Stellantis präsentiert eigenes automatisiertes Fahrsystem
Stellantis behauptet, dass das neue automatisierte Fahrsystem zusammen mit STLA Brain und STLA Smart Cockpit (zwei Technologieplattformen für Assistenzsysteme und Connenctivity) „Fahrzeugintelligenz, Automatisierung und Benutzererfahrung“ vorantreiben wird. STLA AutoDrive ist in der Lage, bei Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h automatisiert zu fahren, was die Arbeitsbelastung des Fahrers im Stop-and-Go-Verkehr verringern und „wertvolle Zeit zurückgewinnen“ soll. Sogar das Anschauen eines Films, schreiben von E-Mails und das Lesen eines Buchs sollen dann möglich sein – oder „einfach aus dem Fenster zu schauen“.
Das System wird laut Stellantis nicht für eine komplette Fahrt verwendet, sondern nur bei entsprechenden Straßenverhältnissen. Der Fahrer wird dann über die Verfügbarkeit des Systems informiert, das dann über einen physischen Knopf eingeschaltet werden kann – und das System die Kontrolle über das Fahrzeug übernimmt. Sobald es aktiviert ist, „übernimmt es die Kontrolle, hält sichere Abstände ein, passt die Geschwindigkeit an und steuert Lenkung und Bremsen nahtlos entsprechend dem Verkehrsfluss“, so das Unternehmen.
Bei höheren Geschwindigkeiten als im Stop-and-Go-Verkehr, nämlich bis zu 95 km/h, funktioniert das System wie ein adaptiver Tempomat und verfügt über Funktionen zur Fahrspurzentrierung in den Modi Level 2 (hands-on) und Level 2+ (hands-off, eyes-on). Es enthält sogar ein automatisches Sensor-Reinigungssystem, um „kritische Komponenten“ für Zuverlässigkeit und Funktionalität freizuhalten.
Das System funktioniert, indem es seine Umgebung kontinuierlich über eine „fortschrittliche Reihe von Sensoren“ überwacht, die sogar bei Nacht oder schwierigen Wetterbedingungen wie leichtem Regen oder Gischt funktionieren. Näher geht Stellantis auf die Sensoren nicht ein, nennt also nicht deren Bauart oder Anzahl. Auf dem Bild eines Jeep Wagoneer S, der mit dem System ausgerüstet ist, ist aber kein charakteristischer Lidar-Buckel auf dem Dach zu sehen. Die Sensoren und Kameras sind dezent in das Fahrzeug integriert. Für ausgewählte Modelle wird es sogar eine „erweiterte Offroad-Automatisierung“ geben, allerdings gibt das Unternehmen nicht an, wann und für welche Modelle dies gelten wird.





Stellantis schreibt, dass das System auf einer skalierbaren Architektur aufbaut und dass STLA AutoDrive „einsatzbereit ist und für globale Märkte für Fahrzeuge der Marke Stellantis angepasst werden kann, um eine reibungslose Einführung zu gewährleisten, wenn die kommerziellen Strategien mit der Marktnachfrage übereinstimmen.“ Es ist auch mit der Cloud verbunden, was Over-the-Air-Updates und Datenintegration in Echtzeit ermöglicht.
„Fahrer dabei zu unterstützen, ihre Zeit optimal zu nutzen, ist eine Priorität“, sagt Ned Curic, Stellantis Chief Engineering and Technology Officer. „Durch die Übernahme von Routineaufgaben beim Fahren wird STLA AutoDrive das Fahrerlebnis verbessern und die Zeit hinter dem Lenkrad effizienter und angenehmer machen.“
Stellantis ist mit Software für autonomes Fahren eher zurückhaltend, hat aber bereits 2022 in diese Technologie investiert, als zwei neue Testzentren eingerichtet wurden, um die Entwicklung von Elektrofahrzeugen und autonomen Fahrfunktionen voranzutreiben.
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