Verge Motorcycles stellt neuen Reichweiten-Rekord auf

Das Verge TS Pro steht jetzt im Guinness-Buch der Rekorde für die längste Fahrt eines Elektromotorrads mit einer einzigen Ladung. Die Rekordfahrt war 311 Kilometer lang.

Bild: Verge Motorcycles

Wie Verge Motorcycles betont, wurde der Rekord nicht auf einer Teststrecke oder in einem Labor erzielt, sondern im realen Straßenverkehr. Am 22. März fuhren die Fahrer Sam Clarke und Sara Sloman auf einem serienmäßigen Verge TS Pro durch die Straßen von London.

Die Fahrerin und Fahrer wechselten sich auf der Tour alle 60 bis 90 Minuten ab, so dass jeder einmal eine Pause machen konnte. Die gesamte rekordverdächtige Tour dauerte etwa 16 Stunden. Die Route führte durch die Vororte innerhalb des Londoner Autobahnrings M25 und durch verschiedene Teile der Stadt. Die Verkehrsbedingungen während des Weltrekordversuchs waren typisch für eine Großstadt, mit gelegentlichen Staus, Ampeln und Zebrastreifen, teilte das Unternehmen mit.

Die Fahrt des Motorrads wurde mit einem professionellen und präzisen Überwachungssystem verfolgt und die Batterie wurde während der Fahrt nicht aufgeladen. Webfleet, ein auf Fahrzeugmanagement spezialisiertes Unternehmen, sammelte Daten über die Rekordleistung.

Einige technische Details über das Verge TS Pro: Das Motorrad sprintet in 3,5 Sekunden von null auf 100 km/h und bietet ein Drehmoment von 1.000 Nm. Der 102-kW-Motor sitzt im Rad, während die Batterie in den Rahmen des Motorrads integriert ist. Es hat eine Norm-Reichweite von bis zu 350 Kilometern. Zur Größe der Batterie macht das Unternehmen keine Angaben, der Akku soll aber in 35 Minuten per CCS schnell geladen werden können. Die Maschine wiegt 245 Kilogramm.

„Bemerkenswert ist, dass der Akku des Motorrads nach dem Weltrekord noch etwa sieben Prozent Ladung übrig hatte“, sagt Lauri Laukkanen, CMO bei Verge Motorcycles. „Man hätte mit dem Bike also auch noch weiter fahren können, doch um die Zuverlässigkeit der Daten sicherzustellen, beschloss das Team, die Fahrt abzubrechen, als der Weltrekord nach 16 Stunden Fahrt gebrochen worden war.“

