-6 bereits seit einigen Monaten in drei Batterie-elektrischen Versionen sowie in vier Varianten mit Range Extender erhältlich. Bereits seit August ist bekannt, dass Mazda den Wagen auch nach Europa bringen will. Für unsere Region hat Mazda zunächst nun zwei Antriebsversionen angekündigt: Beide sein rein elektrisch. Den Mazda 6e 258 und den Mazda 6e 245 Long Range. Wenn Sie sich jetzt fragen, was die Zahlen bedeuten, klären wir gerne auf: Die Angabe bezieht sich jeweils auf die Leistung des Fahrzeugs in PS. Da sind bei Mazda wohl einige Pferde durchgegangen. Aber zurück zum Auto: Der Mazda 6e 258 kommt auf eine maximale Leistung von 190 Kilowatt, was eben 258 PS entspricht. Und der Mazda 6e 245 Long Range leistet bis zu 180 kW, was 245 PS sind. Beide Versionen haben einen Heckantrieb. Etwas gewöhnungsbedürftig ist, dass der etwas leistungsstärkere Mazda die kleinere Batterie von rund 69 Kilowattstunden an Bord hat. Mit dieser kommt er auf eine Reichweite von 479 Kilometer. Die etwas leistungsschwächere Version fährt mit 80 Kilowattstunden vor und soll 552 Kilometer weit kommen. Allerdings: während der kleinere Akku auf einer LFP-Chemie basiert und mit 200 Kilowatt laden kann, ist ausgerechnet die Long-Range-Version mit veralteter Ladetechnik ausgestattet: Der 80-Kilowattstunden-Akku basiert auf NMC-Chemie, kann aber nur mit 95 Kilowatt laden. Heißt: Eine Aufladung am Schnelllader von 10 auf 80 Prozent dauert hier 45 Minuten. Dabei erwarten die meisten Kunden heute, dass dies nur circa 20 Minuten dauert. Wo Mazda also erst die Pferde im Galopp durchgehen, bleiben sie hier nun also im Trab.

4 Kommentare

zu „Mazda 6e: Neue Elektro-Limousine lädt auf der Langstrecke viel zu langsam“
Herbert Leitner
17.01.2025 um 15:21
Ich habe nun seit 4 Monaten ein E-Fahrzeug. MAZDA hat komplett recht mit diesem "downgrade". DENN: Meine Erfahrung ist, dass mein E-PKW (AUDI, 66 tsd. Euro) zwar mit bis zu 140 kw laden könnte. ABER: in der Realität liefert die Schnell-Ladesäule oft nur bis 70 kw Ladeleistung. Warum? Da stehen zwar immer schöne Zahlen dran: 150 kw Leistung. 300 kw Leistung. 400 kw Leistung sogar. In der Praxis regelt aber der örtliche Netzbetreiber die maximale Ladeleistung "per Knopfdruck aus der Ferne" auf 70 kw runter. Manchmal sogar nur 50 kw. Warum? Weil kein Strom da ist. Dunkelflaute sag ich nur. Ist vor allem in den frühen Abendstunden so, wenn man also von Langstrecke oder Arbeit nach Hause fährt oder eben aus anderen Gründen an den Schnell-Lader muss (Hotel hat keine Wallbox) und noch schnell sein Fahrzeug aufladen will oder muss. Wozu sich also ein (teures) E-Auto mit schneller Aufladekapazität kaufen, wenn man dann eh eine dreiviertel-Stunde an der Säule steht? Das haben die in den Werbespots nicht erwähnt.... MAZDA ist also nicht dumm, sondern weitsichtig und bietet etwas an, was andere nicht haben: ein geräumiges und luxuriöses E-Auto, das keine 65 tsd. Euro kostet. Bei verzichtbarem Schnickschnack. Auf die drei Mal bisher, wo das mit der maximalen Ladekapazität mit 135 kw funktioniert hat, kann ich für das Haufen Geld dann auch verzichten und les die Zeitung halt ein bisschen langsamer bis das Auto wieder voll ist.
Märchenstunde
17.01.2025 um 23:00
Geschichten aus dem Paulaner Garten... Der Netzbetreiber regelt an den örtlichen Ladesäulen per Knopfdruck aus der Ferne absolut nichts da die Ladesäulen die in der Niederspannung angeschlossen sind als öffentliche Ladeinfrastruktur nach §14a EnWG keine steuerbare Verbrauchseinrichtung sind und somit vom Netzbetreiber nicht geregelt werden dürfen und bei den Größeren Ladeparks die an der Mittelspannung hängen nicht vom Netzbetreiber geregelt werden kann da die Fernwirktechnik in der Trafostation abhängig vom Netzbetreiber entweder gar nicht vorhanden ist oder nur sehr rudimentär eingesetzt wird, da grenzt es schon an ein Wunder wenn die nach VDE-AR-N 4010 zulässige dynamische Blindleistungsbereitstellung durch die Ladeinfrastruktur tatsächlich umgesetzt ist und verwendet wird.Dass die 150kW Hypercharger nur mit 75 kW Laden mag Vielleicht daran liegen dass Grade zwei Fahrzeuge gleichzeitig laden und die Ladesäule nur insgesamt 150kW in 75 kW Abstufung auf beide Anschlüsse aufteilen kann. Gilt so auch für die 300er, bei den 200 und 400kW Station sind es 50kW Schritte.
Fred
17.01.2025 um 16:53
Herbert Leitner Märchenstunde!
Karl F.
17.01.2025 um 23:50
Anders als Fred Noname gönnen wir uns nach 300km-400km eine längere Pause. Deswegen interessiert mich die theoretische Ladegeschwindigkeit nicht so wie die Zuverlässigkeityfrage. Aber ich bin ja auch im Ruhestand.

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