Hyundai Mobis entwickelt Batterie mit integriertem Feuerlöscher

Hyundai Mobis hat ein Batteriesystem mit integrierter Feuerlöschfunktion entwickelt. Das neue System soll so verhindern, dass Hitze auf benachbarte Zellen übertragen wird und und es zu einem größeren, thermischen Ereignis kommt.

Bild: Hyundai Mobis

Hyundai Mobis verspricht, dass das neue System einen Brand frühzeitig löschen kann, indem es innerhalb von fünf Minuten nach der ersten Entzündung ein Löschmittel versprüht. Die fünf Minuten sind eine wichtige Zeitspanne, da die Vorgaben in Europa, China und Indien vorsehen, dass das thermische Durchgehen der gesamten Batterie nach der Zündung der ersten Zelle mindestens fünf Minuten verzögert werden muss, um den Insassen nach einem Unfall die Möglichkeit zu geben, das Fahrzeug sicher zu verlassen.

Hyundai Mobis hat seine neue „Batery System Assembly“ (BSA) jedoch nicht mit Blick auf diese aktuellen Vorgaben entwickelt, sondern schon in der Annahme verschärfter Vorschriften, die eine Wärmeübertragung zwischen Zellen von vornherein verhindern sollen, wie das Unternehmen schreibt. Daher geht der Hyundai-eigene Zulieferer davon aus, dass solche Sicherheitstechnologien bei der nächsten Batteriegeneration „auf dem Weltmarkt im Rampenlicht“ stehen werden.

Redundante Systeme sollen Fehler vermeiden

Das System selbst besteht aus dem weiterentwickelten Batteriemanagementsystem, der entsprechenden Hardware mit Feuerlöschgerät und Batteriegehäuse sowie einer Software, die das System steuern. „Basierend auf den von den Sensoren erfassten Echtzeitdaten analysiert es Temperatur und Spannung der Batterie sowie den Druck im Batteriesystem, um Auffälligkeiten zu erkennen. Anschließend legt es den Sprühort des Löschmittels fest und steuert den Löschvorgang“, teilen die Koreaner mit.

Die Software sei so ausgelegt, dass sie „schnelle und präzise Entscheidungen“ treffen könne, um auf mögliche Veränderungen im Batteriesystem zu reagieren. Um kostspielige Fehl-Auslösungen zu vermeiden, gibt es mehrere Sicherheitsvorrichtungen und auch eine redundante Algorithmusstruktur, wie Hyundai Mobis erklärt.

Bei der Hardware wurden insgesamt drei nationale und internationale Patente angemeldet, etwa für die Leitungen des Feuerlöschmittels. Welches Löschmittel genau zum Einsatz kommt, gibt Hyundai Mobis nicht an. Es soll sich durch „hervorragende Kühl-, Isolier- und Durchlässigkeitseigenschaften“ auszeichnen und zugleich für die Umwelt und den menschllichen Körper unschädlich sein. Die an Bord gespeicherte Menge des Löschmittels wird ebenfalls nicht genannt, es soll allerdings die fünffache Lösch-Kapazität eines 3,3-kg-Haushaltsfeuerlöschers aufweisen.

Wie genau das System in das Batteriegehäuse integriert wird, gibt Hyundai Mobis nicht an. Auch das zusätzliche Gewicht des Feuerlöschsystems und der Bauraum für den Löschmittel-Tank und die Leitungen wird nicht angegeben. Auf einem zu der Pressemeldung veröffentlichten Bild ist zu sehen, dass die Löscheinheit über den Modulen mit prismatischen Zellen sitzt. Ob das tatsächliche System gleich aufgebaut ist wie das Schnittmodell mit durchsichtigem Gehäusedeckel ist nicht bekannt.

„Mit dem Aufkommen großer Elektrofahrzeuge mit verbesserter Reichweite werden die Sicherheitsstandards für Batteriesysteme immer strenger“, sagt Park Yong Jun, Vice President der Battery System R&D Group bei Hyundai Mobis. „Wir werden Hard- und Software integrieren, um fortschrittliche Batteriesysteme zu entwickeln, die globale Standards erfüllen und übertreffen, und sie auf den Weltmarkt bringen.“  

mobis.com

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