Quelle: Info per E-Mail, linkedin.com

8 Kommentare

zu „Verge Motorcycles stellt neuen Reichweiten-Rekord auf“
Peter B.
11.04.2025 um 09:36
Fahr mit dem Teil mal mit 120 km/h auf der Autobahn. Dann braucht man keine 16 Stunden und ist wahrscheinlich nach etwa 150 km fertig…
Matthias
11.04.2025 um 15:20
Verge ist in 24h von Monaco nach Madrid gefahren, 10 Etappen im Schnitt 136km in 1 bis 2 h, dann 30 bis 40 Minuten laden. Verhältnis Fahrzeit-Ladezeit 17,5 zu 6 Stunden. An Autobahnen findet man CCS-Lader genau da wo ein kleiner Akku sie braucht.Bin mal gespannt auf eine Tour über Land oder in den Bergen.
Steffen
11.04.2025 um 10:47
Wenn du nicht gerade mit einer Touring Maschine quer durch Afrika fahren willst, sind 150km auch völlig ausreichend. Für viele Motorrad Kollegen ist schon bei deutlich weniger als 150km tägliche Fahrleistung die Luft raus. Bei längeren Tagestouren wird meist eh eine oder mehrere Pausen gemach (Kaffee oder Bier trinken, ne Currywurst essen etc.). Währenddessen lädt man halt und gut ist.
Käpt'n Eddy
11.04.2025 um 11:26
Also ich fahre regelmäßig von Süddeutschland bis Bukarest Nonstop durch mit meinem Motorrad. 150 km sind da schon sehr anmaßend. Das reicht bestenfalls für ein MopedGrüße Käpt'n Eddy
Markus
11.04.2025 um 11:55
Was fehlt sind halt schnelle Ladezeiten für die Tour ins Kurvengebiet. Dieses Jahr fahr ich quer durch Deutschland nach Frankreich. Wenn ich für die ersten 700 km Anfahrt dann mehrmals für 1 Stunde laden darf wird das nix. Aber da meist nur Luftkühlung für den Akku und die Komponenten verbaut wird kommt man halt auf keine vernünftigen Ladezeiten. Der Prototyp von Triumph, die TE-1, hat gezeigt was möglich ist. Und das ist ja schon 3 Jahre her. Die Verge kommt dem auch schon nahe. Problem ist hier aber der Preis weil eben nur Manufaktur.
Manfred
11.04.2025 um 13:48
Das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 20km/h. Vielleicht war die eine oder andere Pause ja länger. Alles OK. Da bin ich mit dem Fahrrad in London schneller. Ein sinnfreier Test. Ich glaube auf der Autobahn sprechen wir dann von 100km Reichweite. Auf der Landstraße sind 150Kilometer Reichweite drin, allerdings lade ich meine Auto immer bevor der Akku leer ist, deshalb wird die Strecke nochmal weniger... Aber das Teil ist zum Spaß haben, nicht um Rekorde aufzustellen, deshalb meine persönliche Meinung, der Test ist sinnfrei.
Matthias
11.04.2025 um 15:11
Ein Eigentor für E-Fahrzeuge. 16 Stunden im Stadtverkehr herumgurken nur um 300 km "Reichweite" herauszuquetschen, und obendrauf "Guinness Weltrekord", heutzutage ein Gütesiegel für "Schwachsinn hoch drei".Sinnvoller da aussagekräftiger war die Monaco-Madrid-Fahrt von Verge von neulich, über die electrive nicht berichtet hat. 1366km in grob 24h über ein bis zwei Tage verteilt, erste von 10 Etappen 126 km, dann 110km, 109km, nachts auch mal mehr, 165km . Insgesamt 17,5h gefahren mit Schnitt 78 km/h, und insgesamt gut 6h geladen, im Schnitt also 1 bis 2 Stunden Fahrt, dann 30 bis 40 Minuten laden. Wenn Ladestationen immer da stehen wo man fahren will und laden muss ist das halbwegs brauchbar, für Preise über 30000€ bis über 50000€ allerdings.Radfahrer sind in 24h schon über 1000km weit gefahren, und der Mercedes CLA 3717 km. Also ist ein teures Motorrad, eines der wenigen die überhaupt mit CCS geladen werden können, in Sachen Langstrecke kaum besser als ein Drahtesel, aber im Preis nah an einem E-Auto das fast dreimal so schnell bzw. weit fährt. Außer Harley kneifen alle etablierten Zweiradmarken bei der Elektrifizierung. Hallo BMW? Honda?
Uwe Beul
16.04.2025 um 08:49
Das konnte der VX1 von Vectrix schon vor 17 Jahren. Heute immer noch aber in weit weniger wie 10 Stunden. Aber dafür muss man nicht testen. Da reicht rechnen. 15 kWh im Tank. Verbrauch 4 kWh bei 40 bis 50 km/h. Bei 20 km/h habe ich mal 17 km 500Wh gefahren. Kann man aber nicht wirklich fahren nennen. Aber wenn man auf der Autobahn entspannt 90 bis 110 Km\h fahren und sich die nächsten 150 km keine Gedanken über eine Lademöglichkeit machen muss dann ist das perfekt. 5 mal um die Erde mit im Schnitt 6,5 kWh statt 4 Liter auf Hundert ist da schon eher was das sich als rekord bezeichnen lässt. Ja, 200000 km mit dem VX1.

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